Schauspielerin Vera Tschechowa ist mit 83 Jahren gestorben
(dpa) Die Schauspielerin und Regisseurin Vera Tschechowa ist am Mittwoch (3. 4.) gestorben. Sie sei nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren in Berlin verstorben, wie die Agentur Ute Nicolai mitteilte. In ihrer jahrzehntelangen Film- und Fernsehkarriere war Tschechowa von den 1950ern bis zu den 1990er Jahren in fast 100 Rollen zu sehen. Hinzu kamen zahlreiche Engagements an grossen deutschen Theaterbühnen.
Für die Heinrich-Böll-Verfilmung «Das Brot der frühen Jahre» bekam Vera Tschechowa 1962 den Bundesfilmpreis. Das Publikum kennt sie auch aus Filmen wie «Zeit der Empfindsamkeit», «Rausch der Verwandlung» oder von Fernsehauftritten in «Tatort» oder «Ein Fall für zwei».
Mit ihrem damaligen Ehemann Vadim Glowna drehte sie in den 1980er Jahren den Cannes-Beitrag «Desperado City», die Max-Frisch-Verfilmung «Blaubart» und den Dokumentarspielfilm «Tschechow in meinem Leben» über ihre berühmte russische Familie. Sie war die Urgrossnichte des Dramatikers Anton Tschechow. Sowohl ihre Mutter als auch ihre Grossmutter waren Schauspielerinnen.
Seit den 1990er Jahren stand Tschechowa lieber hinter der Kamera und porträtierte Filmkollegen wie Katja Riemann, Klaus Maria Brandauer und Michael Ballhaus. Vera Tschechowa starb laut ihren Angehörigen «nach kurzer, schwerer Krankheit».
Der deutsche Dirigent Tilman Michael wird Chorleiter an der Metropolitan-Oper in New York
Tilman Michael wild in der nächsten Saison Chordirektor der Metropolitan Opera, nachdem Donald Palumbo nach 17 Jahren als Chordirektor in den Ruhestand getreten ist. Kirsten Bucher / AP
(dpa) Der deutsche Dirigent Tilman Michael (49) wechselt als Chorleiter von der Oper Frankfurt zur Met in New York. Michael werde ab der kommenden Spielzeit die Leitung des Chors der renommierten New Yorker Metropolitan-Oper übernehmen, wie die Institution in Manhattan am Mittwoch (3. 4.) mitteilte. «Tilman Michael ist ein langjähriger Kollege und Freund, dessen Arbeit ich zutiefst respektiere und den ich in der Met-Familie von ganzem Herzen willkommen heisse», sagte Musikdirektor Yannick Nézet-Séguin. Er fühle sich geehrt und freue sich darauf, zu der Erstellung der «herausragenden Musik an diesem sehr besonderen Opernhaus» beitragen zu können, sagte Michael.
Der Deutsche ersetzt den 75 Jahre alten amerikanischen Dirigenten Donald Palumbo, der im vergangenen Jahr seinen Rücktritt angekündigt hatte. Palumbo hatte den Chor der Met 17 Jahre lang geleitet.
Tilman Michael leitet seit 2014 den Chor der Oper in Frankfurt/Main und war zuvor in Mannheim tätig. Er hat auch schon mit vielen anderen Ensembles an anderen Institutionen gearbeitet. Die Metropolitan Opera zählt wie die Frankfurter Oper zu den besten Opernhäusern der Welt.
Oscarpreisträger Louis Gossett Jr. mit 87 Jahren gestorben
Louis Gossett Jr. erhielt 1983 als erster schwarzer Schauspieler einen Oscar für die beste männliche Nebenrolle. Gus Ruelas / Reuters
(dpa) Der amerikanische Schauspieler Louis Gossett Jr. ist tot. Er sei im Alter von 87 Jahren gestorben, berichteten US-Medien wie CNN und NBC am Freitag (29. 03.) unter Berufung auf eine Mitteilung seiner Familie. «Mit innigem Bedauern bestätigen wir, dass unser Vater heute Morgen gestorben ist», zitierten die Medien aus der Mitteilung. «Wir möchten allen für ihre Beileidsbekundungen danken. Bitte respektieren Sie die Privatsphäre der Familie in dieser schwierigen Zeit.»
Louis Gossett Jr. erhielt 1983 als erster Schwarzer einen Oscar für die beste männliche Nebenrolle. Vor Gossett hatten nur zwei Schwarze den Schauspiel-Oscar gewonnen: Hattie McDaniel (1940) für die beste weibliche Nebenrolle in «Vom Winde verweht» und Sidney Poitier als Hauptdarsteller in «Lilien auf dem Felde» (1964). Gossett nahm im April 1983 mit damals 46 Jahren den Oscar für seine Rolle in dem Film «Ein Offizier und Gentleman» an. Darin spielte er einen Furcht einflössenden Ausbilder bei der US-Marine, der seine Schüler einem brutalen Drill unterzieht. In seiner kurzen Rede auf der Oscar-Bühne dankte Gossett damals seinem langjährigen Schauspielagenten und seinen Eltern. Über die Benachteiligung schwarzer Darsteller in Hollywood sprach er nicht.
Später wurde er deutlicher, stimmte in den Sturm der Entrüstung über die Nicht-Nominierung schwarzer Talente ein und plädierte für Vielfältigkeit. «Man muss nicht Schwarz oder Latino sein, wir gehören alle einer Familie an», sagte Gossett, der dreimal verheiratet war und zwei Kinder hat. Mit einer Stiftung setzte sich der Schauspieler gegen Diskriminierung und Rassismus ein.
