Rolex für Einsteiger - dieses Wissen aus der Rolexwelt macht Sie zum Insider
Rolex für Einsteiger – dieses Wissen aus der Rolexwelt macht Sie zum Insider
Rolex für Einsteiger: Mit diesen zehn Begriffen werden Sie zum Insider.
Die Uhrenmarke Rolex übt seit jeher eine große Faszination auf die Uhrenwelt aus. Keine Brand scheint so beliebt wie die Schweizer Brand. Doch wie outet man sich als Rolex-Liebhaber und vor allem Kenner? Wir haben die Lösung! Mit unserem Begriffslexikon beeindrucken Sie alle Experten, versprochen!
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Verstehen Sie Rolex? Diese Begriffe sollten Sie kennen
Nein? Dann können wir das an dieser Stelle ganz schnell ändern. Die 10 wichtigsten Begriffe aus der Rolex-Welt einfach erklärt. (Lesen Sie auch: Die Rolex Datejust bekommt ein buntes Makeover – vom Pop-Art-Künstler Slawn)
#1: Cerachrom &
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Die Cerachrom-Lünette gehört zu den beliebtesten Uhren von Rolex: Die sportliche Submariner trägt sie, ebenso die Yacht-Master II und die GMT-Master II – eine Ziffernscheibe aus Keramik. Zum ersten Mal eingeführt wurde sie 2005 bei der GMT-Mater II; seit 2014 gibt es auch Cerachrom-Lünetten, die zwei Farbtöne in einem einzigen Teil vereinen. Erhältlich sind unter anderem Schwarz, Blau, Braun, Grün und Rot – allesamt UV-resistente Farben. Gefertigt wird das Bauteil von Rolex im eigenen Haus, der Grundstoff für die extrem harte Keramik sind feines Zirkoniumoxid- oder Aluminiumoxid-Pulver. Nach einem Brennvorgang bei rund 1600 Grad, dem sogenannten Sintern, kann die Oberfläche gut poliert werden, daher besitzen die farbigen Lünette einen starken Glanz. Ziffern, Graduierungen und Beschriftungen entstehen während der Herstellung durch ein Spritzgussverfahren. Sie werden zugunsten der Ablesbarkeit durch PVD-Beschichtung mit einer dünnen Metallschicht aus Gelb-, Roségold oder Platin überzogen. (Kennen Sie schon? Watches & Wonders 2024: Das waren die 7 spannendsten Uhren der Messe)
#2: Chromalight &
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Rolex perfektioniert nicht nur die Funktionsweise der Uhren, sondern auch der Ablesbarkeit und entwickelte die blau nachleuchtende Chromalight-Anzeige: Bei Dämmerung oder Dunkelheit sorgt diese Beschichtung auf Zeigern, Indizes und Anzeigen aller Professional Uhren und zahlreicher klassischer Modelle der Oyster Perpetual Kollektion für gute Ablesbarkeit. Dazu wird Lichtenergie gespeichert und im Dunkeln nach und nach wieder abgegeben. Die Leuchtmasse wird seit 2008 exklusiv von Rolex verwendet. Laut Rolex ist sie besonders leistungsfähig in Bezug auf die Dauer des Nachleuchtens sowie die Lichtintensität. 2021 wurde die Leuchtmasse von Rolex weiter optimiert, sodass die Dauer des Nachleuchtens weiter gesteigert wurde. Basis des Leuchtstoffs ist ein ultrafeines Pulver mit Aluminium-, Strontium-, Dysprosium- und Europium-Verbindungen. Bei hohen Temperaturen werden dabei Kristalle hergestellt, deren spezifische Struktur das typische blaue Licht der Chromalight-Anzeige bedingt. (Gut zu wissen: Rolex stellt die Daytona “Le Mans” aus Weißgold ein – nach nur einem Jahr)
#3: Microstella &
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Die Unruh ist das Herzstück der Rolex-Präzision. Als Teil der Hemmung sorgt sie in einem mechanischen Uhrwerk dafür, dass die Energie der Zugfeder in kleine Portionen aufgeteilt wird. Je genauer die Unruh arbeitet, desto präziser ist die Zeitanzeige einer Uhr. Daher ist es hilfreich, wenn die Wirkungsweise der Unruh in winzig kleinen Schritten verändert werden kann – durch die sogenannte Feinregulierung. Durch präzises Justieren des Trägheitsmoments der Unruh kann ihre Schwingungsfrequenz verändert werden. In einem Rolex-Kaliber nutzt man dafür die kleinen, sternförmigen Muttern aus Gold, die auf der Innenseite des Unruhreifs zu sehen sind. Die Microstella-Schrauben wurden erstmals 1957 eingeführt; seit 1983 werden sie als goldene Mutter auf einen Gewindestift innen an den Unruhreif geschraubt.
