Zwölf Geiseln freigelassen – darunter auch eine Deutsche

Am fünften Tag der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas kommen weitere Geiseln frei. Auch am Mittwoch soll es einen Austausch geben. Ob die Kampfpause danach verlängert wird, ist offen. Alle Entwicklungen im Liveticker.

zwölf geiseln freigelassen – darunter auch eine deutsche

Zwölf Geiseln freigelassen – darunter auch eine Deutsche

Die islamistische Hamas hat eine weitere Gruppe von Geiseln im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg dem Roten Kreuz übergeben. Es handle sich um zehn Israelis sowie zwei Ausländer, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Im Gegenzug sollen 30 weitere palästinensische Häftlinge entlassen werden. Unter den Geiseln ist laut Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) auch eine Deutsche.

Die am Freitagmorgen begonnene zunächst viertägige Feuerpause war unter den bislang geltenden Bedingungen um zwei Tage verlängert worden. Damit könnte sie bis Donnerstagmorgen dauern. Ob sie danach erneut verlängert werden würde, war zunächst unbekannt.

Israels Regierungssprecherin Tal Heinrich hatte dem US-Sender CNN in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) gesagt, unter den zehn Geiseln, die „potenziell, hoffentlich“ am Dienstag freikommen könnten, seien ihrer Kenntnis nach auch zwei Frauen mit US-Staatsbürgerschaft. Jedoch entscheide die Hamas, welche Geiseln freigelassen würden und welche nicht. Israel werde für jeweils zehn freigelassene Israelis die humanitäre Feuerpause um einen Tag verlängern, betonte Heinrich.

Der Sprecher der israelischen Regierung, Eilon Levi, hatte die Zahl der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln am Montagmittag mit 184 angegeben. Davon seien 14 Ausländer sowie 80 Israelis mit einem Zweitpass.

Im Zuge der von Katar, Ägypten und den USA ausgehandelten Vereinbarung waren bisher 69 Geiseln freigekommen, unter ihnen zehn deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug waren bis zum Montagabend 150 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen worden.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

21:15 Uhr – Israel hat 30 weitere palästinensische Häftlinge freigelassen

Israel hat eine weitere Gruppe von Palästinensern aus israelischen Gefängnissen im Gegenzug für die Freilassung zehn israelischer Geiseln auf freien Fuß gesetzt. Alle 30 Häftlinge seien aus verschiedenen Gefängnissen freigelassen worden, teilte die israelische Gefängnisbehörde am Dienstagabend mit. Dabei handelte es sich nach diesen Angaben um 15 Frauen, teilweise noch Jugendliche, und 15 männliche Minderjährige, der jüngste war 14 Jahre alt.

19:35 Uhr – Hamas lädt Elon Musk in den Gaza-Streifen ein

Nach seinem Besuch in Israel soll Tesla-Chef Elon Musk nach dem Willen der radikal-islamischen Hamas auch den Gazastreifen besuchen. Dort solle der US-Milliardär „das Ausmaß der Massaker und Zerstörungen sehen, die gegen das Volk von Gaza verübt wurden, im Einklang mit den Standards der Objektivität und Glaubwürdigkeit“, sagt der hochrangige Hamas-Vertreter Osama Hamdan in Beirut. Eine Stellungnahme von Musk liegt nicht vor.

18:59 Uhr – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu im exklusiven Interview

18:12 Uhr – Steinmeier trifft Emir von Katar

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist am Mittwoch in den Golfstaat Katar, wo er in Doha den Emir des Staates, Scheich Tamim bin Hamad bin Khalifa Al Thani, zu Gesprächen treffen wird. Steinmeier befindet sich seit Sonntag im Nahen Osten. Zunächst hatte der Bundespräsident Israel besucht und dort unter anderem den israelischen Präsidenten Isaac Herzog und Angehörige von in den Gazastreifen verschleppten Geiseln getroffen.

Am Dienstag war Steinmeier in das Sultanat Oman weitergereist. Katar ist zusammen mit Ägypten und den USA der wichtigste Vermittler im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Der Golfstaat mit guten Verbindungen zur Hamas war auch an den Verhandlungen einer aktuell geltenden mehrtägigen Feuerpause zur Freilassung von israelischen Geiseln im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener beteiligt.

