Überfall auf Israel: Hamas nennt Oktober-Massaker »notwendigen Schritt«

Die Hamas bezeichnet ihren brutalen Angriff auf Israel am 7. Oktober als »normale Antwort«. Die Gruppe beharrt darauf, im Nahost-Konflikt im Recht zu sein und verwehrt sich gegen internationale Vermittlungsversuche.

überfall auf israel: hamas nennt oktober-massaker »notwendigen schritt«

Überfall auf Israel: Hamas nennt Oktober-Massaker »notwendigen Schritt«

Die Hamas hat den Angriff auf Israel vom 7. Oktober in einem Dokument als »notwendigen Schritt« und eine »normale Antwort« gegen »alle israelischen Verschwörungen gegen das palästinensische Volk« bezeichnet. Gleichzeitig räumt die islamistische Palästinenserbewegung in ihrer ersten öffentlichen Stellungnahme zu dem Angriff ein, in dem »Chaos« an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen seien »möglicherweise einige Fehler geschehen«.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war – und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Diese Fehler bei der »Durchführung der Operation Al-Aksa-Flut« seien möglicherweise aufgrund »des schnellen Zusammenbruchs des israelischen Sicherheits- und Militärsystems und des Chaos in den Grenzgebieten« passiert, hieß es. Was das konkret bedeuten soll, lässt das Statement komplett offen: Ging die Organisation zu weit? Oder nicht weit genug?

Das Dokument erklärt nicht weiter, wo denn genau die eingestandenen Fehler lagen. Denn in der Sache, macht die Hamas klar, rückt sie von keiner Position ab: Sie fordert in dem 16-seitigen Dokument weiterhin »das sofortige Ende der israelischen Aggression im Gazastreifen« sowie das Ende »der ethnischen Säuberung und der Verbrechen gegen das gesamte palästinensische Volk«.

Weiter weist die Hamas in dem auf Englisch und Arabisch veröffentlichten Statement alle internationalen und israelischen Bemühungen, über die Zukunft des Gazastreifens nach dem Krieg zu entscheiden, zurück. Über die Zukunft des Palästinensergebiets werde allein das palästinensische Volk entscheiden, heißt es in dem Dokument.

Am 7. Oktober hatten Hamas-Kämpfer und ihre Verbündeten bei einem brutalen Angriff auf Israel etwa 1200 Menschen getötet und rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Rund 100 von ihnen kamen im Zuge einer von Katar, Ägypten und den USA vermittelten Feuerpause frei. Die meisten Geiseln sind damit noch immer in der Gewalt der Hamas sowie weiterer militanter Gruppen, etliche leben möglicherweise nicht mehr.

Als Reaktion auf den Überfall erklärte Israel der Hamas den Krieg und begann einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Nach jüngsten Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 25.100 Menschen getötet. Am Sonntag wurde bekannt, dass sich Ismail Haniyyeh, Kopf des politischen Flügels der Hamas, in Ankara mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan beraten habe. Bei dem Gespräch sei es unter anderem über die Notwendigkeit eines baldigen Waffenstillstands und Möglichkeiten einer Zwei-Staaten-Lösung des Konfliktes zwischen Palästinensern und Israel gegangen.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World