Propalästinensische Aktivisten besetzen Audimax: Polizei beginnt Räumung an Leipziger Uni
Der Konflikt im Nahen Osten ist auch an deutschen Hochschulen angekommen. Nach der Freien Universität Berlin haben Aktivisten auch das Audimax in Leipzig besetzt.
Polizisten stehen vor dem besetzten Audimax der Universität Leipzig.
Nach der Besetzung des Audimax an der Leipziger Universität durch propalästinensische Aktivisten hat die Polizei mit der Räumung begonnen. Ziel sei es, das Hausrecht der Universität durchzusetzen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend. Beamte seien bereits im Hörsaalgebäude.
Ein Teil der Unterstützer im Innenhof habe nach Aufforderung die Eingänge zum Hörsaalgebäude freiwillig verlassen, andere hätten weggetragen werden müssen.
Das Audimax und der Innenhof auf dem Innenstadt-Campus der Universität Leipzig wurden am Dienstagnachmittag nach Angaben der Hochschule von rund 50 bis 60 Personen besetzt. Sie entrollten Banner unter anderem mit der Aufschrift „Uni-Besetzung gegen Genozid“.
Die zu einem großen Teil vermummten Besetzer erklärten, auf dem Campus für Palästina zu kämpfen, verbarrikadierten die Audimax-Türen von innen, versperrten von außen den Zugang durch Sitzblockaden und errichteten Zelte auf dem Innenhof. Es gab aber auch Proteste gegen die Besetzung.
Die Polizei schrieb am Abend auf der Plattform X (vormals Twitter), dass etwa ein Dutzend propalästinensischer Sympathisanten das Audimax besetzt hielten. Unterstützer befänden sich im Umfeld. Rektorin Eva Inés Obergfell sagte: „Proteste und Demonstrationen sind grundsätzlich legitim, solange sie das Ziel der Information und Verständigung verfolgen. Eine Gefährdung Unbeteiligter und eine Eskalation sind hingegen keine akzeptable Form freiheitlicher Auseinandersetzung.“
Die Universität habe Strafanzeige erstattet. Der Lehrbetrieb im Audimax bleibe für den Rest der Woche ausgesetzt. (dpa)