Mahlzeit! Essen gehen, holen, liefern lassen ist in – ein Trend für fast alle
Mitte der 1990er-Jahre war ich zum ersten Mal in Amerika – und da gleich für ein ganzes Jahr. Die Erfahrungen in der damals gänzlich anderen Welt waren überwältigend. Alles war riesig (die Häuser!), weit (die Straßen!), großzügig (meine Gastfamilie) und das Essen ein großes Thema für sich. Dort wurde damals schon gerne inszeniert, im Diner und im noblen Steaklokal – aus Essen wurde ein Erlebnis und überhaupt war Essen rund um die Uhr präsent (bescherte mir heitere 25 Kilo extra).
Low Cal, Low Carb, Fatfree – nicht einmal ein Joghurt konnte einfach nur ein Joghurt sein. Essen wurde bestellt (Pizza mit Double Cheese, Triple Cheese, Cheese in the Crust), in Spezialverpackungen mitgenommen (Take-aways überall), die Lokale und ihr Personal punkteten mit Persönlichkeit, Ideen und dem gewissen Extra. Eine Service- und Dienstleistungsfreude, die ich bis dahin nicht kannte.
Ähnliches entwickelt sich auch bei uns. Essen bekommt eine neue Priorität, Essen gehen, holen, liefern lassen wird zur täglichen Normalität. Das schlägt sich in den Ausgaben der Menschen nieder und das wiederum landet in den Kassen der Gastrobetriebe. Nicht aller – wer mitschwingen will im neuen Gastroboom, muss mehr bieten als das 08/15-Menü. Und liefern, was die hungrige Digitalcommunity will: Essen mit sozialem Umfeld und Erlebnis.
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