#4: Oystersteel &
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Rolex nutzt für die Herstellung von Gehäuse und Armbändern einen Edelstahl, der den Namen Oystersteel trägt und damit perfekt in die Markenwelt mit der Krone passt. Nach Angaben von Rolex gehört Oystersteel zu jenen Legierungen, die in Spitzentechnologiebereichen wie der Raumfahrtindustrie und der chemischen Industrie zum Einsatz kommen. Am Handgelenk überzeugt es mit seinem hellen Glanz. Ein weiteres Material für Gehäuse und Armbänder von Rolex trägt den Namen „Everose“ – dabei handelt es sich um eine exklusive Legierung in 18 Karat Roségold. Sie wurde von Rolex entwickelt und patentiert. Everose-Gold wurde 2005. (Spannend: Rolex: Das ist die spektakulärste neue Uhr des Jahres – ein Highlight der Watches & Wonders 2024)
#5: Parachrom-Spirale &
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Sie bietet einem mechanischen Uhrwerk zahlreiche Vorteile und zudem eine interessante Optik: die Hightech-Spiralfeder von Rolex, die an ihrem tiefen Blau zu erkennen ist. Die Parachrom-Spirale wird von Rolex aus einer Niobium-Zirkonium-Sauerstoff-Legierung hergestellt. Sie hält starken Magnetfeldern stand und übersteht zudem sowohl Temperaturschwankungen als auch Erschütterungen. Zum ersten Mal vorgestellt wurde das Bauteil im Jahr 2000. Fünf Jahre später wurde es noch einmal deutlich verbessert: 2005 führte Rolex ein patentiertes Verfahren zur Veränderung der Oberfläche der Parachrom-Spirale ein, um die Regelmäßigkeit ihrer Schwingungen zu verbessern. Seither besitzt sie auch das unverkennbare Blau. Mittlerweile sind alle Kaliber der Familien 32XX und 41XX sowie das Kaliber 9002 mit der Parachrom-Spirale ausgestattet. Das betrifft unter anderem die Modelle GMT-Master II, Deepsea, Sea-Dweller und Cosmograph Daytona.
#6: Paraflex &
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Ein Sturz vom Handgelenk, das harte Anstoßen an einer Wand: Früher konnte eine unbedachte Bewegung ein Uhrwerk zum Stillstand bringen. Denn der empfindliche Zapfen der Unruhwelle, der zugunsten geringer Reibung besonders dünn ist, konnte recht leicht brechen. Um an dieser sensiblen Stelle Abhilfe zu schaffen, wurden Stoßsicherungen entwickelt. Die Funktionsweise: Die Unruhwelle wird federnd gelagert, sodass Stöße abgefangen werden können. Rolex führte 2005 das eigene Paraflex-Antischocksystem ein, das patentiert ist. Nach eigenen Angaben bietet es nicht nur eine erhöhte Stoßfestigkeit sondern gewährleistet auch, dass die Feder sich nicht leicht öffnet und nicht leicht verformt. Zudem seien Zusammenbau und Wartung einfacher. Ebenfalls typisch für Rolex: die Geometrie der goldfarbenen Feder, die den Lagerstein an seinem Platz hält. (Interessant: Die schönsten Herrenuhren für jeden Anlass und jedes Budget)
#7: Perpetual-Rotor &
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Das Perpetuum mobile ist eine Utopie, die uralt ist: Schon früh träumte der Mensch von einem Gerät oder einer Maschine, die einmal in Gang gesetzt ohne weitere Energiezufuhr in Bewegung bleibt. Mit dem Automatikaufzug der Uhr konnte man diese Vision ein Stück weit realisieren. Denn eine Armbanduhr zieht sich quasi selbst auf – beteiligt ist daran allerdings der Uhrenträger mit seinen Bewegungen. Diese sorgen dafür, dass sich der Rotor eines Uhrwerks dreht und damit die Uhr aufzieht. Rolex gehörte mit zu den ersten Herstellern eines solchen Mechanismus und entwickelte bereits 1931 den Perpetual-Rotor; man ließ sich das System mit dem frei beweglichen Rotor damals auch patentieren. Das Prinzip des Perpetual-Rotors ist auch nach einer Reihe von Weiterentwicklungen und Verbesserungen unverändert. Alle Bauteile des automatischen Aufzugsmechanismus mit Perpetual-Rotor werden in der Manufacture von Rolex in Biel gefertigt und zusammengebaut.
