Demo für Demokratie: 13.000 Menschen demonstrieren in Bochum gegen Rechts

demo für demokratie: 13.000 menschen demonstrieren in bochum gegen rechts

Bochum steht auf gegen die AfD, für Demokratie: Um die 13.000 Teilnehmer sollen bei der Demo in der Bochumer Innenstadt laut Polizei gekommen sein.

  • In Bochum fand am Freitagabend eine Demo gegen Rechts statt
  • Angemeldet hatte die Demo die Antifaschistische Linke. Ein breites Bündnis aus rund 60 Vereinen, Parteien und Institutionen hatte sich dem Aufruf angeschlossen
  • Erwartet wurden mindestens 1000 Teilnehmer. Diese Zahl wurde weit übertroffen. Um die 13.000 sollen es laut Polizei gewesen sein. Die Veranstalter sprachen sogar von 15.000 Menschen

Bochum demonstrierte am Freitagabend gegen Rechts und für die Demokratie: Unter dem Motto „Nieder mit der AfD“ gab es erst eine Kundgebung vor dem Hauptbahnhof, dann einen Demonstrationszug durch die Innenstadt zum Schauspielhaus und dort erneut eine weitere Kundgebung. Die Polizei zählte ca. 13.000 Teilnehmer, die Veranstalter sprachen sogar von 15.000 Menschen. Hier gibt es die Ereignisse im chronologischen Ablauf zum Nachlesen.

21.40 Uhr: Hiermit beenden wir den Live-Ticker von der Demonstration. Ein denkwürdiger Abend in Bochum geht zu Ende.

21.32 Uhr: Die Polizei bereitet sich auf den Feierabend vor. „Es ist alles gut gelaufen“, freut sich Sprecher Frank Lemanis. „Keine Störungen, alles planmäßig. Wir können alle zufrieden sein.“ So sollte es immer sein bei Demonstrationen. Es müssten aber nicht so viele sein, schmunzelt Lemanis. „Das war heute schon eine Hausnummer.“

21.23 Uhr: Langsam lichten sich die Reihen. Vor dem Hauptbahnhof stehen immer noch größere Gruppen von Menschen, der Südring ist auch weiter abgesperrt

21.11 Uhr: Die Kreuzung Universitätsstraße/Süding am Hauptbahnhof ist wieder komplett voll mit Menschen.

21.04 Uhr: Das Ende des Demo-Zuges und die Mannschaftswagen der Polizei dahinter haben jetzt die Universitätsstraße erreicht. Weiter geht’s in Richtung Hauptbahnhof.

20.55 Uhr: Schöne Szene in der Oskar-Hoffmann-Straße: Eine Seniorin steht am offenen Fenster, die Unterarme auf die Fensterbank gestützt, und reckt ihre Daumen nach oben, winkt den Demonstranten. In einem Garten wird ein Feuerwerk abgebrannt.

20.45 Uhr: Es ist einfach beeindruckend, was sich in der Bochumer Innenstadt und speziell am Schauspielhaus abspielt. Der Strom an Menschen reißt nicht ab.

20.35 Uhr: Die Kundgebung am Schauspielhaus ist beendet. Es geht weiter über Oskar-Hoffmann-Straße und Universitätsstraße zurück zum Hauptbahnhof. Tosender Jubel, als die von der Polizei genannte Teilnehmerzahl übermittelt wird. Die Veranstalter gehen sogar von 15.000 Menschen aus, die nach Bochum zur Demo gekommen sind.

20.25 Uhr: Die Kundgebung am Schauspielhaus läuft. Man versteht kein Wort, aber die komplette Kreuzung ist voll, von hinten kommen immer noch mehr Menschen nach.

20.19 Uhr: Die Zwischenkundgebung am Schauspielhaus soll wie geplant stattfinden. Auch wenn dort nicht annähernd genug Platz ist für die Menschenmenge. Die Spitze des Protestzuges war zunächst am Schauspielhaus vorbei über die Oskar-Hoffmann-Straße marschiert, machte dann aber kehrt. Die Polizei spricht von einer „angenehmen“ Demonstration, ganz ohne Probleme.

