ÖTV-Youngster schrammt an der Überraschung vorbei
Joel Schwärzler präsentierte sich in Florida bärenstark.
Der Vorarlberger Joel Schwärzler verpasste beim ATP Challenger in Tallahassee zwar den Einzug ins Semifinale – fast zweistündigen Duell mit dem 30-jährigen US-Amerikaner Mitchell Krueger bewies der 18-Jährige aber einmal mehr seine Klasse. Am Ende fehlte dem Harder nicht viel, die Nummer 277 der Welt zu eliminieren.
Schwärzler begann in Florida wie aus der Pistole geschossen und nahm Krueger gleich im allerersten Spiel das Service ab. Ein Break, das er umgehend bestätigte. Beeindruckend: In seinen ersten drei Service-Games gab der ÖTV-Vertragsspieler gerade einmal zwei Punkte ab. Im siebten Game fand Schwärzler dann eine weitere Break-Chance zum 5:2 vor – die ließ er allerdings aus, konnte aber in der Folge dennoch auf 5:3 stellen.
Zwölftes Game als echter Krimi
Danach lief es für den jungen Vorarlberger aber nicht wie erhofft. Erst brachte Krueger sein Aufschlagspiel zu null zum 4:5 durch, schaffte in der Folge das Re-Break zum 5:5 und stellt dann auf 6:5. In diesen drei Games gelangen Joel gerade einmal drei Punkte.
Das zwölfte Game sollte dann zu einem echten Krimi werden. Schwärzler startete mit einem Doppelfehler, ging dann aber 30:15 in Front, um bei 30:40 den ersten Satzball abwehren zu können. In der Folge fand der Führende der Junioren-Weltrangliste zwei Chancen zum 6:6 vor, die Krueger seinerseits entschärfte. Ein weiterer Doppelfehler bescherte dem US-Amerikaner den zweiten Satzball, der aber erneut ungenutzt blieb. Erst beim dritten Versuch machte Krueger den Sack zu und holte Satz eins nach 56 Minuten Spielzeit mit 7:5.
Schwärzler beweist Kampfgeist
Im zweiten Durchgang brachten beide Cracks ihre ersten beiden Aufschlagspiele recht unspektakulär durch und Krueger stellte mit einem „Zu-Null“-Game auf 3:2. Im sechsten Spiel fand Schwärzler gleich vier Chancen zum 3:3-Ausgleich vor, die er allerdings allesamt ausließ und so kam es wie es kommen musste: Krueger nutzte seinen zweiten Breakball zur 4:2-Führung, die er sofort auf 5:2 erhöhte.
Doch so leicht gab sich Schwärzler nicht geschlagen. Erst brachte er seinen Aufschlag zum 3:5 durch, schaffte in der Folge das Re-Break zum 4:5 und glich seinerseits mit einem „Zu-Null“-Game zum 5:5 aus. Nachdem im Anschluss beide Spieler ihr Service durchbringen konnten, musste Satz zwei im Tiebreak entschieden werden.
Sprung in der Weltrangliste
Und dort konnte Schwärzler bis zum 4:3 aus seiner Sicht voll mithalten. Doch dann riss bei ihm der Faden und Krueger spielte das Tiebreak mit 7:4 und damit die Partie nach einer Gesamtspielzeit von 113 Minuten mit 7:5, 7:6 nach Hause. Damit verpasste der Vorarlberger zwar den erstmaligen Einzug in ein ATP Challenger Halbfinale, dennoch durfte er sich über eine mehr als gelungene Woche freuen. Mit seinen 15 gewonnen ATP-Punkten wird er im Ranking fast 150 Plätze nach oben klettern und als 792. erstmals in den Top-800 aufscheinen.