#8: Ringlock-System &
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Das ist etwas für tiefste Tiefen: Das 2008 vorgestellte patentierte Ringlock-System ermöglicht es einer Uhr, extrem hohem Druck standzuhalten. Denn das System ist ein neuartiger Gehäuseaufbau, der zum ersten Mal bei der Oyster Perpetual Rolex Deepsea zum Einsatz kam. Diese Uhr hält immerhin einem Druck in 3900 Metern Wassertiefe stand. Die Oyster Perpetual Deepsea Challenge, die Ende 2022 vorgestellt wurde, verfügt ebenfalls über diese Konstruktion und ist bis 11.000 Meter wasserdicht. Das bedeutet, dass sie einem Druck standhalten kann, der einem Gewicht von zwölf Tonnen auf dem Uhrglas nahekommt. Teile des Ringlock-Systems sind das extra dicke Saphirglas sowie ein spezieller Kompressionsring als Gehäusemittelteil, der den Wasserdruck aufnimmt. Hier gab es 2024 eine Neuerung: Bei der brandneuen Oyster Perpetual Rolex Deepsea in Gelbgold ist dieser Kompressionsring aus Keramik gefertigt und wird als Cerachrom-Ring bezeichnet. (GQ empfiehlt: Zum Abheben: Die 9 schönsten Fliegeruhren für Herren)
#9: Rolesor &
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Was bei anderen Uhrenmarken als „Bicolor“ bezeichnet wird, heißt bei Rolex weitaus eleganter „Rolesor“. So nennt man bei der Marke die Verbindung von Gold und Edelstahl in einer Uhr. Ein Look, der bereits in den 1920er Jahren von Rolex verwendet wurde. 1933 ließ sich das Unternehmen den Namen sogar schützen. Typisch ist eine Kombination, bei der Lünette, Krone und Mittelelemente des Armbands aus Gold bestehen, Gehäusemittelteil und Außenelemente des Armbands hingegen aus Edelstahl. Eine Besonderheit ist „Rolesor weiß“ – die Verbindung einer Edelstahluhr mit einer Weißgoldlünette. Zudem gibt es Rolesium; mit dem Begriff bezeichnet man eine Edelstahluhr, die eine Lünette aus Platin trägt.
#10: Syloxi &
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Die Syloxi-Spirale ist wie die Parachrom-Spirale eine weitere Hochleistungskomponente von Rolex. Auch sie sorgt in Verbindung mit der Unruh für den richtigen Takt im Uhrwerk. Denn Spiralfeder und Unruh bestimmen durch die Regelmäßigkeit ihrer Schwingungen die Ganggenauigkeit eines Uhrwerks. Daher ist es von Vorteil, die Auswirkungen von Temperaturschwankungen, Erschütterungen und Magnetfelder auf die Spirale zu verhindern oder zu minimieren. Das von Rolex verwendete Verbundmaterial aus Silizium und Siliziumoxid ist dafür perfekt. Die Syloxi-Spirale wurde 2014 von Rolex eingeführt und wird durch fünf Patente geschützt. Die Fertigung erfolgt im eigenen Haus mit Hilfe des reaktiven Ionentiefenätzens (DRIE – Deep Reactive Ion Etching). Die Syloxi-Spirale wird unter anderem im Kaliber 7140 verwendet, mit dem das Modell Perpetual 1908 ausgestattet ist, das 2023 vorgestellt wurde. (Dazu passend: Michael Schumacher: Diese acht Uhren aus seinem Besitz werden jetzt versteigert)
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