20.12 Uhr: Die Polizei korrigiert die Teilnehmerzahl – und zwar nach oben. 13.000 Menschen sollen es sein, die in Bochum gegen Rechts und für die Demokratie demonstrieren. Einfach irre. Der enorme Andrang veranlasste Polizei und Veranstalter dazu, die Route für den Protestzug zu verändern. Die kleinen Straßen wie Brüderstraße, Kerkwege, Dibergstraße und Alte Hattinger Straße wurden ausgelassen. „Das wäre zu eng geworden“, sagt Polizeisprecher Frank Lemanis. Stattdessen geht über die Viktoriastraße zum Schauspielhaus.

20.01 Uhr: Die ersten haben das Schauspielhaus erreicht. Es ist ein nicht enden wollender Strom von Menschen, die friedlich miteinander für die Demokratie in Eiseskälte ausharren. Hier und da werden ein paar Schnäpschen getrunken. „Ganz Bochum hasst die AfD“, ist immer wieder zu hören.

19.56 Uhr: Es ist immer noch rappelvoll am Hauptbahnhof.

19.43 Uhr: Der Protestzug ist gestartet.

19.40 Uhr: „Wir sind viele“, sagt die Rednerin der Seebrücke, „aber wir müssen uns auch immer wieder zeigen!“ Jetzt soll es gleich losgehen. Der Lautsprecherwagen setzt sich in Bewegung.

19.31 Uhr: Der Veranstalter hat die nächste Rede begonnen, in der Menge wächst die Unruhe. „Mach feddich“, ruft einer. Es werden keine Reden von Parteivertretern zu hören seien, hat der Veranstalter angekündigt. Wer Parteiflaggen dabei habe, solle sich gleich ans Ende des Demozuges begeben. „Noch fünf Minuten“, sagt der Veranstalter, dann soll sich die Menge auf den Weg zum Schauspielhaus begeben.

19.24 Uhr: Die Vorträge der Redner haben begonnen, sind aber – je nach Standort – kaum zu verstehen. Die Lautsprecheranlage scheint vielen ungeeignet. Herbert, 63, nimmt‘s locker: „Ist nicht schlimm. Weiß doch eh jeder, worum es hier geht.“

19.20 Uhr: Die Polizei spricht sogar von 7000 Teilnehmern. „Eine ungesicherte Schätzung, das lässt sich am besten zählen, wenn sich der Demonstrationszug in Bewegung setzt“, so Sprecher Frank Lemanis. Der Bereich am Hauptbahnhof sei so voll, dass man den Ring zwischen Wittener Straße und Universitätsstraße gesperrt habe.

Alles verlaufe störungsfrei. Das Gedränge im Hauptbahnhof habe die Polizei im Blick, so Lemanis weiter. „Die Drucksituation ist aber noch nicht kritisch. Wir sind vor Ort und mit der Bogestra im Austausch.“

19.10 Uhr: Inzwischen sprechen die Veranstalter von mehr als 5000 Menschen, die an der Demo gegen die AfD teilnehmen.

19.04 Uhr: Auf mehr als 2000 Menschen schätzen die Organisatoren die Teilnehmerzahl zu Beginn der Demo, während die Auflagen verlesen werden. Derweil herrscht in der Bahnhofshalle dichtes Gedränge. Demonstranten treffen auf Pendler. „Wer nicht unbedingt muss, sollte in der nächsten halben Stunde den Hauptbahnhof meiden. Das könnte sonst eng werden“, sagt ein Ordner.

18.52 Uhr: Auf mehrere Tausend Teilnehmer hoffen die Organisatoren. Um 18.45 Uhr sind es schon mehr als Tausend Menschen, die sich auf dem Bahnhofsvorplatz, in der Halle und am Beginn der Fußgängerzone versammelt haben. Mindestens 15 Einsatzwagen der Polizei sind vor Ort. Die Stimmung ist friedlich.

18.18 Uhr: Die Polizei ist vorbereitet, die ersten Mannschaftswagen stehen schon seit einiger Zeit am Hauptbahnhof. „Wir sind für alle Eventualitäten gewappnet“, sagt Polizei-Sprecher Frank Lemanis. Gerade sei die Einsatzbesprechung beendet worden. „Jetzt werden die Positionen eingenommen und dann warten wir mal ab.“

Die Polizei rechne mit „einer ruhigen Lage“, es gehe am Ende wahrscheinlich eher „um ein Mengenproblem“. Mehrere Dutzend Kollegen aus Hundertschaften, Kripo und Verkehrsüberwachung seien im Einsatz.

