Weckruf für Union im Abstiegskampf: «Geht um die Existenz»

weckruf für union im abstiegskampf: «geht um die existenz»

Union Berlins Kevin Vogt (r) bedankt sich nach dem Spiel bei den Fans für die Unterstützung.

Union Berlins Trainer Nenad Bjelica war stinksauer. Nach der Niederlage zum Auftakt des 29. Spieltags in der Fußball-Bundesliga beim FC Augsburg (0:2) schrillten beim Kroaten die Alarmglocken. «Wir sind dick im Abstiegskampf, wer das nicht versteht, hat nichts verloren bei Union», verkündete Bjelica am Freitagabend. «Es geht um alles, es geht um die Existenz. Das muss in die Köpfe, dass wir im Abstiegskampf sind.»

Der Vorsprung auf den Relegationsplatz der schon bei scheinbar komfortablen neun Punkten lag, ist durch den Mainzer Sieg am Samstag gegen Hoffenheim auf drei Zähler geschrumpft. Dazu kommt am nächsten Wochenende Serienmeister Bayern München ins Stadion An der Alten Försterei. Nicht gerade der klassische Aufbaugegner.

Das kleine Punkte-Polster ist für den Kroaten ein elementarer Teil des Problems. «Wir spielen wie eine Mannschaft, die in einer Komfortzone ist», sagte der 52-Jährige. Die größte Baustelle zieht sich durch die ganze Saison. Bei aller zurückgewonnenen Defensivstärke: Vor dem Tor bleiben die Berliner zaghaft.

«So stehen wir vor dem gegnerischen Sechzehner. Wir haben die Möglichkeit aufs Tor zu schießen, aber schießen nicht und versuchen, wie Barcelona zu spielen», ärgerte sich der Trainer. Gerade einmal 25 Tore hat Union in 29 Ligaspielen geschossen. In den letzten drei Partien trafen die Berliner gar nicht.

Dazu leiteten die Köpenicker ihre Niederlage selbst ein. Nach einem katastrophalen Rückpass von Verteidiger Diogo Leite erzielte Phillip Tietz (47. Minute) die Augsburger Führung, ehe kurz vor dem Ende der frühere Unioner Sven Michel alles klarmachte.

«Wir müssen unsere Spieler schützen, wir verlieren und gewinnen alle zusammen», sagte Bjelica und nahm seinen Unglücksraben in Schutz. «Ich werde keinem Spieler die Schuld geben.» Trotzdem stellte er klar: «Wir haben heute zu viele Geschenke verteilt, um dieses Spiel gewinnen zu können.»

Kapitän Christopher Trimmel war nach der Niederlage wie so oft dennoch bemüht, nicht überzureagieren. «Wir waren stabil, haben wenig zugelassen. Dann machst du einen Fehler, was im Fußball passiert, aber der bringt den Gegner ins Spiel», sagte der Österreicher. «Wenn wir heute ein richtig schlechtes Spiel gemacht hätten, würde ich anders reden und hätte nicht diese Ruhe.»

Nach dem Bayern-Spiel geht es für Union erst nach Mönchengladbach, dann folgt ein Heimspiel gegen Bochum und eine Reise nach Köln. In diesen drei Partien gegen unmittelbare Konkurrenten wird sich entscheiden, ob Union die Klasse halten kann. Dafür wird es Tore brauchen. «Es fehlt nicht viel, aber es fehlt etwas», fasste Trimmel die Lage zusammen.

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