17:24 Uhr – Erdogan will Israel vor Gericht stellen lassen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will Israel wegen Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor internationale Gerichte stellen lassen. Dies habe Erdogan in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres erklärt, teilt Erdogans Büro mit. Israel „tritt weiter das Internationale Recht, das Kriegsrecht und das humanitäre Völkerrecht schamlos mit Füßen“, wurde das türkische Staatsoberhaupt zitiert. Eine israelische Stellungnahme liegt nicht vor.

16:40 Uhr – 24-Jähriger bei Pro-Palästina-Demo in Berlin verhaftet

Nach teils gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei bei pro-palästinensischen Demonstrationen befindet sich ein 24-Jähriger in Untersuchungshaft. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilten, wurde der Mann mit ungeklärter Staatsangehörigkeit am Montag festgenommen. Da gegen ihn bereits ein Haftbefehl vorlag, kam er in Untersuchungshaft. Er steht im Verdacht, im Rahmen von Kundgebungen im Zusammenanhang mit dem Gaza-Krieg gegen Polizisten vorgegangen zu sein.

Gegen den 24-Jährigen wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen versuchter schwerer Nötigung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in drei Fällen sowie versuchter Gefangenenbefreiung ermittelt. Zu den Vorfällen kam es nach den Angaben jeweils, als die Polizei bei pro-palästinensischen Demonstrationen einschritt und Platzverweise erteilte oder die Personalien von Beteiligten festhalten wollte.

So soll der 24-Jährige bei einer Demonstration eine Woche nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober zu Polizisten gesagt haben, die Hamas werde sie umbringen. Dabei habe er „bekräftigend mit seinem Finger über seine Kehle gestrichen“. Am 11. November soll er gedroht haben, ein Klappmesser einzusetzen, als Polizisten einen Platzverweis durchsetzen wollten.

Am 16. November soll der Mann dann nach den Angaben vor einem Restaurant in Neukölln versucht haben, die Festnahme einer Teilnehmerin einer antiisraelischen Versammlung zu verhindern. Dabei soll er von umstehenden Menschen verlangt haben, ihm ein Messer zu geben. „Sein Vorgehen konnte erst dadurch unterbunden werden, dass ein unterstützender Polizeibeamter seine Dienstwaffe zog“, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Außer Polizeibeamten soll der 24-Jährige zwei Sicherheitsmitarbeiter eines Wohnheims in Niederschöneweide bedroht haben, als diese ein Hausverbot gegen ihn durchsetzen wollten, wie die Behörden weiter mitteilten.

16:25 Uhr – Israel und Hamas werfen sich Bruch der Feuerpause vor

Israel und die Hamas haben sich gegenseitig vorgeworfen, die seit Freitag geltende Feuerpause gebrochen zu haben. Das israelische Militär teilte mit, drei Sprengsätze seien in der Nähe israelischer Soldaten an zwei Orten im nördlichen Gazastreifen zur Explosion gebracht worden. An einem dieser Orte sei auch das Feuer auf Soldaten eröffnet worden, die zurückgeschossen hätten. Die Soldaten seien zu dem Zeitpunkt an Positionen gewesen, die im Einklang mit den Bedingungen der Waffenruhe gewesen seien, hieß es vom Militär.

Die Hamas hingegen warf Israel einen Bruch der Waffenruhe vor. Ihre Kämpfer hätten daraufhin Vergeltung geübt, hieß es in einer Stellungnahme. Die islamistische Terrororganisation betonte darin, dass sie nach wie vor die Feuerpause einhalten wolle, solange das auch Israel tue.

15:48 Uhr – Chefs von CIA und Mossad verhandeln in Katar

CIA-Direktor William Burns und der Mossad-Chef David Barna verhandeln laut diplomatischen Kreisen in Katar über die Verlängerung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. In den Gesprächen am Dienstag, an denen auch ägyptische Vertreter beteiligt seien, gehe es außerdem um die Freilassung weiterer Geiseln, sagte ein Diplomat, der anonym bleiben wollte.