17.51 Uhr: „Es ist gut und richtig, dass sich Zehntausende überall in Deutschland versammeln und dagegen protestieren.“ Das sagt Sunhild Kleingärtner, wissenschaftliche Direktorin des Bergbaumuseums, zur bevorstehenden Demo. Man unterstütze diesen Protest. Wissenschaftlicher Fortschritt und wirtschaftliche Prosperität werde durch Diversität und Pluralität erreicht, nicht durch Abschottung, Vertreibung und Selektion.

„Der Bergbau in Deutschland und in der Europäischen Union wäre ohne Zuwanderung in seiner Wohlstand bringenden Form nicht denkbar gewesen. Und bis heute schauen viele Menschen mit Zuwanderungsgeschichte mit Stolz auf ihren Beitrag zur Prosperität unseres Landes. Darauf sind wir hier bei uns im Museum, aber auch in der Region sehr stolz.“

16.10 Uhr: Nach politisch motivierten Schmierereien an Hauswänden ermittelt der Staatsschutz. Unbekannte haben zwischen Donnerstag und Freitag unter anderem „Nieder mit der AfD“, „No Nazis“ und „Nie wieder Faschismus“ an Fassaden unter anderem an der Alten Hattinger Straße geschrieben. Dort führt auch die Demo-Route entlang. Mehr dazu lesen Sie hier.

14.38 Uhr: Das Bündnis Bochum gegen Rechts hat sich früh dem Demo-Aufruf angeschlossen. „Eigentlich glaube ich, dass alle gewartet haben, dass jemand die Initiative ergreift“, sagt Bündnis-Sprecher Uli Borchers zur WAZ. Dass in Essen am vergangenen Montag mehr als zehnmal so viele Menschen kamen wie angemeldet, habe sicherlich eine große Rolle gespielt. Er hoffe, sagt Borchers, „dass es nicht bei einer einmaligen Aktion bleibt. Das Problem rechtsextremer Strukturen wird ein Dauerproblem bleiben.“ So eine Demo könne für viele Leute ein Anschub sein. „Da sehen sie, dass sie nicht alleine sind mit ihrer Meinung.“ Er hoffe, dass sich viele Menschen anschließend weiter engagieren.

Eigentlich glaube ich, dass alle gewartet haben, dass jemand die Initiative ergreift.Uli Borchers vom Bündnis Bochum gegen Rechts zum Demo-Aufruf

Demo in Bochum: Warum die CDU sich dem Aufruf nicht anschließt

14.02 Uhr: Mehr als 60 Vereine, Verbände, Institutionen und weitere Akteure haben sich dem Demo-Aufruf der Antifaschistischen Linken in Bochum angeschlossen. Auch SPD, Grüne und Linke inklusive ihrer Jugendorganisationen gehören zur Liste der Unterzeichnenden – die CDU bewusst nicht: „Die CDU Bochum versteht sich als Teil der bürgerlichen Stadtgesellschaft“, erklärt die Kreisvorsitzende Fee Roth. Man stehe für die Wahrung von Freiheit und Demokratie, teile den „zivilgesellschaftlichen Protest an der Seite von Kirchen, Gewerkschaften und bürgerlichen Vereinen“. Roth distanziert sich im Namen der CDU Bochum aber „ausdrücklich von politisch extremen Positionen – ob von links oder rechts“. Weiter sagt sie: „Die CDU folgt dem Aufruf der Antifaschistischen Linken ausdrücklich nicht, positioniert sich zugleich jedoch gegen die bekannt gewordenen Pläne von AfD-Mitgliedern, Teilen der Identitären Bewegung und weiteren Rechtsextremen.“

12.38 Uhr: Das Schauspielhaus Bochum unterstützt den Demo-Aufruf. „Wir haben diese Woche im Schauspielhaus Bochum die Correctiv-Recherchen in szenischer Lesung als Livestream gezeigt und mit mehreren Hundert Menschen darüber diskutiert“, sagt Intendant Johan Simons. „Es ist so schockierend wie unbestreitbar: Die Bedrohung von Millionen Menschen und unseres politischen Systems durch die AfD, durch Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten, Faschistinnen und Faschisten ist schreckliche Gewissheit und kann nicht mehr ignoriert oder beschönigt werden.“ S…

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