Kreml-Kritiker Rubinstein stirbt nach Verkehrsunfall

Mit dem Dichter Lew Rubinstein ist ein Gegner des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gestorben. Der 76-Jährige war vor einigen Tagen von einem Auto in Moskau angefahren und schwer verletzt worden.

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Der Avantgardist Lew Rubinstein wurde mit Gedichten auf Karteikarten in den 1970er und 80er Jahren bekannt (Archivbild von 2018) AFP/AFPTV TEAMS

Der russische Avantgardedichter und Kriegsgegner Lew Rubinstein (76) ist am Sonntag in Moskau gestorben. Das teilte seine Tochter Maria im Netzwerk Live-Journal mit. Der Poet war am 8. Januar von einem Auto angefahren worden und hatte seitdem schwer verletzt im Krankenhaus gelegen. Die Polizei ermittelt gegen den Fahrer.

Das Auto hatte Rubinstein beim Überqueren einer Straße in der Hauptstadt erfasst. Nach Angaben der Moskauer Verkehrsbehörde hatte der bereits an mehreren Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung beteiligte Autofahrer vor dem Zebrastreifen nicht abgebremst.

Rubinstein, geboren 1947, gehörte in den 1970er Jahren zur inoffiziellen Kunstströmung des Konzeptualismus in der Sowjetunion. Der Bibliothekar schrieb die Strophen seiner Gedichte alle einzeln auf Karteikarten. Seine Werke wurden auch im Ausland veröffentlicht, in Deutschland zuletzt 2021 „Ein ganzes Jahr. Mein Kalender“.

Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 rief Rubinstein in einem Appell mit anderen Autoren dazu auf, in Russland die Wahrheit über diesen Krieg zu sagen. In einem Essay aus jenem Jahr kritisierte er die russische Führung, die jede Kritik an ihr als Feindschaft gegen das ganze Land, als Russophobie verunglimpfe.

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