Sie denken über eine Dämmung mit Glaswolle nach? Wir stellen Ihnen den Dämmstoff und die vielen guten Eigenschaften vor.
Gute Wärme- und Schalldämmung: Glaswolle ist eine beliebte Dämmung. Aber was genau sind die Vorteile und wie verarbeitet man den Dämmstoff richtig? Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Material verwenden.
Eigenschaften von Glaswolle h2
Unter Glaswolle versteht man einen Dämmstoff, der aus feinen Glasfasern besteht. Bei der Herstellung wird eine Mischung von Sand und recyceltem Glas oder Altglas bei hohen Temperaturen geschmolzen und anschließend zu Fasern versponnen. Glaswolle zählt damit zur Mineralwolle – ebenso wie Steinwolle. Aufgrund ihrer guten Dämmeigenschaften ist das Material eine beliebte Wahl. Aber was genau sind die Eigenschaften von Glaswolle?
Zum einen hat das Material eine gute Wärmedämmung, da die feinen Fasern eine Struktur mit vielen kleinen Lufttaschen bilden. Dadurch verringert sich die Wärmeübertragung durch Konvektion – darunter versteht man, dass warme Luft nach oben steigt, während kalte Luft nach unten sinkt. Die Wärmeleitfähigkeit von Glaswolle liegt bei 0,032 bis 0,048 Watt pro Meter und Kelvin. Dabei hat das Material eine Rohdichte von bis zu 200 kg/m³. Um die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu erfüllen, benötigt man eine rund 14 Zentimeter dicke Dämmschicht aus Glaswolle, um einen U-Wert, auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt, von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin zu erhalten.
Neben den guten Wärmedämmeigenschaften bietet Glaswolle auch einen nicht zu vernachlässigenden Schallschutz. Die Glaswolledämmung bietet sich zudem an, wenn Sie den Brandschutz erhöhen möchten. Zu den vielen Vorteilen der Mineralwolle gehört, dass sie nichtbrennbar ist. Je nach Zusammensetzung wird die Dämmwolle der Baustoffklasse A1 oder A2 nach DIN 4102-1 eingestuft. Aus diesem Grund kommt Glaswolle oft in öffentlichen Gebäuden mit erhöhten Brandschutzanforderungen oder auch Hochhäusern zum Einsatz. Ein weiterer Vorteil von Glaswolle: Sie ist resistent gegen Feuchtigkeit und verhindert dadurch die Bildung von Schimmel und Fäulnis.
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Nachteile bei der Dämmung mit Glaswolle. So muss beim Schneiden und Montieren vorsichtig gearbeitet werden, da die feinen Fasern die Augen, Atemwege und Haut reizen können. Ferner muss die Glaswolledämmung vor direktem Kontakt mit Wasser geschützt werden. Obwohl die Mineralwolle resistent gegen Feuchtigkeit ist, verringert direkter Kontakt mit Wasser die Dämmwirkung.
Anwendungsgebiete und Einsatzmöglichkeiten von Glaswolle h2
Glaswolle ist flexibel und damit ein Dämmstoff, der in unterschiedlichen Bereichen verwendet werden kann: Brandschutz, Schalldämmung oder Wärmeschutz. Aufgrund seiner Dämmwirkung verwendet man Glaswolle unter anderem als Zwischensparrendämmung bei Dächern oder zur Reduzierung von Wärmeverlusten bei der obersten Geschossdecke.
Weitere mögliche Anwendungen des Dämmstoffs finden sich beim Dämmen von Außenwänden oder als Kerndämmung in zweischaligen Mauerwerken. Neben der Außendämmung eignet sich die Mineralwolle auch für die Dämmung unter Estrich oder in Decken zwischen beheizten und unbeheizten Räumen. Sie können den Dämmstoff auch verwenden, um den Schallschutz in Sanitäranlagen und anderen Installationsbereichen zu verbessern.
Planung und Vorbereitung für Glaswolldämmung h2
Damit Glaswolle ihre maximale Effektivität erreicht, müssen Sie die Dämmung mit dem Material gut planen und vorbereiten. Zunächst müssen Sie den Dämmbedarf ermitteln oder einfacher gesagt: Welche Bereiche im Haus benötigen eine Isolierung? Anschließend wählen Sie den Typ von Glaswolle aus, den Sie verlegen möchten. Das Material gibt es von unterschiedlichen Marken, beispielsweise von Knauf oder Isover, – als Platten oder Matten – meist als Rolle verpackt. Oft werden die Platten auch Klemmfilz genannt.
