Zutritt nur für Frauen: Mann fühlt sich von Ausstellung gegen Diskriminierung diskriminiert und zieht erfolgreich vor Gericht

zutritt nur für frauen: mann fühlt sich von ausstellung gegen diskriminierung diskriminiert und zieht erfolgreich vor gericht

Der Eingangsbereich des Museum of Old and New Art in Hobart in Australien

Die Ausstellung einer Künstlerin im Museum of Old and New Art in Australien richtet sich ausschließlich an Frauen. Männern haben hierzu keinen Zutritt. Ein Mann fühlte sich davon diskriminiert und leitete rechtliche Schritte ein.

Eine Kunstausstellung von Frauen für Frauen – nur für Frauen. Davon fühlte sich ein Mann in Australien derart diskriminiert, dass er vor Gericht zog. Der Mann hatte das Museum of Old and New Art (MONA) in Tasmanien im April 2022 besucht, als ihm der Zutritt zur “Ladies Lounge”-Ausstellung verweigert wurde. Auf ihrer Webseite beschreibt das Museum die Ausstellung als “ungeheuer verschwenderischen Raum”, in dem sich Frauen “dekadente Häppchen, ausgefallene Getränke und andere damenhafte Vergnügungen gönnen können – bewirtet und unterhalten von einem fabelhaften Butler”.

Dass die “Ladies Lounge” Männern den Zutritt verweigere, sei ein Teil der Kunst, sagte Kaechele vor Gericht. Auf diese Weise sollte Männern einen Eindruck von der Diskriminierung und Ausgrenzung bekommen, die viele Frauen in der Vergangenheit erlebt hätten. Kaechele ist der Auffassung, dass Frauen als Wiedergutmachung für die historischen Ungerechtigkeiten “sowohl gleiche Rechte als auch besondere Privilegien in Form von ungleichen Rechten verdienen” würden.

Kunstausstellung “Ladies Lounge” als “Zufluchtsort für Frauen”

Das tasmanische Zivil- und Verwaltungsgericht entschied sich zugunsten des Klägers. So hat das MONA die Ausstellung für “Personen, die sich nicht als Frauen identifizieren” innerhalb von 28 Tagen zu öffnen. In seinem Urteil erkannte das Gericht an, dass die Kunstausstellung “eine betont partizipatorische Komponente hat, die absichtlich diskriminierend ist – zu einem künstlerischen Zweck, den viele nicht nur zu schätzen wissen, sondern sogar befürworten oder unterstützen”. Jedoch sei dies nicht mit dem australischen Anti-Diskriminierungsgesetz von 1998 zu vereinbaren, da das Gesetz auch “eine Diskriminierung zu einem künstlerischen Zweck nicht per se zulasse”.

Während des Gerichtsprozesses trugen Kaechele und ihre Unterstützerinnen zueinander passende dunkelblaue Anzüge und koordinierten ihre Bewegungen. Die Künstlerin beschrieb die “Ladies Lounge” vor Gericht als “einen friedlichen Raum, in den sich Frauen zurückziehen können, ein Zufluchtsort, an dem sie klar denken und die reine Gesellschaft von Frauen genießen können”.

Nach dem Gerichtsurteil in Australien: Museum teilt Mittelfinger-Foto auf Instagram

Wie das Museum nun mit dem Urteil umgeht, ist bislang unklar. Auf Instagram hat es ein Foto von einer Hand mit erhobenem Mittelfinger, welches die Initialen der Künstlerin (“KK”) als Armreif trägt, gepostet und auf das schriftliche Urteil des Gerichtsprozesses verwiesen. Kaechele hatte in einem früheren Interview mit ABC angekündigt, dass die Ausstellung geschlossen werden müsse, wenn das Gericht dem Kläger Recht gebe. Dass die “Ladies Lounge” auch für Männer zugänglich sei, werde nicht passieren, so die Künstlerin.

Quellen: CNN, “The Guardian”

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