Polizei warnt vor «gefährlicher Unsitte» mit Maiwagen
Bei einem Unfall mit einem Traktor-Gespann haben sich im Landkreis Lörrach am 1. Mai fast 30 Personen verletzt. Die Polizei kündigt nun ein rigoroses Vorgehen an.
Dieser Anhänger wurde am 1. Mai mit Menschen beladen. In der Linkskurve kippte er um, wobei sich 29 Personen verletzten.
Das Polizeipräsidium Freiburg richtet zum deutschen Vatertag einen Appell an Feierwillige: Man solle die «gefährliche Unsitte», Ausflugfahrten in landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu unternehmen, sein lassen.
Der jüngste Unfall eines sogenannten Maiwagens im Landkreis Lörrach habe gezeigt, wie tragisch solche Feiern enden können: 29 Personen hatten sich am 1. Mai in Kandern verletzt – zehn von ihnen schwer –, weil ein Anhänger in einer Linkskurve seitlich umgekippt war.
Die deutsche Polizei befürchtet nun wieder solche Fahrten zum Vatertag, der in Deutschland dieses Jahr am 9. Mai begangen wird (in der Schweiz am 2. Juni). Zumal an Auffahrt und am Wochenende trockenes und mildes Wetter erwartet wird.
Kein Vergleich mit Fasnacht
«Es handelt sich bei einer Fahrt mit einem sogenannten ‹Maiwagen› im öffentlichen Verkehrsraum nicht per se um Tradition oder Brauchtum, sondern um eine nicht genehmigungsfähige, illegale Ausflugsfahrt», stellen die Sicherheitskräfte klar.
Man könne diese «Unsitte» auch nicht mit Fasnachtswagen vergleichen. Letztere würden von den Behörden nämlich nur «im abgesperrten, nicht öffentlichen Verkehrsraum genehmigt». Zudem würden die Wagen an der Fasnacht vorgängig auf ihre technische Tauglichkeit geprüft.
«Werden Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen»
Anders sehe es bei den Maiwagen aus: «Die genutzten Fahrzeuge sind in aller Regel für den Zweck des Personentransports nicht zugelassen. Der Personentransport ist gefährlich.» Die Fahrer riskierten Strafanzeigen, «selbst wenn nix passiert». In Betracht kämen mehrere Straftaten: Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verstoss gegen das Pflichtversicherungsgesetz, Verstoss gegen das Kfz-Steuer-Gesetz.
«Wir werden solche Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen und gegebenenfalls strafrechtliche Ermittlungsverfahren einleiten», warnt das Polizeipräsidium Freiburg in den sozialen Medien. «Damit der Vatertag in guter Erinnerung für euch bleibt.»
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