Landtagswahl in Sachsen: CDU kürt Kretschmer zum Spitzenkandidaten

landtagswahl in sachsen: cdu kürt kretschmer zum spitzenkandidaten

Michael Kretschmer (Mitte), Ministerpräsident von Sachsen, am 20. Januar 2024 in Dresden nach seiner Wahl auf Listenplatz 1 für die Landtagswahl

Ministerpräsident und CDU-Landeschef Michael Kretschmer ist Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl in Sachsen am 1. September. Der 48 Jahre alte Politiker wurde am Samstag auf einer Vertreterversammlung seiner Partei mit 94,8 Prozent der Stimmen auf Platz eins der Landesliste gewählt. Die knapp 200 Delegierten reagierten mit rhythmischem Beifall. Kretschmer sprach von einem „tollen Signal“. Bei seiner Nominierung vor vier Jahren war er auf 96,3 Prozent gekommen.

In einer Ansprache schwor Kretschmer die Delegierten auf den Wahlkampf ein. Er sprach von einer Richtungsentscheidung. „Es geht bei dieser Wahl um viel“, sagte er und versuchte, Optimismus zu verbreiten: „Ich bin mir sicher, wir werden stärkste Kraft.“

AfD in Umfrage vorne

In der jüngsten Umfrage von Anfang Januar lagen die Christdemokraten allerdings mit 30 Prozent nur an zweiter Stelle hinter der AfD (34 Prozent). Die SPD kam in der Umfrage nur auf sieben Prozent und landete damit hinter den Grünen, die acht Prozent erreichten, erst an vierter Stelle.

Kretschmer ist seit 2017 Ministerpräsident und CDU-Landeschef in Sachsen. 2019 holte er mit der CDU den Wahlsieg und reagiert im Freistaat seitdem mit der SPD und den Grünen als Juniorpartner. In seiner Rede warb er für eine weiterhin CDU-geführte Regierung „mit gesundem Menschenverstand, bürgerlichen Werten, klugen Ideen und Zukunftsoptimismus“.

Kretschmer sprach sich wieder gegen eine Minderheitsregierung aus. Hintergrund ist der Umstand, dass die aktuelle Koalition aus CDU, Grünen und SPD in Umfragen derzeit keine Mehrheit mehr hat.

Spitzenkandidatin der SPD in Sachsen ist Sozialministerin Petra Köpping. Auf einer Landeswahlkonferenz in Frankenberg stimmten am Samstag 96 Prozent der Delegierten sie. In ihrer Rede hatte Köpping den Zusammenhalt der Menschen in Sachsen in den Vordergrund gestellt. Auch wenn die Stimmung derzeit schlecht sei, „liegt es an uns, den Menschen Zuversicht zu geben. Denn die Lage ist besser als ihr Ruf.“ Die SPD stehe für eine Politik, die nicht meckere.

Die FDP ist derzeit nicht im Landtag

Die 65 Jahre alte Köpping war lange Jahre unter anderem als Bürgermeisterin und Landrätin in der Kommunalpolitik aktiv gewesen, bevor sie 2014 Ministerin in der sächsischen Landesregierung wurde. Zunächst gehörte sie als Staatsministerin für Integration dem Kabinett an, seit 2019 ist Köpping Sozialministerin und war damit auch für den Umgang mit der Pandemie zuständig.

In ihrem 2018 erschienenen Buch „Integriert doch erst mal uns“ schrieb Köpping über das Gefühl vieler Ostdeutscher, abgehängt zu sein. Zudem engagiert sich die SPD-Politikerin seit Jahren im Kampf gegen Rechtsextremismus. „Die Menschen erwarten von uns zurecht, dass wir als Politik ihre Probleme vor Ort lösen“, sagte sie laut SPD in ihrer Rede in Frankenberg.

Die sächsische FDP stellte am Samstag ebenfalls ihre Liste zur Landtagswahl auf und wählte Robert Malorny offiziell zum Spitzenkandidaten. Die FDP ist nicht im Dresdner Landtag vertreten. Die jüngste Umfrage sah die Liberalen nur bei drei Prozent.

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