Stromnetz-Engpass in Oranienburg: Sorge um Berliner Speckgürtel

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In Oranienburg kommt es zu einem Engpass bei der Stromversorgung.

Angesichts des Engpasses im Stromnetz der brandenburgischen Stadt Oranienburg hat sich die Bundesnetzagentur zur Aufklärung der Versorgungsprobleme eingeschaltet. Eine Arbeitsgruppe der Kommunen prüft derzeit, wie sich der Missstand beheben lässt. Politiker erwarten sogar einen möglichen Flächenbrand in der Hauptstadtregion.

In der wachsenden Kommune mit rund 48.000 Einwohnern stieg nach eigenen Angaben der Strombedarf unter anderem wegen Unternehmensansiedlungen, Zuzug und einem verstärkten Einbau von Wärmepumpen. Es gibt Kapazitätsengpässe im Hochspannungsnetz der Stadtwerke, sodass keine neuen Anschlüsse mehr genehmigt werden. Weitere Wärmepumpen und E-Ladesäulen sind nicht mehr möglich, auch neue Gewerbe-  und Industrieflächen können derzeit nicht mit Strom beliefert werden.

Die Bundesnetzagentur teilte am Dienstag auf Anfrage mit, die Situation sei nicht akzeptabel. Vergleichbare Fälle in Deutschland gebe es aus ihrer Sicht nicht. „Nach vorläufiger Bewertung der Bundesnetzagentur handelt es sich um Fehleinschätzungen bei der Planung.“ Die Bundesnetzagentur will zur Aufklärung noch weitere Informationen von den Stadtwerken einholen.

Die Stadt teilte mit, sie habe eine Arbeitsgruppe eingesetzt und prüfe nun Übergangslösungen. Denn: Ein neues Umspannwerk ist in Planung und soll 2026 seinen Betrieb aufnehmen. Um den Engpass bis zur Fertigstellung eines neuen Umspannwerks zu überbrücken, sind laut Stadt die Nutzung eines temporären Ersatz-Umspannwerks oder der Einsatz von Gasturbinen zur Stromversorgung im Stadtwerke-Netz möglich.

CDU-Fraktionschef im brandenburgischen Landtag, Jan Redmann, sieht auch Gefahren für andere Kommunen im Berliner Speckgürtel. „Die Energiewende führt dazu, dass wir mehr Strom verbrauchen werden. Darauf sind unsere Netze bislang nicht ausreichend vorbereitet“, sagte Redmann am Dienstag in Potsdam. Er nannte Wärmepumpen und mehr E-Autos als Auslöser für einen steigenden Strombedarf.

Er sieht das Problem wie in Oranienburg auch an anderen Orten. Die Kommunen müssten zusätzlichen Strombedarf rechtzeitig prognostizieren und sich darauf einstellen. Redmann fordert: Der Ausbau der Netze, die bei der Energiewende an ihre Grenzen gerieten, muss schneller vorankommen.

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