Ramin Y.: Ehemaliger »Hells Angels«-Boss offenbar in Iran getötet
Ramin Y. gilt als Hauptverdächtiger für einen Anschlag auf eine Bochumer Synagoge und einen Mord im Rockermilieu. Jetzt berichten Medien, dass der ehemalige »Hells Angels«-Anführer in Iran getötet worden sein soll.
Ramin Y.: Ehemaliger »Hells Angels«-Boss offenbar in Iran getötet
Ramin Y. wurde weltweit per Haftbefehl wegen Mordes und Mordversuches gesucht. Jetzt ist der frühere Boss des Rockerclubs »Hells Angels« offenbar in Iran getötet worden. Wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, soll Ramin Y. nach ersten Informationen bei einem persönlichen Konflikt ums Leben gekommen sein. Bei Ramin Y. dürfte sich um den früheren Chef der »Hells Angels« in Mönchengladbach handeln, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen soll.
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Tasnim wies zugleich Berichte zurück, denen zufolge Irans Erzfeind Israel für die Tötung des Mannes verantwortlich sein soll. Iranische Exil-Medien hatten zuvor berichtet, dass Y. als mutmaßliches Mitglied der mächtigen iranischen Revolutionswächter Ziel eines Mordanschlags gewesen sein soll. Zuletzt standen die verfeindeten Länder Iran und Israel am Rande eines Kriegs.
Bei dem Toten dürfte sich um den Mann handeln, der im Dezember vom Oberlandesgericht Düsseldorf als Auftraggeber für einen Brandanschlag auf eine Bochumer Schule benannt wurde, der eigentlich einer benachbarten Synagoge gelten sollte. Nach Überzeugung des Gerichts ging die Tat auf eine staatliche iranische Stelle zurück. Y. war auch Hauptverdächtiger im Fall eines ermordeten und zerstückelten Rockers, dessen Arm in einem Duisburger Hafenbecken trieb. Ramin Y. soll zeitweise in Nordrhein-Westfalen gelebt haben.
Die deutschen Sicherheitsbehörden haben die Nachricht vom angeblichen Tod Ramin Y. dem Vernehmen nach zur Kenntnis genommen und versuchen nach SPIEGEL-Informationen nun, eine Bestätigung für die Medienberichte einzuholen.
Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde der Islamischen Republik. Der Jahrzehnte alte Schattenkonflikt wurde zuletzt immer offener ausgetragen. Am 13. April hatten Irans Revolutionswächter einen Großangriff auf Israel mit Drohnen und Raketen ausgeführt, der auf eine mutmaßlich israelische Attacke auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus folgte. Bei jenem Angriff waren zu Beginn des Monats zwei Generäle und fünf weitere Mitglieder der Revolutionswächter getötet worden.