Russland prahlt mit zerstörten Nato-Panzern: „Sieg ist unvermeidlich“
„Die Geschichte wiederholt sich“
Russland prahlt mit zerstörten Nato-Panzern: „Sieg ist unvermeidlich“
In einer Open-Air-Ausstellung präsentiert Russland erbeutetes Nato-Kriegsgerät. Putins Botschaft ist deutlich: Wir gewinnen den Ukraine-Krieg.
Moskau – Die Propagandamaschine Wladimir Putins läuft auf Hochtouren. Der russische Diktator nutzte erobertes Nato Kriegsgerät, um bei einer Open-Air-Ausstellung die Technik des Westens zu verhöhnen – und das nicht zum ersten Mal. Der Abrams-Panzer der USA, der deutsche Leopard, der gepanzerte britische Husky Geländewagen und weitere Fahrzeuge, die als Unterstützung in die Ukraine geschickt wurden, konnten die Bewohner Moskaus am Mittwoch (01. Mai) bewundern.
Um eigene Verluste zu kaschieren: Russland stellt Kriegsbeute in Moskau aus
Die Message des Machthabers in Moskau ist klar: „Unser Sieg ist unvermeidlich. Keine westliche Militärausrüstung wird die Situation auf dem Schlachtfeld ändern“, teilte das russische Verteidigungsministerium in einem Statement auf Telegram mit. Die Russen bummelten durch die zahlreichen ausgestellten Fahrzeuge, schossen Selfies – keine Geschosse – und bewunderten die „westliche Militärausrüstung“. Die Ausstellung titelte „Trophäen der russischen Armee“ und verglich den aktuellen unrechtmäßigen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit dem Kampf gegen das Dritte Reich.
Menschenmassen bei einer Open-Air-Ausstellung bewunder erobertes Kriegsgerät in Moskau 01.05.2024
Russland vergleicht Ukraine-Krieg mit dem Angriff Nazi-Deutschlands
Der 9. Mai ist in Russland ein nationaler Gedenktag. An diesem Tag soll der Sieg der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland gefeiert werden. Nun, kurz vor dem Feiertag, scheint es jedoch, missbraucht Putin die Geschichte, um die russische Invasion gegenüber den Bürgern Russlands zu rechtfertigen. „Die Geschichte wiederholt sich“, wie es auf einer Tafel vor den eroberten deutschen Panzer heißt. Das Verteidigungsministerium verlautete: „Die Stärke liegt in der Wahrheit. Das war schon immer so. Im Jahr 1943 und heute. Diese Kriegstrophäen spiegeln unsere Stärke wider. Je mehr von ihnen es gibt, desto stärker sind wir.“
Die Ausstellung kommt Putin gerade gelegen. Tage zuvor hatte der US-Kongress ein massives Hilfspaket von 60 Milliarden Dollar für die Ukraine verabschiedet, um das Land mit Waffen, Munition und humanitärer Hilfe zu unterstützen. Wie die Besucher gewissermaßen die westlichen Panzer der Ausstellung umzingeln, so zeichnet der russische Autokrat das Bild vom in die Enge getriebenen Russland: Alle gegen uns, wir sind die Opfer der Nato – und gewinnen den Ukraine-Krieg.
Putins Propaganda: Nato provozierte den Ukraine-Krieg
Zumindest vor Ort scheint die Taktik auch aufzugehen. Ein Berichterstatter der BBC befragte einige Passanten, die das eroberte Material in der Ausstellung bewunderten. Natalya, eine Besucherin, beschrieb die Ausstellung als „unglaublich“ und „atemberaubend“. „Es ist kaum zu glauben, dass unsere Leute diese Trophäen erobern konnten“.
Zwar konnten die Russen während der letzten Monate schrittweise Fortschritte an der ukrainischen Front verzeichnen, allerdings nicht etwa durch die technische Überlegenheit der russischen Armee wie vom Kreml behauptet, sondern aufgrund ihrer schieren Größe. Dennoch, die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg ist düster.
US-Ukraine-Hilfen sollen Kiew unter die Armee greifen
Putin opferte Soldaten und Material, um an der Front Fortschritte zu machen, während Kiew unter akutem Munitionsmangel litt. Besonders der amerikanische Abrams-Panzer wurde bei der Ausstellung verhöhnt. Per Mikrofon hielt ein TV-Moderator eine Ansprache und betitelte den Panzer als unzerstörbare „Wunderwaffe“ der Amerikaner, wie Reuters berichtet. „Doch all das war Unsinn – sehen sie sich das an – all sein guter Ruf zerstört“, kommentierte der Moderator den angeschlagenen Abrams-Panzer.
Auch die US-Ukraine-Hilfen sollen den Vormarsch Putins nicht bremsen, verlautete zumindest der Kreml, nachdem das Gesetz verabschiedet wurde. Laut russischem Verteidigungsministerium hätte das Militär nun die Oberhand im Krieg und zusätzliche westliche Hilfe „wird diese Dynamik nicht ändern“, wie Business Insider ein Statement Moskaus zitiert. (SiSchr)