Rente mit 67: Lässt Lindner sein Versprechen platzen?
Rente mit 67: Lässt Lindner sein Versprechen platzen?
Rente, Christian Lindner
Wackelt das Renten-Versprechen zur „Rente mit 67“ nun doch? Finanzminister Christian Lindner verrät neue Änderungsvorschläge für die Altersvorsorge.
Berlin – Das kürzlich beschlossene Rentenpaket II beinhaltet zahlreiche Änderungen für die Altersvorsorge in Deutschland. Doch schon jetzt spricht ausgerechnet der Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner von „Reformfragen“, die in Zukunft angegangen werden sollen. Ein Renten-Versprechen für Millionen Ruheständler könnte damit gefährdet sein.
Rente mit 67: Lässt Lindner sein Versprechen platzen?
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) wollen mithilfe der Aktienrente die Finanzierung des Umlagesystems sichern und das Rentenniveau stabilisieren. Im Zuge umfassender Debatten um die Rentenreform hat Heil zudem immer wieder betont, den Renten-Einstieg mit 70 verhindern zu wollen.
Von seinem Minister-Kollegen Lindner kommen nun allerdings andere Töne, die das bisherige Versprechen der Lebensarbeitszeit vor dem Ruhestand für Millionen Bürger aufweichen lässt. Der Finanzminister fordert ein späteres Renteneintrittsalter und gleichzeitig mehr finanzielle Anreize für längeres Arbeiten.
Lindner will „Reformfragen“ zur Rente beantworten
Der FDP-Chef teilt der Rheinischen Post (RP) mit, „bei der Rente ist offensichtlich, dass wir die Lebensarbeitszeit verlängern müssen, idealerweise durch einen individuellen Renteneinstieg und finanzielle Anreize für längeres Arbeiten.“ Denn laut einem Bericht des Finanzministeriums sei die Rente „nicht finanzierbar“.
Auf die Frage, wieso Lindner dem Rentenpaket II zugestimmt hat, folgt eine Antwort mit Blick auf die Zukunft. Er gehe davon aus, „dass spätestens in der nächsten Wahlperiode des Bundestages die Reformfragen beantwortet werden, die jetzt noch nicht angegangen werden konnten.“
Ob er dann noch zuständiger Minister ist, ist jedoch noch nicht absehbar. Immerhin erreicht die FDP in aktuellen Umfragen weniger als fünf Prozent.
Lindner legt Reformvorschläge für Rente auf den Tisch – Arbeitnehmer sollen länger arbeiten
Allerdings macht der FDP-Vorsitzende bei der RP eines deutlich: Wenn die Regierung nichts unternehme, würden die Rentenbeiträge für Arbeitnehmer in den kommenden Jahren steigen. Maßnahmen wie „individueller Renteneintritt, Anreize für längeres Arbeiten statt Rente mit 63 und die Stärkung der Kapitaldeckung durch das Generationenkapital“ seien laut Lindner denkbare Änderungen.
Ob er somit das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre anheben wolle, äußert der Minister nicht. Bis 2031 steigt die Altersgrenze für die volle Regelaltersrente ohne Kürzungen bereits schrittweise auf 67 Jahre. Ab dem Jahrgang 1947 erhöht sie sich jährlich um einen Monat, ab 2024 alle zwei Monate für die Jahrgänge ab 1959. Ab dem Jahrgang 1964 gilt die Altersgrenze von 67 Jahren (mehr Politik-News bei RUHR24).