Katar spielte eine Schlüsselrolle in den Verhandlungen mit der Hamas und half bei der Vermittlung der Waffenruhe, die am Freitag in Kraft trat und bis Donnerstagmorgen verlängert wurde. Bislang hat die Hamas 69 Geiseln freigelassen, darunter 51 Israelis; Israel ließ 150 palästinensische Häftlinge frei. Über das Treffen in Katar, das von einem US-Vertreter bestätigt wurde, berichtete zuerst die Zeitung „The Washington Post“.

15:15 Uhr – Hamas ruft zu weltweiten Solidaritätsprotesten auf

Die islamistische Terrororganisation Hamas hat für Mittwoch zu weltweiten Protesten und Solidaritätsmärschen mit den Menschen im Gazastreifen aufgerufen. Sie verwies dabei auf den Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk, der jährlich am 29. November begangen wird. In dem am Dienstag verbreiteten Aufruf warf die Hamas Israel unter anderem Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg vor, der am 7. Oktober begonnen hatte.

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze begangen hatten. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen getötet. Etwa 240 Geiseln wurden nach Gaza verschleppt, auch mehrere Deutsche.

Israel reagierte mit massiven Luftangriffen, einer Blockade des Gazastreifens und begann Ende Oktober eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der Hamas fast 15 000 Menschen getötet. Mehr als 36 000 wurden demnach verletzt. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

14:15 Uhr – Mindestens fünf Gruppen halfen Hamas bei Terrorüberfall

Mindestens fünf bewaffnete Palästinenserorganisationen haben sich laut einem Bericht des britischen Senders BBC an dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas auf Israel beteiligt. Fünf Gruppen hätten im Anschluss an das Hamas-Massaker am 7. Oktober Videos veröffentlicht, die beweisen sollten, dass sie bei dem Terrorüberfall dabei gewesen waren. Dies berichtete die BBC am Dienstag. Bei dem Überraschungsangriff wurden nach israelischen Angaben mindestens 1200 Menschen getötet und rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Laut BBC teilten drei weitere Palästinensergruppen auf Telegram lediglich schriftlich mit, sie wären ebenfalls an dem Massaker am 7. Oktober beteiligt gewesen.

Insgesamt haben demnach drei der Gruppen angegeben, sie hätten selbst Geiseln an dem Tag in den Gazastreifen verschleppt. Darunter ist auch die Terrororganisation Islamischer Dschihad. Alle Angaben sind derzeit nicht unabhängig zu überprüfen.

Insgesamt befinden sich laut Israel noch 173 Geiseln im Gazastreifen. Der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid al-Ansari, sagte dagegen am Dienstag, die Zahlen zu verbliebenen Geiseln könne er nicht endgültig bestätigen. Es gebe dazu viele Schätzungen. Katar vermittelt wie auch die USA und Ägypten zwischen Israel und der Hamas.

Die US-Regierung hatte am Montag mitgeteilt, sie gehe davon aus, dass nicht alle Geiseln in Hand der Hamas seien. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, nannte dabei keine genaue Zahl. Der Sender CNN berichtete unter nicht namentlich genannten diplomatischen Quellen von schätzungsweise 40 Geiseln.

Laut BBC hatte die Hamas seit 2020 mit verschiedenen militanten Gruppen unter anderem Angriffstaktiken trainiert, wie jene, die am 7. Oktober angewandt wurden. Dazu gehörten auch Geiselnahmen. Auf in sozialen Netzwerken veröffentlichten Videos seien zehn verschiedene Gruppen neben der Hamas zu sehen gewesen, schrieb die BBC. Diese Gruppen seien anhand ihrer Kopfbänder und Abzeichen zu identifizieren gewesen.

