Neubauprojekte in Berlin: Hier entstehen günstige Mietwohnungen für 2024 - Überblick
Mehr als 150 Wohnungen entstehen in einem neuen Hochhaus in der Allee der Kosmonauten.
Neue Wohnungen in Berlin sind rar und meist teuer. Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften gehören zu den Vermietern, die neue Wohnungen vergleichsweise günstig anbieten. Wir haben die sechs landeseigenen Unternehmen gefragt, welches ihre drei größten Neubauprojekte sind, die in diesem Jahr fertig werden und wie viele Wohnungen in welchem Preissegment angeboten werden.
Das Echo war unterschiedlich. Nicht jedes Unternehmen hat drei Projekte benannt. Die Gewobag etwa führte ein Vorhaben an und verwies ansonsten auf eine Neubau-Übersicht auf ihrer Internetseite. Die Stadt und Land benannte dafür gleich mehr als drei Projekte.
Degewo: Zu den drei größten Neubauvorhaben, die die Degewo in diesem Jahr fertigstellt, gehören zwei Projekte in Treptow-Köpenick und ein Vorhaben in Marzahn-Hellersdorf. In Marzahn-Hellersdorf entstehen in der Max-Herrmann-Straße vier Gebäude mit 180 Wohnungen. 90 davon sind Sozialwohnungen. Sie werden zu einer Miete ab 6,70 Euro je Quadratmeter kalt angeboten. Die durchschnittliche Miete in den frei finanzierten Wohnungen beläuft sich auf 13,19 Euro je Quadratmeter Wohnfläche kalt. Ab Mai sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.
In Marzahn-Hellersdorf entstehen in der Max-Herrmann-Straße vier Gebäude mit 180 Wohnungen. 90 davon sind Sozialwohnungen.
In Treptow-Köpenick errichtet die Degewo an der Fürstenwalder Allee, der Fahlenbergstraße, der Clara-Müller-Jahnke-Straße, der Wolfgang-Steinitz-Straße und der Biberpelzstraße insgesamt 386 Wohnungen im Neubauprojekt „Wohnen am Park“ – nicht weit von der Siedlung Neu-Venedig. Die Hälfte der Wohnungen entsteht mit Förderung des Landes Berlin und wird zu Mieten ab 6,50 Euro je Quadratmeter kalt vermietet. Die frei finanzierten Wohnungen kosten im Schnitt 12,16 Euro pro Quadratmeter kalt. Die Baukörper sollen sich durch eine kleinteilige Strukturierung und gestaffelte Bauweise „gut in die Umgebung einfügen“, wie es heißt. Laut Degewo-Homepage sollten die Wohnungen bereits im vergangenen Jahr bezugsfertig werden. Der aktuelle Status lautet: „Im Bau“.
In der Wendenschloßstraße und in der Straße Zur Nachtheide in Treptow-Köpenick entstehen insgesamt 131 Wohnungen. Es handelt sich dabei um den zweiten Bauabschnitt der Nachverdichtung im Wohngebiet Kietzer Feld. Im ersten Bauabschnitt waren bereits 170 Wohnungen entstanden. Von den nun im Bau befindlichen 131 Wohnungen entstehen 60 Wohnungen mit Förderung des Landes Berlin und werden zu anfänglichen Mieten ab 6,50 Euro je Quadratmeter vermietet. Die übrigen frei finanzierten Wohnungen werden für durchschnittlich 12,85 Euro je Quadratmeter vermietet. Laut Degewo-Homepage sollen die Wohnungen im Mai/Juni dieses Jahres fertiggestellt werden.
Howoge: Das bereits fertiggestellte Bauprojekt in der Wittenberger Straße 40 in Marzahn ist mit 133 Wohnungen eines der drei größten Vorhaben der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Howoge für dieses Jahr. In dem Projekt sind 78 Sozialwohnungen entstanden. Sie werden zu Mieten von 6,50 Euro und 6,70 Euro je Quadratmeter kalt vermietet. Die 55 frei finanzierten Wohnungen kosten zwischen 9,50 und 12,50 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Bis zum 8. April waren bereits 80 Prozent der Wohnungen vergeben.