Montage und Verarbeitung von Glaswolle h2
Erfahrene Heimwerker können selbst eine Glaswolledämmung ausführen. Wichtig ist dabei, dass Sie sorgfältig arbeiten und Schutzausrüstung tragen – dazu zählen eine Atemschutzmaske, Handschuhe, eine Schutzbrille und langärmlige Kleidung, um Hautreizungen zu vermeiden. Als Werkzeuge benötigen Sie ein scharfes Messer und Befestigungsmaterial wie einen Tacker oder Ähnliches.
Schritt 1: Glaswolle zuschneiden h3
Messen Sie zunächst den Bereich aus, den Sie dämmen möchten. Übertragen Sie die Maße auf den Dämmfilz und schneiden Sie diesen mit einem scharfen Messer oder einem anderen Schneidewerkzeug zu. Legen Sie dafür die Glaswolle auf eine saubere und flache Unterlage. Schneiden Sie den Dämmfilz etwas größer zu als den zu füllenden Bereich – ein bis zwei Zentimeter genügen. Damit stellen Sie sicher, dass der Klemmfilz fest sitzt und keine Lücken entstehen – bei der Zwischensparrendämmung eines Daches also etwas größer als die Fläche zwischen den Sparren.
Schritt 2: Glaswolle montieren h3
Fügen Sie anschließend die Dämmung in den zu isolierenden Bereich ein. Bei Wänden und Decken sollten Sie die Dämmung zwischen den Balken, Sparren oder Ständern platzieren. Achten Sie darauf, dass die Dämmung eng anliegt und keine Lücken entstehen. In der Regel müssen Sie den Dämmstoff nicht zusätzlich befestigen. Bei einer Überkopfinstallation der Glaswolledämmung bietet es sich aber an, die Glaswolle mit speziellen Klammern, Netzen oder Dämmstoffhalten gegen ein Verrutschen abzusichern.
Schritt 3: Dampfsperre oder Dampfbremse anbringen h3
Besteht ein hohes Risiko für Feuchtigkeit im Bereich der Isolierung, ist es ratsam, eine Dampfsperre oder eine Dampfbremse auf der warmen Seite der Dämmung anzubringen – das gilt auch für das Dämmen von Außenwänden. Auf die Sparren kleben Sie dafür zunächst Dichtband.
Anschließend ziehen Sie die Dampfbremsfolie von oben nach unten über die Sparren. Dabei sollten die Bahnen sich überlappen. Mit einem Tacker befestigen Sie die Folie. Die Nahtstellen und Tackernadeln überkleben Sie mit entsprechendem Klebeband und dichten die Wandanschlüsse mit Dichtkleber ab.
Schritt 4: Abdichtung h3
Alle Anschlüsse, Ecken und Durchdringungen müssen sorgfältig abgedichtet sein, um Wärmeverluste und Zugluft zu vermeiden und die Wärmeleitfähigkeit des Glaswolledämmung zu gewährleisten. Dafür stehen Ihnen geeignete Dichtungsbänder zur Verfügung.
Schritt 5: Endkontrolle und Abnahme h3
Prüfen Sie, ob die Dämmung überall dicht anliegt und keine Lücken oder Kältebrücken vorhanden sind.
Schritt 6: Entsorgung von Dämmresten h3
Müssen Sie Reste von Glaswolle entsorgen, müssen Sie dabei einige Punkte beachten. Tragen Sie auch bei der Entsorgung Schutzkleidung und sammeln Sie das Material in stabilen Plastiksäcken und versiegeln Sie diese, damit keine Fasern während des Transports herumfliegen. Bringen Sie das Dämmmaterial auf einen Recyclinghof in Ihrer Umgebung.
Fördermöglichkeiten für eine Glaswolledämmung h2
Es gibt unterschiedliche Fördermöglichkeiten, wenn Sie mit Glaswolle Ihr Haus dämmen möchten. Handelt es sich zum Beispiel um eine Fassadendämmung, gibt es unter Umständen Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Da sich die Förderbedingungen jederzeit ändern können, sollten Sie sich vor Start Ihres Projekts bei den entsprechenden Stellen über die aktuellen Förderbedingungen informieren.
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