Schweigegeld-Prozess gegen Ex-Präsidenten - Zeugen aus Trumps ehemaligem Umfeld im Fokus

Donald Trump vor Gericht AP

In einem Gerichtsverfahren gegen den Ex-US-Präsidenten rücken nun Zeugen aus seinem ehemaligen beruflichen Umfeld in den Fokus.

In der dritten Woche des Schweigegeld-Prozesses um Donald Trump rücken die Staatsanwälte noch tiefer in das direkte Umfeld des Ex-Präsidenten vor. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Associated Press“.

Nachdem bereits wichtige Zeugen ihre Aussagen gemacht haben, liegt das Hauptaugenmerk nun besonders auf einer Person: Michael Cohen, Trumps ehemaliger Anwalt.

Ex-Beraterin gibt Einblick in Trumps Versuche der Image-Kontrolle

In der vergangenen Woche stand mit Hope Hicks schon eine ehemalige Top-Beraterin Trumps im Zeugenstand. Hicks war zwischen 2017 und 2018 auch Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses und kennt die Geschäftspraktiken des Ex-Präsidenten wie kaum eine andere.

Ihre Aussage am Freitag war darauf ausgelegt, den Geschworenen einen Insider-Blick auf eine chaotische und entscheidende Phase im Wahlkampf 2016 zu geben.

In dieser Phase wurde eine Aufnahme von 2005 öffentlich, in der Trump darüber spricht, Frauen ohne deren Einwilligung zu berühren. Gleichzeitig bemühten sich der Ex-Präsident und seine Verbündeten, die Veröffentlichung anderer potenziell peinlicher und belastender Geschichten zu verhindern.

Schweigegeldzahlungen im Fokus

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft umfasste dieser Versuch Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin und ein Playboy-Model, die beide behaupten, sie hätten sexuelle Begegnungen mit Trump gehabt, bevor er in die Politik eintrat.

„Ich hatte das starke Gefühl, dass dies eine enorme Geschichte werden würde und dass sie die Nachrichten für die nächsten Tage dominieren würde“, sagte Hicks über die „Access Hollywood“-Aufnahme, die erstmals in einer Washington Post-Geschichte im Oktober 2016 enthüllt wurde. „Dies war eine schädliche Entwicklung.“

Ex-Anwalt nun im Zeugenstand

Nun richten sich alle Augen auf Michael Cohen. Er bekannte sich bereits schuldig, in Verbindung mit Schweigegeldzahlungen Bundesgesetze verletzt zu haben.

Es wird erwartet, dass Cohen einem intensiven Kreuzverhör der Verteidigungsanwälte unterzogen wird, die versuchen, seine Glaubwürdigkeit vor den Geschworenen zu untergraben.

34 Anklagen gegen Trump wegen falscher Buchführung

Trump sieht sich 34 Anklagen wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen gegenüber. Diese stehen im Zusammenhang mit Zahlungen, die gemacht wurden, um potenziell peinliche Geschichten zu unterdrücken

Die Anklage behauptet, die Trump Organisation habe Cohen für Zahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels entschädigt und ihm zusätzlich Boni und Extra-Zahlungen gewährt. Diese Transaktionen seien laut Anklage falsch als Rechtskosten in den Unternehmensunterlagen verbucht worden.