Finanzen: Verschuldung steigt global an – Deutschland geht gegen den Trend

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28.02.2024, Brasilien, São Paulo: Christian Lindner (FDP), Bundesfinanzminister, gibt ein Statement data-portal-copyright=

Der Internationale Währungsfonds nennt vor allem zwei Länder als Grund für den Schulden-Anstieg. Die Welt müsse zurück zu einer strengeren Finanzpolitik.

Die öffentliche Verschuldung auf der Welt steigt Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge wieder an. Nach zwei Jahren mit rückläufigen Werten dürfte es bis zum Ende des Jahrzehnts deutlich nach oben gehen.

Getrieben wird die Entwicklung dabei vor allem von den beiden führenden Volkswirtschaften der Welt, den USA und China, wie die Finanzorganisation am Mittwoch in Washington mitteilte. „Eine Konsolidierung ist in den meisten Ländern nötig, um die Schuldentragfähigkeit und die Finanzstabilität zu gewährleisten.“ In den Haushalten müssten wieder Puffer geschaffen werden.

Gegen den Trend wird die Schuldenquote in Deutschland schrittweise zurückgehen und ab 2027 wieder unter der Marke von 60 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen. Diese ist innerhalb der EU eigentlich als Obergrenze vorgegeben.

IWF: Deutschland wird Schuldenquote weiter senken

Durchschnittlich lag die Verschuldung der Staaten 2023 bei 93,2 Prozent der Wirtschaftsleistung. Zum Vergleich: 2020 war sie wegen der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie sprunghaft auf 99,4 Prozent gestiegen, seitdem 2021 und 2022 wieder gesunken.

Ein Wendepunkt kam 2023. Die Schuldenquote erhöhte sich um knapp zwei Prozentpunkte. Bis 2029 sagt der IWF wieder einen Wert von knapp 99 Prozent voraus.

In den USA dürfte sich die Schuldenquote von gut 122 Prozent im vergangenen Jahr bis 2029 auf fast 134 Prozent erhöhen. Für China wird ein Sprung von 83,6 Prozent auf gut 110 Prozent geschätzt. Deutschland dürfte dagegen 2029 nur noch bei 57,7 Prozent liegen, weswegen zahlreiche Ökonomen höhere Investitionen fordern.

Die Bemühungen zur Normalisierung der Finanzpolitik seien in vielen Ländern nicht erfolgreich, hieß es in einer Analyse des IWF. Das erschwere es den Notenbanken, ihren Kampf gegen die zu hohe Inflation abzuschließen.

Mehr staatliche Ausgaben in Wahljahren

Die Werte zur Verschuldung lägen weiterhin über den Projektionen vor Ausbruch der Pandemie 2020. Die höheren Zinsen machten es vielen Staaten jetzt noch schwieriger, um auf Herausforderungen wie den demografischen Wandel oder den Klimawandel zu reagieren.

Nur noch die Hälfte der Länder haben 2023 laut IWF ihre Finanzpolitik restriktiver ausgelegt. 2022 waren es noch rund 70 Prozent.

In diesem Jahr wird oder wurde bereits in 88 Ländern gewählt. Auf diese Staaten entfallen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung und der Wirtschaftsleistung. Die Erfahrung lehre, dass Regierungen in Wahljahren mehr ausgäben und weniger Steuern verlangten, erklärte der IWF.

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