Mehr Büropräsenz: Deutsche-Bank-Chef verteidigt Homeoffice-Regeln

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Die strengeren Vorgaben für das Arbeiten von Zuhause sorgen für mehrere Hundert kritische Kommentare. Von den Einschränkungen sollen mehr als 10.000 Beschäftigte betroffen sein.

Die Forderung nach mehr Büropräsenz schlägt in der Deutschen Bank weiter große Wellen. Im Intranet habe es mehr als 500 kritische Kommentare zu den strengeren Regeln gegeben, die ab Sommer gelten sollen, sagten mehrere Insider dem Handelsblatt. Nun haben Vorstandschef Christian Sewing und Organisationschefin Rebecca Short in einer weiteren E-Mail versucht, die Wogen zu glätten.

„In unserem Intranet gab es eine Welle von Reaktionen, die überwiegend kritisch ausfielen“, heißt es in dem internen Memo, das dem Handelsblatt vorliegt. Es sei ihnen klar gewesen, dass die Entscheidung nicht überall positiv aufgenommen werden würde, schreiben Sewing und Short. „Wir bemühen uns seit einiger Zeit um eine starke ‚Speak up‛-Kultur in der Bank. In den vergangenen Tagen habt ihr diese gelebt.“

Auslöser für die Unzufriedenheit sind neue Vorschriften für das mobile Arbeiten, die Sewing und Short per Mail angekündigt hatten. Danach sollen Führungskräfte künftig mindestens vier Tage im Büro arbeiten. Für alle anderen Beschäftigten soll eine Homeoffice-Obergrenze von 40 Prozent gelten. Das ist den meisten Betriebsvereinbarungen zwar der Regelfall, in Absprache mit Vorgesetzten war aber auch eine Obergrenze von 60 Prozent möglich.

Diese Öffnungsklausel wurde offenbar fleißig genutzt: „In zahlreichen Bereichen und Regionen ist derzeit dagegen eher eine Quote von 60 Prozent die Regel“, so Sewing und Short. Insidern zufolge sollen mehr als 10.000 Beschäftigte derzeit an drei Tagen von zuhause aus arbeiten. Nun fordern Sewing und Short wieder mehr „Konsistenz“ und „einen einheitlichen Ansatz, der für die Bank insgesamt, für alle Regionen und sämtliche Geschäfts- und Infrastrukturbereiche funktioniert“.

Sewing und Short argumentieren, ihr Ansatz sei auch bei anderen Banken und in anderen Branchen zu beobachten. „Viele unserer Wettbewerber haben den Anteil der Arbeit von zu Hause aus in den vergangenen Wochen und Monaten reduziert – zum Teil deutlich stärker, als wir dies tun.“ Die gemeinsame Zeit im Büro für Sewing und Short wichtig, weil es aus ihrer Sicht die Interaktion fördert.

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