Schwuler Lehrer (40) findet nach Eklat eine neue Stelle
Nachdem er wegen seiner sexuellen Orientierung Ziel von Mobbing wurde, erhielt Daniel Brunner überwältigende Unterstützung und Anerkennung.
Vor zwei Wochen wurde seine Geschichte öffentlich: Daniel Brunner (Name geändert) unterrichtete in Pfäffikon am Schulhaus Obermatt, als er aufgrund seiner Homosexualität unter Beschuss von wertkonservativen Eltern geriet und von der Schulleitung zum Abgang gedrängt wurde.
In der Nacht vor der Veröffentlichung habe er grosse Zweifel gehabt und konnte nicht schlafen, wie er gegenüber dem «Zürcher Oberländer» erzählt. Schnell habe sich jedoch gezeigt, dass sich die Bevölkerung mit ihm solidarisiert.
«Ich möchte mich bei vielen Menschen bedanken»
Deshalb äussert er sich erneut: «Es ist mir ein grosses Anliegen, mich bei all den vielen Menschen zu bedanken, die mir mit ihren Kommentaren, Zuschriften und Aktionen den Rücken gestärkt und Anteil genommen haben. Es bedeutet mir die Welt.»
Es entstehe ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man in so einer Situation spüre, dass man von Tausenden Menschen getragen werde. Im Rahmen der Berichterstattung entstanden Grundsatzdiskussionen, die weit über Brunners Fall hinausgingen: Wie viel dürfen Eltern mitbestimmen? Wie sehr müssen Schulen ihre Lehrpersonen schützen?
Dazu meint Brunner: «Ich bin stolz, etwas Grösseres angestossen zu haben.» Auch freut er sich über die Ankündigung der Schulpflege, die Geschehnisse in seinem Fall aufzuarbeiten. Vor allem für die Lehrkräfte an der Schule sei das relevant.
Dazu, dass ihm die Schulpflege und der Leiter Bildung eine Mitschuld geben und für die Auflösung des Arbeitsverhältnisses im Nachhinein von «vielschichtigen und weit zurückreichenden Gründen» sprechen, möchte er sich nicht im Detail äussern. Er sehe darin erneut defensives und taktisches Vorgehen. «Ich dagegen bin eine engagierte Person, die Probleme beim Namen nennt und Lösungen sucht, statt sie unter den Teppich zu kehren», so der 40-Jährige.
Brunner hat eine neue Stelle gefunden
Aufgeben und nicht mehr im Beruf zu arbeiten, kam für Brunner nie infrage. Er sagt: «Ich liebe meinen Beruf. Und diese Liebe lasse ich mir von niemandem kaputtmachen.» Inzwischen hat er eine neue Stelle gefunden, die er nach den Sommerferien antreten wird.