Deutschland will europäischen CO₂-Vorgaben für Lkw doch zustimmen

Die Ampelkoalition hat sich Regierungskreisen zufolge doch noch bei den EU-Klimavorgaben für Lkw geeinigt. Man wolle den neuen CO₂-Grenzwerten in Brüssel zustimmen, es solle aber eine Ergänzung geben, hieß es.

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Deutschland will europäischen CO₂-Vorgaben für Lkw doch zustimmen

Im Koalitionsstreit über schärfere CO₂-Standards für Lastwagen in der EU gibt es eine Einigung. Demnach will Deutschland einer geplanten EU-Verordnung nun doch zustimmen, dabei solle es aber Ergänzungen geben, berichten Nachrichtenagenturen übereinstimmend aus Koalitionskreisen. Die Abstimmung auf EU-Ebene war für Freitagmittag geplant. Zuvor hatte die FDP sich noch dagegen gestellt.

Aus den Regierungskreisen hieß es, die Bundesregierung habe der EU-Kommission einen Vermittlungsvorschlag gemacht, den diese angenommen habe. Danach solle der sogenannte Trilog erneut geöffnet und eine verbindliche Regulierung eingefügt werden – um Lastwagen, die nachweislich nur mit E-Fuels betankt werden könnten, unbefristet zuzulassen. Mit dem Vorschlag werde Rechtssicherheit sowohl für die Hersteller von Nutzfahrzeugen als auch für Hersteller von klimaneutralen Kraftstoffen geschaffen.

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Damit wurden die Vorbehalte der FDP ausgeräumt, die sich zuvor für eine „technologieoffene Lösung“ eingesetzt hatte. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte am Freitagmorgen im ZDF-Morgenmagazin gesagt, bei den bisherigen Plänen zu den sogenannten Flottengrenzwerten für schwere Nutzfahrzeuge fehle ein wesentlicher Teil, nämlich synthetische Kraftstoffe.

Habeck wirbt um Zustimmung

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach sich laut „Handelsblatt“ am Rande einer Reise in Algerien für eine Zustimmung Deutschlands aus. „Das erwarten die deutsche Wirtschaft und die Industrie, und ich werbe auch dafür, dass das so kommt.“ Die Wirtschaft habe massiv in klimaschonende oder klimaneutrale Lkw investiert, vor allem in elektrisch betriebene Modelle.

Unterhändlerinnen und Unterhändler der EU-Staaten hatten sich bereits im Januar darauf geeinigt, dass neue und schärfere Vorgaben für sogenannte Flottengrenzwerte kommen sollen. Mit diesen Grenzwerten ist geregelt, wie viel klimaschädliches CO₂ die Fahrzeuge künftig ausstoßen dürfen. Die CO₂-Emissionen von Reisebussen und Lkw sollen verglichen mit 2019 bis 2040 um 90 Prozent sinken.

Ein digitales Treffen im Kanzleramt am Donnerstag mit Vertretern mehrerer Ministerien sowie Unternehmen hatte zunächst keinen Durchbruch gebracht. Aus Teilnehmerkreisen hieß es danach, die Mehrheit der anwesenden Vertreter von Herstellern und Zulieferern habe die Bundesregierung aufgefordert, den neuen Flottengrenzwerten zuzustimmen. Die Lkw-Käufer bräuchten Planungssicherheit, sonst zögerten sie beim Kauf von E-Lastwagen.

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