Scheidender Uffizien-Chef: Eike Schmidt wechselt von Florenz nach Neapel

Seit 2015 leitete Eike Schmidt die weltbekannten Uffizien in Florenz. Nun soll der gebürtige Freiburger einen neuen Top-Posten bekleiden. Schlagzeilen hatte er zuletzt vor allem wegen seiner politischen Ambitionen gemacht.

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Scheidender Uffizien-Chef: Eike Schmidt wechselt von Florenz nach Neapel

Der scheidende Direktor der berühmten Uffizien in Florenz, Eike Schmidt, wird künftig das Nationalmuseum Capodimonte in Neapel führen. Das italienische Kulturministerium wählte den deutsch-italienischen Kunsthistoriker zum neuen Leiter des renommierten Museums, wie Minister Gennaro Sangiuliano mitteilte. Schmidt sei einer der bedeutendsten Museumsdirektoren und verfüge über internationale Erfahrung, sagte Sangiuliano bei der Vorstellung.

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In den vergangenen Wochen war Schmidt vor allem wegen seiner politischen Aktivitäten in die Schlagzeilen geraten. So gab es Spekulationen darüber, dass ihn die rechtspopulistische Partei von Regierungschefin Giorgia Meloni, Fratelli d’Italia, bei den kommenden Kommunalwahlen als Bürgermeisterkandidaten für Florenz aufstellen oder zumindest unterstützen wolle. Schmidt hatte erst kürzlich die italienische Staatsbürgerschaft angenommen.

Gegenüber dem Bayrischen Rundfunk äußerte er sich im September nur kryptisch: Es sei absolut richtig, dass »eine heiße Debatte darüber entstanden« sei, ob er »als nächster Bürgermeister von Florenz kandidieren solle oder nicht«. Der »Süddeutschen Zeitung« sagte er wenig später, er werde eine Kandidatur »ernsthaft erwägen«. Eine Berufung nach Neapel – Schmidt hatte sich damals bereits für den Posten beworben – mache das jedoch »unwahrscheinlicher«.

Deutsche Doppelspitze?

Schmidt ist 55 Jahre alt und kommt gebürtig aus Freiburg. Die Uffizien leitete er seit 2015, auf seinen neuen Posten wechselt er zum Ende des Jahres. »Ich war wirklich sehr bewegt«, sagte er nach der Wahl gegenüber dem »Corriere della Sera«.

Das Museo Nazionale di Capodimonte in Neapel ist eine der bedeutendsten Kunsteinrichtungen Italiens. In den Sammlungen sind alle Schulen der italienischen Malerei vertreten, darunter Werke von Caravaggio und Michelangelo sowie Sandro Botticelli. Das Museum beherbergt zudem nach den Uffizien in Florenz das zweitgrößte Zeichenkabinett Italiens.

Auch die scheidende Direktorin der Galleria dell’Accademia in Florenz, die Deutsche Cecilie Hollberg, soll nach dem Willen von Minister Sangiuliano an der Leitung des Museums beteiligt werden.

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