Polizeidienst war „unspektakulär“ - Lisa (25) will „ums verrecken“ keine Nachtschichten mehr und wandert nach Dubai aus
Lisa Nitschke in Uniform und in Dubai Instagram/lifewith_lisa_
Eine junge Deutsche tauscht den Polizeidienst gegen ihren eigenen Online-Shop und führt ein erfolgreiches Leben in Dubai.
Sie hatte immer davon geträumt, Polizistin zu sein. Aber als ihr Traum Realität wurde, stellte er sich als Albtraum heraus. Nun lebt die 25-jährige Lisa in Dubai und verdient durch ihr Dropshipping-Geschäft monatlich einen fünfstelligen Betrag, wie sie im Gespräch mit Business Insider erklärt.
Ihr großer Traum vom Polizeidienst war „unspektakulär“
Schon als Kind wollte Lisa Polizistin werden. Doch schon im Polizeistudium, das sie „voller Überzeugung“ begann, empfand sie den Einsatzdienst als „unspektakulär“. Statt für Recht und Ordnung zu sorgen, machte sie sich selbstständig und stieg in das sogenannte Dropshipping-Geschäft ein.
Dieses Modell ermöglicht Händlern den Verkauf von Produkten in ihrem Onlineshop, ohne diese im Lager vorhalten zu müssen. Dabei konzentrieren sie sich auf Marke und Marketing, während Lagerung und Versand meist von Herstellern oder Großhändlern übernommen werden. So gibt es minimale Fixkosten und maximale Flexibilität.
Wollte „ums verrecken“ keine Nachtschichten schieben
Lisa erzählt, dass ihr der Polizeidienst zusetzte. Besonders die Nachtschichten belasteten sie stark. Auf Instagram berichtet sie, dass sie nachts „ums verrecken nicht mehr“ arbeiten wollte. Ein tragischer Einsatz gab letztendlich den Impuls zu Kündigung: „Ich habe noch immer genau vor Augen, wie ein Feuerwehrmann bei einem Brand mit einem leblosen Kind auf den Armen das brennende Haus verlassen hat“, zitiert der „Business Insider“ Nitschke.
Bereits während ihrer Zeit bei der Polizei versuchte sie sich im Network-Marketing und später im Dropshipping. Im Dezember 2021 beantragte sie schließlich ihre Entlassung und entschied sich, alles auf eine Karte zu setzen: Sie gab ihre Wohnung auf und zog nach Dubai, um sich voll und ganz auf ihr bisheriges Nebengeschäft zu konzentrieren.
Trotz 18.000 Euro Schulden: Freiheit ist „unbezahlbar“
Aber der Karrierewechsel verlief nicht ohne Turbulenzen. Sie wusste nicht, dass sie sich zu beginn des Studiums zu einer anschließenden Dienstzeit von fünf Jahren verpflichtet hatte. „Das war mir nicht bewusst“, gesteht sie dem „Business Insider“.
Nach ihrer Kündigung musste sie deshalb einen Großteil ihrer Bezüge, fast 18.000 Euro, zurückzahlen. Doch trotz dieser finanziellen Belastung betont sie: „Die Freiheit, die ich jetzt habe, ist unbezahlbar.“
Eine Rückkehr nach Deutschland ist ausgeschlossen
Heute betreibt die 25-Jährige vier Online-Shops und erzielt hohe Gewinne. Sie erzählt stolz, sie könne sich ihre Zeit selbst einteilen und einen Großteil ihres Einkommens zur Seite legen. Gegenüber dem „Business Insider“ schwärmt Lisa: „Mein Lebensstil in Dubai ermöglicht mir eine viel bessere Work-Life-Balance“.
Aktuell reist sie mit ihrem Freund durch Europa und teilt ihre Erfahrungen mit ihren Followern auf Instagram. Dort versucht sie, ihre Community zu motivieren, es ihr gleich zu tun. Eine Rückkehr nach Deutschland kann sich Nitschke nicht mehr vorstellen.
Mit ihrer Entscheidung zum Auswandern bestätigt Lisa eine Befürchtung von Star-Ökonom Daniel Stelter. Er sorgt sich, dass die Elite der Generation Z wegen fehlender Wettbewerbsfähigkeit und der hohen Abgabenbelastung Deutschland langfristig verlassen wird – mit schlimmeren Folgen als der Klimawandel. Auch wenn Nietschke versichert, dass der Grund für ihren Weggang kein finanzieller ist, schmälern die deutschen Steuersätze ihren fünfstelligen Monatsgewinn nicht mehr.