Bauprojekt in der Wittenberger Straße in Berlin-Marzahn mit 133 Wohnungen
Auf einem Areal an der Fischerhüttenstraße, der Ecke Sven-Hedin-Straße und der Plüschowstraße in Steglitz-Zehlendorf errichtet die Howoge 130 Wohnungen. 65 Unterkünfte werden als Sozialwohnungen zu einer Miete von 6,50 beziehungsweise 6,70 Euro je Quadratmeter Wohnfläche angeboten. Die Fertigstellung ist für August geplant. Die frei finanzierten Wohnungen werden zu Preisen zwischen 14,50 und 18,50 Euro je Quadratmeter Wohnfläche kalt vergeben. Die Vermietung startet nach Angaben von Howoge-Sprecherin Sabine Pentrop voraussichtlich im Mai.
In der Falkenberger Chaussee 95 in Neu-Hohenschönhausen entsteht ein Hochhaus mit 139 Wohnungen. Dazu gehören 70 Sozialwohnungen, die zu 6,50 Euro je Quadratmeter und für 8,20 Euro je Quadratmeter vermietet werden. Da das Gebäude erst im Dezember fertiggestellt wird, lassen sich nach Angaben von Howoge-Sprecherin Pentrop jetzt noch keine Aussagen zu den Preissegmenten im frei finanzierten Wohnungsbestand machen.
Gewobag: „Das aktuell größte Neubauvorhaben der Gewobag, das in 2024 fertiggestellt wird, ist ein Teil des Projektes Allee der Kosmonauten mit 153 Wohnungen“, teilt Unternehmenssprecherin Monique Leistner mit. Insgesamt entstehen auf dem rund 30.000 Quadratmeter großen Areal zwischen der Allee der Kosmonauten, der Marzahner Chaussee und dem Merler Weg in Marzahn-Hellersdorf rund 1000 Wohnungen. Ein Hochhaus, mit 15 Geschossen und einem Staffelgeschoss, wird im ersten Bauabschnitt errichtet. In diesem Gebäude entstehen die 153 Wohnungen. Die ursprünglich geplante Zahl von 145 Wohnungen wurde um acht Wohnungen noch oben korrigiert. Die 153 Unterkünfte entstehen als Sozialwohnungen. Realisiert wird das Gesamtvorhaben in einem Joint Venture zwischen der Firma Notus und der Gewobag, die insgesamt 450 Wohnungen übernehmen soll.
Stadt und Land: Auf den Buckower Feldern sollen ab Sommer dieses Jahres die ersten 270 von insgesamt 900 neuen Unterkünften bezugsfertig werden. Errichtet werden die Wohnungen von der Stadt und Land, die insgesamt 700 Wohnungen zu dem Projekt am südlichen Stadtrand beisteuert. Die 270 Wohnungen entstehen im ersten Bauabschnitt und sollen zwischen dem 1. Juli und dem 1. Oktober bezugsfertig werden. Der Vermietungsstart hat begonnen. Fast 300 Unterkünfte auf den Buckower Feldern werden von der Stadt und Land als Sozialwohnungen errichtet.
Auf den Buckower Feldern wird gebaut.
Die Mietpreisgestaltung richtet sich laut Stadt und Land nach der Kooperationsvereinbarung zwischen den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und dem Land Berlin. Etwa die Hälfte der Wohnfläche wird danach mit Fördermitteln des Landes finanziert und an Inhaber eines Wohnberechtigungsscheins vermietet. Aktuell liegen die Mieten in einer Spanne von 6,50 Euro für geförderte Wohnungen (Sozialwohnungen) bis durchschnittlich 15 Euro pro Quadratmeter kalt für frei finanzierte Wohnungen.
In der Vereinsstraße in Treptow-Köpenick errichtet die Stadt und Land 135 Wohnungen. Sie sollen voraussichtlich zum 1. September bezugsfertig werden. Die Wohnungen verteilen sich über mehrere Gebäude mit vier Geschossen plus einem nach hinten versetzten Staffelgeschoss. Voraussichtlich im Mai startet die Vermietung. Unter „Registrierung für Wohnungssuchende“ können Interessierte auf der Internetseite der Stadt und Land ihre Kontaktdaten einreichen. Sie werden dann nach Angaben des Unternehmens rechtzeitig über den Vermietungsbeginn informiert.
150 Wohnungen entstehen in der Johanna-Tesch-Straße in Treptow-Köpenick.
In der Johanna-Tesch-Straße in Treptow-Köpenick werden 150 Wohnungen von der Stadt und Land gebaut. Die Wohnungen werden voraussichtlich zum 1. Dezember dieses Jahres bezugsfertig. Die neuen Unterkünfte verteilen sich über fünf Häuser mit jeweils vier Geschossen. Alle Wohnungen verfügen über einen Balkon oder eine Loggia, werden barrierearm oder barrierefrei gebaut und sind über einen Aufzug erreichbar. Die Vermietung beginnt nach Angaben von Unternehmenssprecherin Anja Libramm voraussichtlich im August.