13:45 Uhr – Hamas will erstmals männliche Geiseln freilassen

Für eine weitere Verlängerung der Waffenruhe mit Israel erwägt die radikal-islamische Palästinenser-Gruppe Hamas nach eigenen Angaben nun auch die Freilassung männlicher Geiseln. Seine Organisation strebe eine neue Vereinbarung für eine Ausweitung der Feuerpause an, bei der sie nicht nur Frauen und Kinder im Austausch mit palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen freilasse, sagte Hamas-Vertreter Chalil Al-Hajja am Montagabend dem arabischen TV-Sender .

Israel bekräftigte am Dienstag, dass die Waffenruhe auf unbestimmte Zeit verlängert werden könne, solange die Hamas weiterhin mindestens zehn Geiseln pro Tag freilasse. Da die Hamas jedoch nur noch wenige Frauen und Kinder gefangen hält, könnte die Waffenruhe über den Mittwoch hinaus nur verlängert werden, wenn sie erstmals auch einige israelische Männer freilässt. Die am Montag um zwei Tage ausgedehnte Waffenruhe schien auch den fünften Tag zu halten.

Auch Israel signalisierte die Bereitschaft den Gefangenenaustausch auszuweiten. Die Regierung fügte am Montagabend ihrer Liste mit palästinensischen Häftlingen, die für eine Freilassung aus israelischen Gefängnissen infrage kommen, die Namen 50 weiblicher Gefangener hinzu. Zuvor hatte sie 300 palästinensische Frauen und männliche Jugendlichen dafür aufgelistet. Es wird erwartet, dass bei einer Freilassung männlicher israelischer Zivilisten aus der Hamas-Geiselhaft es sich zunächst um Väter und Ehemänner der in den vergangenen Tagen freigekommenen Kindern und Frauen handeln dürfte.

13:12 Uhr – Katar um weitere Verlängerung der Feuerpause bemüht

Katar ist laut eigener Aussage bemüht, die Feuerpause zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas über den Mittwoch hinaus abermals zu verlängern. Dies sei aber davon abhängig, dass die Hamas weiterhin zehn Geiseln pro Tag freilasse, teilte der Sprecher des Außenministeriums von Katar, Madsched Al-Ansari, mit. Im Gegenzug für eine Geisel lässt Israel drei palästinensische Gefangene aus seinen Haftanstalten frei. Das Emirat gilt seit dem 7. Oktober als Vermittler zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas.

12:50 Uhr – SPD-Politiker Roth warnt vor Machtübernahme der Hamas im Westjordanland

Der SPD-Politiker und Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, hat vor den Folgen einer Machtübernahme der radikalislamischen Hamas auch im Westjordanland gewarnt. Es gäbe Anzeichen dafür, dass die Macht der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland kippe, sagte Roth der „Bild“-Zeitung. „Eine Machtübernahme der Hamas wäre fatal: Mit den Hamas-Terroristen an der Macht wird weder in Gaza noch im Westjordanland eine friedliche Koexistenz mit Israel möglich sein“, fügte er hinzu.

„In Teilen der Westbank hat die von Fatah geführte Palästinensische Autonomiebehörde unter Präsident Mahmud Abbas längst die Kontrolle verloren, sie gilt als korrupt, ineffizient und schwach“, sagte Roth. Nach dem 7. Oktober bleibe auch die Lage im Westjordanland „explosiv“, betonte Roth.

Anders als der Gazastreifen wird das Westjordanland von der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas kontrolliert. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas wurden in dem Gebiet nach palästinensischen Angaben mehr als 190 Palästinenser durch die israelische Armee oder radikale israelische Siedler getötet. Die israelische Armee begründet ihre vermehrten Einsätze und Razzien im Westjordanland mit einem „deutlichen Anstieg terroristischer Angriffe“.

12:21 Uhr – US-Militärflugzeuge bringen humanitäre Hilfe für den Gazastreifen nach Ägypten

Die USA wollen die verlängerte Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen nutzen. Ab Dienstag würden drei mit medizinischer Hilfe, Lebensmitteln und Winterausrüstung beladene Militärflugzeuge nach Ägypten fliegen, sagten US-Regierungsvertreter aus dem Weißen Haus. Die erste Maschine soll demnach am Dienstag eintreffen, die beiden anderen sollen „in den nächsten Tagen“ folgen. Es sind die ersten Hilfslieferungen der US-Armee für den Gazastreifen seit dem brutalen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober.

