Schweizer Prozess führt zu Bugatti-Razzia in München
Die Polizei konfiszierte in der Motorworld in München vier Bugattis. Der Tipp im Zusammenhang mit einem gigantischen Korruptionsfall kam offenbar von der Schweizer Staatsanwaltschaft.
In der Motorworld in München wurden am Donnerstag vier Bugattis von der Polizei beschlagnahmt. Ohne grosse Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, infiltrierten mehrere Polizisten in Zivil das Gebäude und beschlagnahmten die vier Wagen .
Die Polizei trat aufgrund eines Tipps der Schweizer Bundesanwaltschaft in Aktion. Der Zugriff «fand im Rahmen eines Rechtshilfeersuchens der Bundesanwaltschaft statt, das Teil eines laufenden Strafverfahrens ist», antwortete Sprecherin Claudia Balzli auf Anfrage von «Bild».
Verbindung zu 1MDB
Die Zeitung berichtet weiterhin, dass die Razzia offenbar mit dem 1MDB-Fall verbunden sei. Dieser wird momentan vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona abgehandelt. Es geht dabei um einen der grössten Korruptionsskandale der Geschichte, der sich um den malaysischen Staatsfonds 1MDB dreht. Staatsgelder in Milliardenhöhe wurden veruntreut, um Luxusgüter wie Kunstwerke, Immobilien oder eben Autos zu kaufen.
Zwei Geschäftsleute stehen in dem Zusammenhang seit Anfang April in der Schweiz vor Gericht. Die beiden haben neben der Schweizer Staatsbürgerschaft jeweils auch eine saudiarabische oder eine britische. Laut der Bundesanwaltschaft hat einer der Angeklagten 1,8 Milliarden US-Dollar vom malaysischen Staatsfonds in die Konten seiner Firma umgeleitet.