Vorzugsaktien: Dividende gegen Stimmrecht

Vorzugsaktien bieten vor allem für Kleinanleger viele Vorteile. Durch eine festgelegte Dividende ist ein Kursverlust weniger dramatisch. Vor einem Totalverlust schützen sie dennoch nicht.

vorzugsaktien: dividende gegen stimmrecht

TANNEN MAURY/AFP/Getty Images

• Durch Vorzugsaktien tauscht man Stimmrecht gegen Dividende

• Stammaktien haben eine höhere Nachfrage und sind damit teurer

• Vorzugsaktien dürfen maximal 50 Prozent des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft ausmachen

Durch immer mehr Online-Broker wird das Handeln mit Wertpapieren immer einfacher. Auch ohne Vorwissen kann man ein Online-Depot eröffnen und profitiert unter anderem von den durchweg niedrigen Ordergebühren. Eine gewisse Kenntnis über den Aktienmarkt sollte trotzdem vorhanden sein. So geben die meisten Aktiengesellschaften Stammaktien aus. Allerdings kann man sich bei einigen Unternehmen auch für eine andere Aktienart entscheiden: Die Vorzugsaktien, auch Vorzüge genannt.

Die Arten von Vorzugsaktien

Mit dem Kauf einer Stammaktie erwerben die Anleger Anteile an einem Unternehmen und haben damit auch ein Stimmrecht bei der Hauptversammlung. Bei Vorzugsaktien tauscht man dieses Stimmrecht gegen eine höhere Dividende. Unternehmen haben ein großes Interesse daran, ihr Eigenkapital aufzustocken, ohne dabei Aktionären ein Mitspracherecht zuzugestehen. Im Aktiengesetz ist hierzu vorgeschrieben, dass Vorzüge maximal 50 Prozent des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft ausmachen dürfen, damit ein Mitspracherecht von mindestens der Hälfte der Aktionäre gesichert ist. Zudem sind Vorzugsaktien günstiger zu erwerben als Stammaktien. Dies liegt daran, dass vor allem institutionelle Investoren, wie Investment- und Kapitalgesellschaften, ein großes Interesse daran haben, das Handeln eines Unternehmens zu beeinflussen. Eine Stammaktie hat somit eine höhere Nachfrage.

Bei Vorzugsaktien unterscheidet man zudem zwischen den Arten “wandelbar” und “kumulativ”. Wandelbare Vorzugsaktien können zu einem vereinbarten Zeitpunkt in eine Stammaktie umgewandelt werden. Kumulative Vorzugsaktien beinhalten hingegen auch ein Recht auf Dividendenanspruch, wenn ein Unternehmen Verluste macht. Kann die Dividende allerdings nicht ausgezahlt werden, sind Nachzahlungen in späteren Jahren vorgesehen. Werden, laut der Börse Frankfurt, Vorzugsdividenden in einem Jahr nicht oder nicht vollständig gezahlt, so bekommen Vorzugsaktionäre ein Stimmrecht, bis die Rückstände ausgeglichen wurden.

Vor- und Nachteile von Vorzugsaktien

Vorzugsaktien haben somit mehrere Vor- und Nachteile. So erhalten Besitzer t-online zufolge eine höhere Dividende, weil auf das Stimmrecht verzichtet wird. Dieser Vorteil ist besonders für Kleinanleger wichtig, da deren Stimme häufig wenig Gewicht hat. Zudem ist bei Unternehmensverlusten die Dividende garantiert und festgesetzt. Auch bei Unternehmensauflösungen werden Vorzugsaktionäre bevorzugt behandelt. Erzielt die Aktiengesellschaft allerdings hohe Gewinne, kann man durch die vorher festgesetzte Dividende nicht davon profitieren. Die Vorzugsaktie schützt den Aktionär zudem nicht vor hohen Verlusten, da bei anhaltenden Kurseinbußen der Vorzug in eine Stammaktie umgewandelt wird. Tim Adler / Redaktion finanzen.net

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