Vor Ort sollen die Hilfen von UN-Organisationen verteilt werden. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden erklärt, er werde eine Verlängerung der Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas für mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen nutzen. Ihm zufolge ermöglichte die Feuerpause einen „erheblichen Anstieg“ der Hilfslieferungen.

11:54 Uhr – USA drängen Israel zu Zurückhaltung gegenüber Zivilisten in Süd-Gaza

Die US-Regierung hat Israel aufgefordert, nach der geplanten Wiederaufnahme der Bodenoffensive im Gazastreifen „erhebliche weitere Vertreibungen“ der Zivilbevölkerung im Süden des Gebiets zu vermeiden. Wie aus Regierungskreisen verlautete, habe Washington unterstrichen, dass Israel im Süden des Küstenstreifens mit wesentlich größerer Präzision vorgehen müsse als im Norden.

Das Weiße Haus übe inzwischen stärkeren Druck auf Israel aus und fordere, dass die bevorstehende Offensive „sorgfältig durchdacht“ sein müsse, erklärten ranghohe Regierungsbeamte. Dabei steht die Regierung von US-Präsident Joe Biden angesichts der steigenden Opferzahlen unter der palästinensischen Zivilbevölkerung international und innenpolitisch selbst unter Druck, größeren Einfluss auf Israel auszuüben. Die israelische Seite habe sich empfänglich für die Bedenken gezeigt, hieß es.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat deutlich gemacht, dass die Streitkräfte ihre Offensive gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen nach Abschluss der aktuell noch bis einschließlich Mittwoch geltenden Feuerpause fortsetzen würden.

11:36 Uhr – Guterres fordert langfristige Waffenruhe im Gaza-Streifen

UN-Generalsekretär António Guterres hat seine Forderung nach einer langfristigen Waffenruhe im Gaza-Streifen und einer Freilassung aller von palästinensischen Extremisten festgehaltenen Geiseln bekräftigt. In einer Erklärung Guterres‘ vor dem Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk am Mittwoch hieß es, die Palästinenser erlebten eines der dunkelsten Kapitel ihrer Geschichte. Zugleich verurteilte Guterres erneut den Überfall der militant-islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober, der den aktuellen Gaza-Krieg auslöste.

Der Angriff könne „die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volks“ aber nicht rechtfertigen, sagte der UN-Generalsekretär. Er forderte „eine langfristige humanitäre Waffenruhe, ungehinderten Zugang für lebensrettende Hilfe, die Freilassung aller Geiseln, den Schutz von Zivilisten und die Beendigung von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht“.

11:13 Uhr – Israel: Frauen und Kinder gehen bei Geiselfreilassungen vor

Bei der Freilassung weiterer Geiseln aus den Händen der islamistischen Hamas haben für Israel Frauen und Kinder Priorität. Das sagte Israels Regierungssprecherin Tal Heinrich dem US-Sender CNN. „Und wir wollen nicht, dass Familien getrennt werden bei diesen Schüben, in diesen Geiselgruppen, die freigelassen werden“, sagte sie.

Israel könne allerdings stets nur hoffen, dass „mehr Familien, oder das, was von ihnen übrig ist, wiedervereint werden“, so Heinrich. Schließlich kontrolliere die Hamas die Listen mit den Namen von Geiseln, die sie als Nächstes freilassen könnten. „Sie entscheiden, wer rauskommt und wer nicht.“

Unter den zehn Geiseln, die „potenziell, hoffentlich“ Dienstag freikommen könnten, seien ihrer Kenntnis nach auch zwei Frauen mit US-Staatsbürgerschaft, so die Regierungssprecherin. Israel werde für jeweils zehn freigelassene Israelis die humanitäre Feuerpause um einen Tag verlängern, sagte Heinrich weiter.

