2014 fast 300 Schülerinnen verschleppt - Zehn Jahre nach Schulentführung in Nigeria: Aktivisten werfen Regierung Versagen vor

2014 fast 300 schülerinnen verschleppt - zehn jahre nach schulentführung in nigeria: aktivisten werfen regierung versagen vor

Mädchen aus Chibok, die zuvor aus der Hand islamistischer Extremisten befreit worden waren. (Archiv) Str/dpa

Zehn Jahre nach der Entführung von 276 Mädchen aus einer Schule in der nigerianischen Kleinstadt Chibok haben Eltern und deren Unterstützer die Regierung aufgefordert, mehr für die Befreiung ihrer Töchter zu tun.

„Wir fordern, dass Präsident Bola Ahmed Tinubu und seine Regierung Verantwortung übernehmen und auf unsere Forderung reagieren, unsere Mädchen zurückzubringen“, sagte Florence Ozor von der Kampagne „Bringt unsere Mädchen zurück“ am Sonntag in der Hauptstadt Abuja. Sie forderte die Regierung außerdem auf, den Familien „einen detaillierten Bericht über die Rettungseinsätze für ihre vermissten Mädchen“ vorzulegen.

Die Islamisten-Miliz Boko Haram hatte am 14. April 2014 276 Schülerinnen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren aus einem Internat in Chibok im Nordosten Nigerias entführt. Der Vorfall sorgte weltweit für Entsetzen und wurde zum Symbol für das brutale Vorgehen von Boko Haram in dem westafrikanischen Land. Fast 100 junge Frauen werden bis heute vermisst, die meisten befinden sich vermutlich immer noch in der Gewalt der Extremisten.

Kampagne „Bringt unsere Mädchen zurück“

Bei der Pressekonferenz der Kampagne „Bringt unsere Mädchen zurück“ in Abuja versammelten sich etwa ein Dutzend Menschen, die Sprechchöre wie „Bringt unsere Mädchen jetzt und lebendig zurück“ oder „Wir kämpfen für die Seele Nigerias“ riefen. „Seit zehn Jahren werden Mädchen ihrer Entscheidungen, ihrer Freiheit und ihrer Würde beraubt“, sagte Hauwa Abubakar von „Bringt unsere Mädchen zurück“.

Das Oberhaupt der Kibaku-Volksgruppe aus Chibhok, Dauda Iliya, sagte, die Menschen seien „enttäuscht“ über das Versagen aller Regierungen im Bundesstaat Borno seit 2014 und „über ihre Unfähigkeit oder Weigerung, nach einem Jahrzehnt alle unsere Mädchen zu retten“. Die Regierung habe „eindeutig kein Interesse daran“, die Sicherheitsprobleme im Nordosten Nigerias und insbesondere in Region um Chibok in den Griff zu bekommen.

Boko Haram und die rivalisierende Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Westafrika (ISWAP) verbreiten im Norden Nigerias weiter Angst und Schrecken. Seit 2009 wurden durch die Gewalt mehr als 40.000 Menschen getötet und über zwei Millionen vertrieben. Die Milizen und kriminelle Banden nutzen Entführungen gegen Lösegeld, um Geld zu beschaffen. Nach Angaben der Hilfsorganisation Save the Children wurden zwischen 2014 und 2022 mehr als 1680 Schülerinnen und Schüler aus nigerianischen Schulen verschleppt.

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