Kursrallye an der Börse: Dax springt auf sechstes Rekordhoch in Folge, auch US-Börsen im Plus

Nach wichtigen Inflationsdaten aus Deutschland und den USA legen die Börsen weiter zu. Der Dax erreicht eine weitere Rekordmarke, für den Dow geht es leicht aufwärts. Die Aktien von SMA Solar springen.

Kursrallye an der Börse: Dax springt auf sechstes Rekordhoch in Folge, auch US-Börsen im Plus

Nach bereits fünf Rekordmarken in Folge hat der Dax am Donnerstag noch eine Schippe draufgelegt. Anleger springen noch immer auf den Rekordzug auf. Zuletzt stieg der deutsche Leitindex um 0,7 Prozent auf 17.728 Zähler – ein weiteres historisches Hoch.

Der MDax stieg leicht um 0,1 Prozent auf 25.927 Punkte. Der Index der mittelgroßen Börsenwerte fällt damit gegen den Dax weiter ab, sein Rekordhoch von 36.429 Zählern hatte er im September 2021 erreicht. Für den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 ging es derweil um fast 0,1 Prozent nach oben.

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Sollte es in letzter Minute nicht noch einen Einbruch geben, dürfte der Februar für den Dax ein starker Monat werden. Bislang bringt es der Dax im Februar auf ein Plus von 4,5 Prozent.

Die Kauflaune der Anleger bleibt also zunächst ungebrochen. So fiel die Inflation in Frankreich auf tiefsten Stand seit Herbst 2021. Mit Spannung erwarten Börsianer nun Inflationssignale aus Deutschland und den USA.

Kursgewinne bei Siemens Energy

Die Saison der Quartalsbilanzen und Jahresprognosen der Unternehmen hat derweil nochmals Fahrt aufgenommen. Bei Beiersdorf enttäuschte das Wachstum der Konsumsparte im Schlussquartal 2023, der Aktienkurs sackte um 3 Prozent ab und war größter Verlierer im Dax.

Aktien von Siemens Energy verteuerten sich an der Dax-Spitze dagegen um 3 Prozent. Der Hersteller von Energietechnik hat eine Kreditlinie über 4 Milliarden Euro erhalten und löst damit ältere Verbindlichkeiten ab. Beim Chemiekonzern Covestro lag der freie Barmittelfluss über der Markterwartung, was den Aktienkurs zuletzt leicht anstiegen ließ.

Aixtron-Aktie bricht ein, SMA Solar legen deutlich zu

Mit einem Einbruch von zeitweise fast 22 Prozent und damit dem größten Kurzsturz seit acht Jahren stachen die Aktien von Aixtron heraus. Der Anlagenbauer für die Chip-Produzenten rechnet in diesem Jahr mit zumindest deutlich langsamerem Wachstum. Belastet wurden sie auch von einer Mitteilung des Kunden AMS Osram. Dieser musste nach einer unerwarteten Auftragsstornierung durch einen seiner Kunden seine mittelfristigen Prognosen zusammenstreichen. Zuletzt notierte das Papier von Aixtron 16,5 Prozent im Minus.

Ein starkes Umsatzziel des Solarunternehmens SMA Solar für 2024 lieferte dessen Aktien hingegen Rückenwind – der Kurs stieg um 15 Prozent. Auch beim Windturbinenhersteller Nordex kam die Umsatzvorgabe für dieses Jahr bei Anlegern gut an, hier ging es zuletzt um 4,4 Prozent aufwärts.

Gewinne an der Wall Street

Ein im Rahmen der Erwartung ausgefallener Inflationsanstieg hat die US-Börsen am Donnerstag nicht aus dem Tritt gebracht. Der Dow-Jones-Index lag im frühen Handel 0,1 Prozent höher bei 39.005 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 stand 0,5 Prozent im Plus bei 5094 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,9 Prozent auf 16.087 Punkte.

Der sogenannte PCE-Deflator, der bevorzugte Indikator der US-Notenbank Fed für ihre Geldpolitik, lag mit einem Plus von 0,3 Prozent auf Monatsbasis im Rahmen der Erwartungen. Händler wetteten deshalb unverändert auf eine erste Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Juni. Die Währungshüter hatten bereits durchblicken lassen, dass der Weg zu ihrem Inflationsziel von zwei Prozent holprig sein dürfte. „Wenn wir ein oder zwei Monate lang eine niedrigere Inflation haben, insbesondere im Jahresvergleich im Kern, dann könnte vielleicht eine Zinssenkung im Juni wieder auf dem Tisch stehen“, sagte Peter Cardillo, Chefmarktstratege bei Spartan Capital Securities.

Bitcoin springt auf mehr als 64.000 US-Dollar

Die Rally an der Kryptowährungsmärkten geht derweil weiter. Ethereum stieg zuletzt um knapp 5 Prozent auf ein Zweijahreshoch von 3484,90 Dollar. Der Bitcoin legte ähnlich stark zu und sprang zeitweise sogar über die Marke von 64.000 US-Dollar. Zuletzt notierte er mit 62.824 Dollar nur noch etwa 14 Prozent unter seinem Rekordhoch von 69.000 US-Dollar, das Ende 2021 erreicht wurde.

Ölpreise stagnieren

Die Ölpreise haben sich am Donnerstagmorgen zunächst kaum von der Stelle bewegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 83,68 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Tag zuvor. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg nur geringfügig auf 78,59 Dollar.

Entscheidende Impulse gab es am Rohölmarkt kaum. Seit Jahresbeginn haben die Erdölpreise allerdings um rund 8 Prozent zugelegt. Für Preisauftrieb sorgt das knappe Angebot großer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Ähnliches gilt für den Gaza-Krieg und die geopolitischen Spannungen im ölreichen Nahen Osten. Ein Gegengewicht stellt die schwächelnde Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel dar. Sie geht auf die vielerorts fragile Konjunkturlage zurück.