Im Hassoweg und im Nelkenweg in Altglienicke hat die Stadt und Land 140 Wohnungen errichtet, die bereits bezugsfertig sind. Die Vermietung läuft. Weitere 137 Wohnungen entstehen am Plänterwald in der Straße Neue Krugallee sowie in der Orionstraße. Der erste Bauabschnitt mit 36 Wohnungen soll in diesen Tagen, ab April/Mai, bezugsfertig werden. Die Vermietung läuft.
Gesobau: Zu den größten Projekten der Gesobau, die in diesem Jahr fertig werden, gehört der Bau von zwei Wohnhäusern in der Vesaliusstraße 6a/6b und in der Vesaliusstraße 82 in Pankow. Dort entstehen insgesamt 75 Mietwohnungen, 38 davon werden als geförderte Wohnungen zu Nettokaltmieten ab 6,50 Euro je Quadratmeter Wohnfläche vermietet. Als Fertigstellungstermin wird auf der Gesobau-Homepage „Frühling 2024“ genannt. Für die Anmietung einer geförderten Wohnung ist ein Wohnberechtigungsschein erforderlich. Die Vermietung der Wohnungen läuft bereits.
Am östlichen Rand im Bezirk Marzahn-Hellersdorf errichtet die Gesobau an der Martin-Riesenburger-/Lichtenhainer Straße ein Wohngebäude mit 132 Wohnungen. Rund die Hälfte der Wohnungen wird gefördert und zu einer Nettokaltmiete ab 6,50 Euro je Quadratmeter angeboten. Jede Wohnung im Erdgeschoss verfügt über eine Terrasse, die übrigen Wohnungen haben alle einen Balkon. Die Wohnungen, von denen 72 barrierefrei sind, sollen im Sommer dieses Jahres fertig werden. Die Vermarktung hat am 18. April begonnen.
In Pankow entsteht auf dem Areal Beate-Hahn-/Marianne-Foerster-Straße entlang der Idunastraße ein neues Quartier mit Räumen für generationenübergreifendes Wohnen. Verteilt auf insgesamt 14 Häuser errichtet die Gesobau 424 Wohnungen, 212 davon entstehen mit Förderung des Landes Berlin zu Kaltmieten ab 6,50 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Auch zwei Seniorenwohnhäuser und eine Kindertagesstätte gehören zum Projekt. Bis zum Winter 2024/25 sollen die Wohnungen fertig werden. Das Areal gliedert sich in zwei übersichtliche Wohnhöfe mit begrünten Gärten, Quartiersgassen mit Spielplatzangebot und einem verbindenden Boulevard. Vermarktungsstart war am 26. März 2024.
Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM): Zu den größten Projekten der WBM in diesem Jahr gehört die Errichtung von 110 Wohnungen im Gebiet an der Stralauer Allee in Friedrichshain. Die Wohnungen wurden bereits fertiggestellt und vermietet. An der Landsberger Allee in Friedrichshain errichtet die WBM 32 Wohnungen, die alle mit Förderung des Landes Berlin entstehen, also als Sozialwohnungen angeboten werden. Die Fertigstellung der Wohnungen, die in einem achtgeschossigen sogenannten Punkthaus errichtet werden, ist für Oktober geplant.
An der Neukirchstraße in Heinersdorf entstehen weitere 57 Wohnungen, die im Dezember fertiggestellt werden sollen. 36 der Unterkünfte werden als Sozialwohnungen vermietet. Hinzu kommen 128 Wohnungen am Askanierring in Spandau – als Unterkunft für Geflüchtete. Die geförderten Wohnungen, die in diesem Jahr fertiggestellt werden, werden zu einer Miete ab 6,70 Euro je Quadratmeter angeboten.
Wenn es nach der Koalitionsvereinbarung von CDU und SPD geht, sollen die landeseigenen Unternehmen pro Jahr 6500 Wohnungen bauen. Nachdem im vergangenen Jahr nach Angaben des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) gerade mal „rund 4.599 Wohnungen“ fertiggestellt wurden, sieht es für 2024 nicht besser aus. „Eine Fertigstellung in diesem Jahr wird bei rund 4100 Wohnungen erwartet“, teilte BBU-Sprecher David Eberhart vor kurzem mit. Insgesamt wollen die landeseigenen Unternehmen laut BBU in den fünf Jahren von 2022 bis 2026 „nach aktuellen Planungen gut 25.500 Wohnungen“ fertigstellen.