Belastung bei Arbeitnehmern: Beschäftigte fühlen sich durch Krisen zunehmend ausgelaugt

Kriege, Inflation, gesellschaftliche Spaltung: Nach vier Krisenjahren fühlen sich Berufstätige in Deutschland zunehmend belastet. Globale Krisen sind dabei sogar belastender als persönliche Probleme.

belastung bei arbeitnehmern: beschäftigte fühlen sich durch krisen zunehmend ausgelaugt

Belastung bei Arbeitnehmern: Beschäftigte fühlen sich durch Krisen zunehmend ausgelaugt

Berufstätige fühlen sich durch die angespannte Weltlage erschöpft. Das hat eine Umfrage des Hamburger Pinktum Institute ergeben, über die das Wirtschaftsmagazin »Capital« berichtet. Demnach gibt jede zweite Person (49,4 Prozent) an, heute weniger Kraft zu haben als noch vor drei Jahren – weitgehend einheitlich über alle Alters- und Hierarchiestufen hinweg. Jeder dritten berufstätigen Person in Deutschland fehle dabei nach eigener Darstellung die Energie für die tägliche Arbeit.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war – und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Politik und wirtschaftliche Lage belasten stark

In der Umfrage sehen knapp ein Drittel der Befragten (27,7 Prozent) die Arbeit als Krafträuber. Den Hauptverursacher aber sehen viele woanders: in der deutschen Politik (45,8 Prozent), in der Vielzahl der Krisen (43,2 Prozent) und in der wirtschaftlichen Lage des Landes (42,3 Prozent).

An vierter Stelle nannten die Befragten als Belastungsfaktor die Spaltung der Gesellschaft (41,5 Prozent). Danach folgten persönliche finanzielle Sorgen (39,1 Prozent) und erst an sechster Stelle die eigene Arbeit (27,7 Prozent).

Die Umfrage ist nach Angaben von »Capital« repräsentativ. Für die Studie seien im vierten Quartal 2023 mehr als 1000 Erwerbstätige zu ihren Energiereserven befragt worden.

Durchschnittlich 20 Fehltage pro Jahr im Job

Wie belastet Beschäftigte sind, zeigen auch aktuelle Zahlen zu Krankheitsausfällen bei der Arbeit. Nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit fehlten Beschäftigte 2023 im Schnitt 20 Tage im Job.

An jedem Tag des vergangenen Jahres waren im Schnitt 55 von 1000 Beschäftigten krankgeschrieben. Ausschlaggebend für die vielen Fehltage im vergangenen Jahr seien vor allem Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, Bronchitis und Grippe gewesen, so die Versicherung. Zudem habe es einen Anstieg bei psychischen Erkrankungen gegeben. Fast zwei Drittel der Beschäftigten (64,5 Prozent) hatten demnach im vergangenen Jahr mindestens eine Krankschreibung.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World