BaFin fand weitere Fehler in Adler-Bilanzen
Der Immobilienkonzern Adler Real Estate hat seine finanzielle Lage nach Erkenntnissen der deutschen Finanzaufsicht BaFin auch in den Bilanzen der Jahre 2020 und 2021 deutlich zu rosig dargestellt. Neben überhöhten Wertansätzen für das wacklige Immobilienprojekt “Glasmacherviertel” in Düsseldorf, die die Bilanzprüfer der BaFin bereits für 2019 kritisiert hatten, stellten sie eine zu hohe Bewertung der Beteiligung an der Wohnungsgesellschaft Accentro fest.
Außerdem habe Adler Real Estate im Abschluss für 2021 nicht vermerkt, dass das Unternehmen für ein umstrittenes, 265 Mio. Euro schweres Darlehen an die luxemburgische Mutter Adler Group keinerlei Sicherheiten erhalten habe.
Das mehr als zwei Jahre dauernde Bilanzkontrollverfahren gegen Adler Real Estate sei damit abgeschlossen, erklärte die deutsche Behörde am Mittwoch. Sie hat seit dem Wirecard-Skandal die Aufgaben der “Bilanzpolizei” DPR bei börsennotierten Firmen übernommen. Die Adler Group betonte, die BaFin habe weder eine Neuaufstellung der Bilanzen verlangt noch ein Bußgeld verhängt. Die Skepsis zum “Glasmacherviertel” teile sie weiterhin nicht. Adler halte die Bewertung – sie lag Ende 2021 bei 270 Mio. Euro – für “angemessen und korrekt”. Man prüfe daher, ob man gegen die Fehlerfeststellung vorgehen werde.
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