10:35 Uhr – Scholz pocht auf Freilassung aller Geiseln

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich erleichtert gezeigt über die Freilassung einiger Geiseln durch die radikal-islamische Hamas. Zugleich betonte er in seiner Regierungserklärung, dass dies nur ein erster Schritt sein könne. „Noch immer hält die Hamas mehr als hundert Frauen, Männer und Kinder in ihrer Gewalt. Auch sie müssen nun unverzüglich freigelassen werden“, fügt er hinzu:

09:14 Uhr – Hamas und Israel deuten Bereitschaft für Ausweitung von Gefangenenaustausch an

Die Hamas und Israel haben die Bereitschaft für eine Ausweitung des Waffenruhe-Abkommens signalisiert, um mehr Geiseln und Gefangene auszutauschen. Hamas-Vertreter Chalil al-Hadscha sagte am Montagabend, die radikal-islamische Palästinenser-Gruppe strebe eine neue Vereinbarung an, bei der sie nicht nur Frauen und Kinder freilasse. Dies würde bedeuten, „dass wir eine zusätzliche Zeitspanne anstreben, um den Austausch von Menschen in dieser Phase fortzusetzen“. Daher hoffe die Hamas, dass sich Israel an die am Montag um zwei Tage verlängerte Waffenruhe halte, sagte Al-Hadscha dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira. Zugleich erweiterte Israel am Montagabend die Liste mit palästinensischen Häftlingen, die für eine Freilassung infrage kommen, um 50 weibliche Gefangene, was ebenfalls auf die Möglichkeit einer Ausweitung des Abkommens hindeutet.

05:00 Uhr – Israel erhält Liste für weitere Freilassung

Israel hat laut Medienberichten eine weitere Liste von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln für eine kommende Freilassung erhalten. Die darin aufgeführten Menschen dürften am Dienstag freikommen, berichtete die „Times of Israel“ unter Berufung auf das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu. Demnach wurde die Liste zunächst überprüft und die betroffenen Familien benachrichtigt. Wie viele Geiseln freikommen könnten, ging laut der Zeitung nicht aus der Ankündigung hervor. Andere Medien hatten von zehn Menschen berichtet.

03:51 Uhr – Notruf in Israel kurzzeitig ausgefallen

In Israel sind laut Medienberichten mehrere Notrufnummern in der Nacht ausgefallen. Die Polizei habe die Störung mit einem nicht genauer angegebenen „temporären Fehler“ begründet, berichtete unter anderem die „Times of Israel“ am frühen Dienstagmorgen. Der Zeitung „Haaretz“ zufolge war auch die Nummer der Rettungssanitäter nicht erreichbar. Die „Jerusalem Post“ berichtete zudem, dass der Notruf der Feuerwehr nicht funktioniert habe. Den Medienberichten zufolge waren einige Behörden jedoch über Ausweichnummern erreichbar.

01:33 Uhr – Von der Leyen begrüßt Verlängerung der Feuerpause

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Verlängerung der Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der Hamas begrüßt. „Ich rufe die Hamas-Terroristen erneut auf, alle am 7. Oktober bei der schrecklichen Attacke genommenen Geiseln freizulassen“, teilte die deutsche EU-Politikerin mit. Die bis Donnerstag verlängerte Waffenruhe ermögliche mehr Zivilisten im Gazastreifen Zugang zu notwendiger Hilfe. Die EU-Kommission brachte laut von der Leyen bislang mit 20 Flügen 900 Tonnen Hilfsgüter über Ägypten in den Gazastreifen. Weitere vier Flüge sollen in dieser Woche noch folgen, wie sie sagte.

Die seit Freitag geltende Feuerpause in dem mehr als sieben Wochen dauernden Konflikt sollte eigentlich am Dienstagmorgen enden. Unter der Vermittlung des Golfemirats Katar und Ägyptens einigten sich die Verhandler jedoch unter den bislang geltenden Bedingungen auf eine Verlängerung um zwei Tage.

01:02 Uhr – Israel gibt Freilassung von 33 Gefangenen bekannt

Israel hat am frühen Dienstag die Freilassung von 33 palästinensischen Gefangenen bestätigt. Die Gefangenen seien „im Laufe der Nacht“ im Rahmen des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen wurden, erklärte die israelische Strafvollzugsbehörde.

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