Scholz ist privat in Paris – und trifft Macron zum Abendessen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist zurzeit für mehrere Tage privat in Paris – Donnerstagabend trifft er Emmanuel Macron, die beiden Ehefrauen sind auch dabei. Anlässlich des 75. Geburtstags des Grundgesetzes wird Frankreichs Präsident dann nach Berlin kommen.
Werden sich in Paris wiedersehen: Emmanuel Macron und Olaf Scholz REUTERS
Zwischen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kanzler Olaf Scholz verstärken sich die Kontakte. Die beiden wollten Donnerstagabend in Paris zu einem privaten Abendessen mit ihren Frauen zusammenkommen, hieß es von mehreren mit den Planungen vertrauten Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Scholz halte sich mehrere Tage zu einem privaten Besuch in Paris auf. Auch der Journalist Noah Barkin berichtete über das Treffen.
Weder die Bundesregierung noch das französische Präsidialamt wollten dies auf Anfrage offiziell bestätigen. Der Kalender des Kanzlers weist laut Bundeskanzleramt am Donnerstag keinen Termin auf.
Zugleich gab Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag bekannt, dass er Macron zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland eingeladen habe. Am 26. Mai wird Macron mit militärischen Ehren im Schloss Bellevue begrüßt. Dann nehmen beide Präsidenten an einem Demokratiefest aus Anlass des 75. Geburtstags des Grundgesetzes und 35 Jahre friedliche Revolution in Ostdeutschland teil.
„Mit der Einladung an Präsident Macron als einzigen ausländischen Staatsgast zum Gründungsjubiläum der Bundesrepublik möchte der Bundespräsident den einzigartigen Stellenwert der deutsch-französischen Freundschaft hervorheben“, teilte das Präsidialamt mit. An Tag zwei und drei folgen Besuche Macrons in Dresden und Münster, wo der französische Präsident auch den Friedenspreis der Stadt erhalten wird.
Wie von Reuters zuvor berichtet, ist Ende Mai zudem ein deutsch-französisches Ministertreffen im Gästehaus der Bundesregierung im brandenburgischen Meseberg geplant.
Macron hatte einen ursprünglich für Juli 2023 geplanten Staatsbesuch in Deutschland abgesagt, weil es damals Unruhen in französischen Städten gegeben hatte. Der Reigen an Treffen wird von Beobachtern als klares Zeichen für die Intensität der deutsch-französischen Beziehungen gewertet, nachdem mehrfach über Dissonanzen zwischen dem Kanzler und dem Präsidenten berichtet worden war. Scholz und Macron hatten bereits auf dem EU-Gipfel betont, dass sie gemeinsam eine Kapitalmarktunion in der EU sowie einen drastischen Bürokratieabbau auf EU-Ebene durchsetzen wollen.