Diese KI bringt Videos auf ein ganz neues Level – und das Ergebnis ist ziemlich unheimlich
Jedes einzelne dieser Videos ist KI-generiert, und wenn dich das nicht zumindest ein wenig beunruhigt, bringt dich wohl gar nichts aus der Fassung.
«Sora» klingt harmlos, ist aber der aktuell fortschrittlichste Video-Generator. Er kann aus simplen Textanweisungen nahezu fotorealistische Videos von Menschen, Tieren oder Landschaften mit komplexen Kamerabewegungen erstellen.
Das sieht beispielsweise so aus:
OpenAI enthüllt Sora: ein Meilenstein in der KI-generierten VideotechnologieVideo: watson/nico bernasconi
Die veröffentlichten Beispielvideos wurden den Angaben zufolge komplett von künstlicher Intelligenz erstellt. Im oben stehenden Video mit der Frau lautete die Textanweisung demnach, sie solle eine Lederjacke und ein rotes Kleid tragen und selbstbewusst eine Strasse in Tokio entlanggehen. Die Strasse sei nass und reflektierend, was einen Spiegeleffekt der bunten Neonlichter erzeuge.
Entwickelt wurde das KI-Modell hinter Sora von OpenAI, dem von Microsoft mitfinanzierten Tech-Unternehmen, das den Chatbot ChatGPT und den KI-Bildgenerator DALL-E entwickelt hat. Letzteres ist ein Computerprogramm, das Bilder aus Textbeschreibungen aufgrund von maschinellem Lernen erstellt. Nun geht OpenAI mit KI-generierten Videos einen Schritt weiter.
Per Textbefehl erhält die KI Angaben zum Inhalt des Videos, und Sora liefert im Nu Kurzfilmchen von bis zu einer Minute Länge.Ton haben die Videos nicht.
Faszinierend und brandgefährlich
Sora kann auch bestehende Videos verändern oder aus Bildern kurze Clips generieren. All das ist nicht neu, aber auf einem zuvor nie gesehenen Niveau. Die meisten Menschen reagieren daher mit einer Mischung aus Faszination und Angst. Dies völlig zurecht. OpenAIs neuster Wurf ist beeindruckend, das Potenzial im Positiven wie negativen Sinn gewaltig.
Von Kritikern häufig geäusserte Befürchtungen sind vereinfachte Wahlmanipulation durch Deepfakes von Politikern, KI-generierte Rachepornos auf Knopfdruck und eine Flut an Urheberrechtsverletzungen. Kurz: Sora ist brandgefährlich. Denn die Geschichte lehrt uns, dass jede Technologie für Schlechtes missbraucht werden kann und wird.
OpenAI ist sich der Gefahren bewusst. Wasserzeichen sollen KI-Videos kenntlich machen. Rachepornos will das Unternehmen verhindern, indem Sora keine Aufforderungen akzeptiere, die extreme Gewalt, sexuelle Inhalte oder Ähnlichkeit zu echten Personen einfordern. Zudem erhält die Öffentlichkeit, abgesehen von handverlesenen Personen, bislang keinen Zugang. Expertinnen und Experten sollen zunächst mögliche Sicherheitsrisiken ausloten, bevor das Programm veröffentlicht wird.
Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis Sora freigegeben wird. In absehbarer Zeit will OpenAI damit Geld verdienen. Auch dies ein verständliches Ansinnen, schliesslich dürften die allermeisten Kunden den KI-Generator redlich nutzen.
Um die Fähigkeiten von Sora zu vermitteln, hat OpenAI Dutzende Beispielvideos veröffentlicht. Ein Überblick.
Sora erstellt einen Film-Trailer
Die Qualität der KI-Videos bringt auch bekannte YouTuber ins Grübeln. Als Reaktion schrieb etwa MrBeast, der erfolgreichste YouTuber der Welt, der für aufwendige Videos bekannt ist, an OpenAI-CEO Sam Altman gerichtet: «Sam, mach mich bitte nicht obdachlos.» Altman antworte: «Kann dir ein Video erstellen, was möchtest du?»
YouTuber MrBeast macht sich langsam Sorgen um seinen Job OpenAI-Chef Sam Altman erfüllt Video-Wünsche
Sora wird mit diesen 60-Sekunden-Clips in den nächsten Monaten nicht die Filmbranche umkrempeln, aber Video-Plattformen wie YouTube und TikTok könnten sich gehörig verändern. Die KI dürfte es sehr vielen Menschen ermöglichen, hochwertig aussehende Inhalte für soziale Plattformen zu produzieren.
Technische Massnahmen sollen dabei verhindern, dass User zum Beispiel historisch anmutende KI-Videos als echte Aufnahmen inszenieren. Menschen mit genug krimineller Energie finden jedoch erfahrungsgemäss fast immer einen Weg, solche Barrieren auszutricksen.
Ameisen mit vier statt sechs Beinen? Die KI hat noch so ihre Problemchen. Eine Krabbe mit Glühbirne? Warum nicht.
Sora macht auch Drohnenvideos Konkurrenz
KI hat offenbar noch immer keine Ahnung, was Hände sind oder wie sie funktionieren! Was ist DAS?!
Trotzdem: Generative KI macht rasend schnelle Fortschritte, wie dieser Vergleich mit einem KI-Video von Anfang 2023 zeigt.
Sora ist nicht perfekt, lässt aber andere Text-zu-Video-Generatoren ziemlich alt aussehen
Die gleiche Anweisung mit Sora und der Konkurrenz Stable Video
Sora kann auch bestehende Videos verändern. Hier fährt ein Auto durch eine gebirgige Waldlandschaft
Man kann Sora auffordern, das Original-Video beizubehalten, aber das Geschehen in den Winter zu verlegen
Das passiert, wenn man Sora sagt: «Verlege den Schauplatz in die 1920er-Jahre mit einem Oldtimer. Behalte die rote Farbe bei.»
Oder: «Wandle das Video in einen Pixel-Art-Stil um.»
Zu guter Letzt kann Sora Bilder und Fotos zum Leben erwecken
Diese Videos und viele weitere auf der OpenAI-Webseite zeigen: Der Geist ist aus der Flasche. Und Sora ist nur die Speerspitze, weitere KI-Tools werden folgen. Es liegt an den Menschen, etwas Kreatives damit zu erschaffen.
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