Harenbrock macht RWE-Reise auf die Alm nicht ganz umsonst

harenbrock macht rwe-reise auf die alm nicht ganz umsonst

Traf zum 1:1 nach einer Stunde: Cedric Harenbrock (am Ball).

Drittligist Rot-Weiss Essen hätte nach den Ergebnissen des Wochenendes wieder einmal der große Gewinner des Spieltages werden können, doch am Ende reichte es nur zu einem 1:1 (0:1) gegen Arminia Bielefeld, das immer noch nicht aller Abstiegssorgen ledig ist. Für die Rot-Weissen war der eine Punkt ebenfalls zu wenig, um oben noch einmal entscheidend eingreifen zu können.

Nils Kaiser erhielt den Vorzug gegenüber Andreas Wiegel

Obwohl RWE-Trainer Christoph Dabrowski an seiner alten Wirkungsstätte wieder mehr Alternativen zur Verfügung hatte, beließ er es bei der erfolgreichen Startelf aus dem Duisburg-Spiel. Auch Andreas Wiegel musste sich auf der rechten Abwehrseite erst einmal wieder hinten anstellen, hier erhielt Nils Kaiser den Vorzug, der seine Sache zuletzt prima gemacht hatte.

Die Gäste setzten auf eine sichere Abwehrreihe, das wurde vom Anpfiff weg klar, sehr tief empfingen die Rot-Weissen die Bielefelder, die nach den letzten Spielen erst einmal vom großen Abstiegsdruck befreit sind. Die Arminia kam recht mühelos in die gegnerische Hälfte, aber da wurde es eng, kaum ein Durchkommen für die Stürmer, Altmeister Fabian Klos fand in der ersten Halbzeit praktisch nicht statt.

Torhüter Golz beim 0:1 ohne Abwehrchance

Gefährlich wurde es , wenn überhaupt über die linke Angriffsseite, wo der quirlige Monju Thaddäus Momuluh zu einigen Flankenläufen ansetzte. Als er Kaiser auf der Seite entwischt war, konnte Lucas Brumme in der Mitte allerdings klären (10.). Auf der Gegenseite ging es sehr gemächlich zu, erst als Marvin Obuz mit Kaiser Doppelpass spielte, kam der Flügelflitzer gefährlich in den Strafraum, passte aber genau in die Arme von Torhüter Jonas Kersken (12.) – da war deutlich mehr drin!

Den ersten Schuss aufs RWE-Tor gab es nach 19 Minuten aus 25 Metern durch Leandro Putaro, der Keeper Jakob Golz einige Mühe bereitete, schaute er zu diesem Zeitpunkt doch in die tief gehende Sonne. Aber das war es auch für längere Zeit, in beiden Strafräumen tat sich herzlich wenig, den ersten Essener Schuss aufs Tor gab es nach 23 Minuten zu bestaunen, Kaiser zielte aber weit vorbei.

Die Führung für Arminia fiel aus dem Nichts

Ein typisches 0:0-Spiel, hätte man bis dahin unterschrieben, die Arminia-Führung fiel aus dem Nichts: Wieder konnte sich Momuluh auf dem linken Flügel davonschleichen, seine Flanke erreichte in der Mitte Putaro, der gegen die Laufrichtung von Golz vollendete (33.). Brumme kam in dem Zweikampf zu spät, von der Essener Innenverteidigung war weit und breit nichts zu sehen. Bis zur Pause tat sich im Bielefelder Strafraum herzlich wenig, das war nichts aus Essener Sicht, bei denen Cedric Harenbrock, wenn es einmal gefährlich werden sollte, drei Mal ins Abseits lief. Eine enttäuschende Vorstellung des Dabrowski-Teams vor prächtiger Kulisse, die als einzige zweitligawürdig war.

Die erste Szene nach dem Wechsel verschaffte Rios Alonso einen Dröhnschädel: Putaro hatte ihn aus kurzer Entfernung mit seinem Geschoss am Hinterkopf erwischt, der Verteidiger ging kurzzeitig K.o., konnte aber weitermachen. Die Arminia kam wieder besser ins Spiel, Merveille Biankadi beschäftige gleich drei Abwehrspieler bei seinem Dribbling im Strafraum (52.).

Moussa Doumbouya verhungerte im Zentrum

So eine Szene hätte man sich gerne mal auf der anderen Seite gewünscht, aber da tat sich einfach zu wenig, Moussa Doumbouya „verhungerte“ im Zentrum, weil auch der Mann für die Assists, Obuz, sich eine Schaffenspause gönnte. Dann mussten es eben andere richten: Kaiser auf der rechten Seite war mit aufgerückt, Flankenwechsel auf den völlig freien Harenbrock, der noch ein paar Schritte machte und mit links abzog: Keeper Kersken sah am kurzen Pfosten nicht gut aus, die Kugel prallte vom Innenpfosten klar hinter die Linie: 1:1 (61.) – ein Remis ohne Vorwarnung.

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Kurz danach beendete Doumbouya einen beschäftigungslosen Arbeitstag, für ihn versuchte sich erstmals nach seiner Sperre Ron Berlinski (63.). Und plötzlich änderten sich die Kräfteverhältnisse, den Bielefeldern, durch den Ausgleich aus dem Nichts verunsichert, passierten nun einige haarsträubende Abspielfehler schon in der eigenen Hälfte, die die Rot-Weissen immer wieder in Aktion brachten. Obuz zog aus 20 Metern gefährlich ab, aber Kersken war diesmal zur Stelle (69.).

Die große Obuz-Show nach 73 Spielminuten

Und nach 73 Minuten lief die große Obuz-Show: Die Kölner Leihgabe umkurvte im Strafraum fünf Abwehrspieler, ehe der sechste im letzten Moment zur Ecke klären konnte. Dieses spektakuläre Solo war allein das Eintrittsgeld wert. Kurz danach musste Kaiser, mit einem Eisbeutel den Hinterkopf kühlend, vom Platz, für ihn kam Wiegel – und Eisfeld für den diesmal wirkungslosen Müsel. Und die Arminia schwamm im Strafraum weiter: Langer Pass von Sapina auf Young im Strafraum, der sich aber nicht behaupten konnte. Und als Harenbrock in die Mitte auf Berlinski flankte, brachte der seine Beine nicht in die richtige Reihenfolge (79.).

Kurz darauf ein dicker Wermutstropfen vor dem RWE-Block: Obuz musste einen Sprint abbrechen und fasste sich hinten an den rechten Oberschenkel. Hier droht ein Ausfall für die nächsten Spiele, was angesichts der Sturmflaute auswärts nichts Gutes erahnen lässt.

RWE: Golz, Kaiser (77. Wiegel), Rios Alonso, Götze, Brumme, Sapina, Harenbrock, Müsel (77. Eisfeld), Obuz (85.), Doumbouya (63. Berlinski), Young.

Tore: 1:0 Putaro (33.), 1:1 Harenbrock (61.),

Zuschauer: 23.748

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