Neuaufstellung im Streaming-Markt: ARD und ZDF gründen gemeinsame Tochterfirma
Neuaufstellung im Streaming-Markt: ARD und ZDF gründen gemeinsame Tochterfirma
Rundfunkbeitrag soll 2021 ansteigen ARD/ZDF
ARD und ZDF revolutionieren ihre Streaming-Angebote mit einer großen Open-Source-Initiative. Die Technologie wird anderen Dienstleistern zugänglich gemacht.
Bereits 2023 hatten ARD und ZDF bekannt gegeben, sich als Streaming-Netzwerk zusammenzuschließen. Nun richten die beiden sich als Streaming-Anbieter auf dem deutschen Markt neu aus, indem sie eine umfangreiche Open-Source-Initiative starten und eine gemeinsame Tochtergesellschaft für den Betrieb ihrer Mediatheken gründen. Sie planen, zentrale Elemente ihrer Streaming-Dienste gemeinsam zu entwickeln und zu nutzen.
Darüber hinaus werden sie wichtige Komponenten als Open Source veröffentlichen und somit anderen Dienstleistern zugänglich machen. Dies betrifft beispielsweise den Player, das Empfehlungssystem oder das Designsystem. Auf diese Weise können sowohl Kultureinrichtungen als auch in- und ausländische Plattformanbieter von dem Know-how und der Technologie der beiden öffentlich-rechtlichen Anbieter profitieren.
Federführend bei dem Open-Source-Projekt ist das ZDF. Der Intendant des Senders, Dr. Norbert Himmler, ließ dazu verlauten: „Mit einer der größten Open-Source-Initiativen Deutschlands stellen wir Premium-Technologie allen zur Verfügung. Zudem steigern wir die Effizienz und Wirtschaftlichkeit bei Entwicklung und Betrieb der Mediatheken. Dafür kooperieren wir eng mit der ARD und machen einen großen Schritt in unserer Transparenz-Offensive.“
Für den technischen Betrieb soll eine gemeinsame kommerzielle Tochterfirma gegründet werden. Dort können dann etwa die IP-Verbreitung der Streaming-Angebote sowie administrative Aufgaben für beide Angebote liegen. Die Federführung für diese Einheit übernimmt die ARD. Der Vorsitzende des Ersten, Kai Gniffke, fügte hinzu: „Wir bündeln unsere Kräfte maximal und machen gemeinsam ein Angebot, das journalistische Qualität, publizistische Vielfalt und öffentlich-rechtliche Werte vereint. So positionieren wir uns gemeinsam gegenüber den kommerziellen Big-Tech-Playern als wertegebundener, transparenter und der deutschen Gesellschaft verpflichteter Streaming-Anbieter.“
Zunächst müssen jedoch die gesetzlichen Grundlagen für die Gründung einer Firma geschaffen werden. Das Ziel ist die Umsetzung im ersten Quartal 2025.