Matchwinner Mitchell Weiser schockt die Bayern

München. Das Trainingslager in Portugal sollte den FC Bayern bei der Jagd auf Liga-Primus Leverkusen beflügeln. Und dann? Verlieren die Münchner daheim mit 0:1 gegen Werder Bremen. Ex-Münchner Mitchell Weiser wird zum Matchwinner.

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Werder-Torschütze Mitchell Weiser (r.) im Duell mit Bayern Alphonso Davies.

Ein FC Bayern ohne Kraft und Inspiration lässt Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga davonziehen. Einen Tag nach dem nächsten beeindruckenden Last-Minute-Sieg des Liga-Primus verloren die Münchner gegen den SV Werder Bremen nach einem lange erstaunlich matten Auftritt mit 0:1 (0:0).

Ins Bild des ersten Werder-Sieges seit September 2008 passte in der ausverkauften Allianz Arena, dass ein Ex-Münchner das Siegtor erzielte. Der starke Mitchell Weiser traf in der 59. Minute nach einer brillanten Einzelleistung. Nationaltorhüter Manuel Neuer war ohne jede Abwehrchance. Am Ende hielt der starke Werder-Torwart Michael Zetterer den Sieg für die Gäste fest. Unter anderem parierte er überragend gegen Bayern-Joker Mathys Tel (87.).

Vor dem Nachholspiel am Mittwoch gegen Union Berlin wuchs der Rückstand der Bayern auf die noch ungeschlagenen Leverkusener zum Rückrundenstart auf sieben Punkte an. Das ist angesichts der Bayer-Konstanz ein Alarmsignal für die Münchner und Coach Thomas Tuchel.

Zumal sie am Sonntag schon vor Weisers Geniestreich die Hilfe des Video-Assistenten benötigt hatten. Ein Kontertor von Werder-Stürmer Justin Nijanmah in der 25. Minute nahm Schiedsrichter Marco Fritz auf Intervention des VAR zurück. Jens Stage hatte vor dem erfolgreichen Bremer Konter Bayern-Spielmacher Jamal Musiala per Foul vom Ball getrennt, was Fritz in der Live-Ansicht zunächst nicht so bewertet hatte.

Nach dem Kurz-Trainingslager in Portugal wirkten die Bayern-Stars in der Allianz Arena wie eingefroren. Tuchel bewertete die Tage an der Algarve vor dem Anpfiff bei DAZN noch als „einem guten Impuls“. Blöd, dass davon dann rein gar nichts auf dem Rasen zu sehen war. Statisch, ohne Hingabe, ohne Inspiration und ohne Tempo plätscherte das Angriffsspiel dahin. Und im Gegensatz zum Vorbild Bayer Leverkusen verpufften auch die einstudierten Münchner Ecken-Varianten komplett.

Ein Schuss von Leroy Sané und eine von Werder-Torwart Michael Zetterer entschärfte Chance von Dayot Upamecano waren die karge Offensivausbeute der Bayern vor der Pause.

Und Werder? Agierte kompakt und nach vorne auch ohne Nationalspieler Marvin Ducksch und Leonardo Bittencourt (beide Gelbsperre) mutig. Was fehlte, war lange Zeit nur die verdiente Belohnung. Das Tor von Nijnmah zählte nicht. Und Bayern-Kapitän Neuer lenkte bei einer Flugeinlage einen abgefälschten Schuss des starken Weiser mit den Fingerspitzen zur Ecke (24.). Die Bremer Serie von bis Sonntag 28 sieglosen Partien gegen Bayern schien sich fortzusetzen.

Auf einen Impuls von der Bank mit Thomas Müller oder Leon Goretzka verzichtete Tuchel überraschend zur Halbzeitpause. Harry Kane schoss auf der Distanz (50.), aber einen Hallo-Wach-Effekt hatte die Aktion nicht. Vielmehr kam der große Moment von Weiser, der erst Alphonso Davies ausspielte und den Ball dann aus spitzem Winkel unter die Latte drosch.

Jetzt musste Tuchel reagieren. Müller, Goretzka und Tel kamen. Der Bayern-Druck nahm zwangsläufig zu. Sané prüfte Zetterer, weitere aufregend Szenen im Werder-Strafraum (79.). Bremens Torwart stand in der Schlussphase ständig im Blickpunkt, ehe er mit seinen Feldspieler-Kollegen den großen Sieg bejubeln konnte.

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