Der Meister des Stahls: US-Bildhauer Richard Serra gestorben
Der berühmte amerikanische Bildhauer ;Richard Serra posiert vor seinem Werk «Sequence» im Jahr 2007. Mary Altaffer / AP
(dpa) Am Dienstag ist der Künstler Richard Serra im Alter von 85 Jahren gestorben. Laut übereinstimmenden Medienberichten starb er infolge einer Lungenentzündung. Mit teils riesigen Stahlskulpturen wurde Serra zu einem der wichtigsten und erfolgreichsten Bildhauer der Welt. Aber er war auch stets umstritten. Die Beliebtheit seines Werks bedeute ihm nichts, betonte der Künstler immer wieder. «Ich glaube nicht, dass Kunst die Aufgabe hat, zu gefallen.»
Die meisten von Serras Werken, viele davon nach Modellen in Deutschland hergestellt, sind gross und tonnenschwer. Für mehr als 100 öffentliche Orte hat er Skulpturen geschaffen, von Philadelphia und St. Louis über São Paulo bis Bochum und Kassel. Seinen Entwurf für das Holocaust-Mahnmal in Berlin zog er allerdings im Streit wieder zurück. Die Grundidee mit einem Meer aus Stelen stammt von ihm. Als sein Entwurf aber verändert wurde, zog Serra ihn «aus privaten und künstlerischen Gründen» zurück. Eine andere Skulptur in New York wurde nach starken Protesten wieder abgebaut. Serra sei so «stählern und kompromisslos wie seine Werke», schrieb der britische «Guardian» einmal.
Serra lebte und arbeitete zuletzt in New York, auf Long Island und im kanadischen Nova Scotia. Geboren wurde er am 2. November 1938 in San Francisco. Sein Vater arbeitete einige Jahre lang in einer Schiffswerft – wo die Liebe seines Sohnes für Stahlstrukturen, die schon durch das Beobachten der Schiffe durch sein Kinderzimmerfenster entfacht worden war, weiter befeuert wurde.
Serra studierte englische Literatur an der University of California in Santa Barbara und an der Elite-Universität Yale. Danach ging er nach New York, wo er auf andere Künstler wie Donald Judd, Dan Flavin und Jasper Johns traf und bald mit Blei und Stahl zu experimentieren begann. Serras Skulpturen wurden immer grösser und schwerer und schliesslich bekam der Stahl Kurven. Mit grosser Wirkung, wie Serra später erzählte: «Die Menschen haben auf die Kurven reagiert, wie sie nie zuvor auf Ecken und gerade Linien reagiert hatten. Das hatten sie noch nie gesehen. Die Menschen waren bereit für die Kurven.» Immer mehr Galerien und renommierte Museen räumten für Serra daraufhin riesige Räume frei.
Razzien bei US-Rapper Sean «Diddy» Combs nach Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs
Die Aufnahme aus dem Jahr 2017 zeigt das frühere Paar, die Sängerin Cassie und den Rapper Sean Combs. Sie wirft dem Sänger vor, sie misshandelt zu haben. John Lamparski / Getty
(dpa) Sean «Diddy» Combs ist eine Instanz in der Hip-Hop-Welt. Nun haben amerikanische Ermittler Häuser des Rappers («Bad Boy for Life», «I’ll Be Missing You») in Kalifornien und Florida durchsucht. Ihm wird sexuelle Gewalt vorgeworfen.
Auf Anfrage des amerikanischen Senders CNN bestätigte die Behörde Homeland Security Investigations (HSI) am Montag die Razzien in Los Angeles und in Miami. Zu den Hintergründen wurde nichts mitgeteilt. Das Sprecherteam des Musikers reagierte auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht. HSI-Ermittler unterstehen dem amerikanischen Ministerium für innere Sicherheit.
Gegen den Rapper sind in den vergangenen Monaten Vorwürfe laut geworden, bei denen es um sexuelle Gewalt geht. Der Produzent Rodney «Lil Rod» Jones, der mit Combs an dessen Grammy-nominierter Platte «The Love Album: Off the Grid» arbeitete, reichte im Februar Klage vor einem Bundesgericht in New York ein. Er wirft dem 54-Jährigen vor, ihn über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr sexuell belästigt, unter Drogen gesetzt und bedroht zu haben. Combs, einer der erfolgreichsten Vertreter der Hip-Hop-Branche, der zudem auch als Plattenproduzent, Schauspieler und in anderen Geschäftsfeldern tätig ist, liess die Vorwürfe durch sein Anwaltsteam als Lügen zurückweisen.
Im Dezember 2023 hatte eine nicht namentlich genannte Frau Klage eingereicht und Combs sowie zwei weiteren Männern vorgeworfen, sie als 17-Jährige im Jahr 2003 im New Yorker Studio des Rappers unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben. Davor hatten drei Frauen Zivilklagen gegen Combs eingereicht, unter ihnen seine Ex-Freundin, die Sängerin Cassie, die dem Rapper während ihrer Beziehung unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt vorgeworfen hatte. Mit Cassie einigte sich Combs im November auf einen Vergleich.
Douglas Wigdor, der Anwalt von Cassie und einer weiteren, namentlich nicht genannten Frau, reagierte auf die Razzien-Berichte am Montag mit einer Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Darin äusserte er die Hoffnung, dass Combs für sein «verwerfliches Verhalten» verantwortlich gemacht werde.
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