Schleswig-Holsteins Ministerpräsident bekennt sich zu Merkel
Daniel Günther gilt innerhalb der CDU als aufgeschlossen, mit den Grünen zusammenzuarbeiten. Kurz vor dem Bundesparteitag legte der Ministerpräsident aus Schleswig-Holstein nach und bekennt sich zur Politik von Angela Merkel.
Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein dpa/Christian Charisius
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat seine eigene Partei zu einer Kurskorrektur aufgefordert. „Angela Merkels Kurs der Mitte war ihr Erfolgsrezept“, sagte Günther den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag mit Verweis auf die frühere CDU-Kanzlerin. Angesichts des „miserablen“ Rufs der Ampel-Koalition müsse die Union eigentlich besser dastehen als im Moment, mahnte er.
„Viele, die unter Merkel CDU gewählt haben, erreichen wir im Moment nicht“, bemängelte der schleswig-holsteinische Regierungschef. Diese Wähler seien jedoch „nicht unerreichbar“. Es gebe zum Beispiel viele unzufriedene Grünen-Wähler, die durchaus wechselbereit seien. „Wir sollten sämtliche Wählerinnen und Wähler, die wir unter Angela Merkel angesprochen haben, an uns binden“, forderte Günther.
Günther bekannte zudem, dass er die ehemalige Kanzlerin und CDU-Vorsitzende auch als Person vermisse: „Angela Merkel fehlt der Politik insgesamt“, sagte er. Er habe bei ihr immer bewundert, wie sie Probleme löse. „Sie ist als Naturwissenschaftlerin die Dinge immer sehr strukturiert angegangen, sie weiß, wie man Lösungsschritte plant.“ Davon könne man wieder mehr gebrauchen.
Am Montag beginnt der dreitägige Parteitag der Bundes-CDU. Im Fokus stehen dabei zunächst die Wahlen zu Präsidium und Bundesvorstand, darunter auch die geplante Wiederwahl von Parteichef Friedrich Merz. Am Dienstag will die CDU dann ihr neues Grundsatzprogramm diskutieren und verabschieden.