Die Schweizer kämpfen an der Biathlon-WM mit Materialproblemen – und sie sind nicht allein

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Joscha Burkhalter und Sebastian Stalder: Die Schweizer Biathleten finden an der WM extrem schwierige Bedingungen vor.

Nach gutem Start enttäuschen die Schweizer Biathleten an der WM in Nove Mesto bislang. Sie kämpfen mit dem Schnee und dem Material.

Die Biathlon-Schweiz rätselt. Nach einem sehr guten Auftakt mit der nur hauchdünn verpassten Bronzemedaille in der Mixed-Staffel ist der Wurm drin. Sowohl die Männer als auch die Frauen kamen im Sprint nicht mal in die Nähe einer Top-10-Platzierung und vergaben so auch die Ausgangslage in der Verfolgung.

Das Abschneiden ist nach eigentlich sehr vielen guten Ergebnissen in der bisherigen Weltcup-Saison von Lena Häcki-Gross, Amy Baserga, Sebastian Stalder oder Niklas Hartweg eine Enttäuschung. Die Ernüchterung und der Frust innerhalb der Schweizer Mannschaft sind spürbar und der Grund dafür auch:

«Der Ski hat enorm nachgelassen mit jeder Runde.»

«Ich hatte auch das Gefühl, dass insbesondere in den Abfahrten das Material nicht das allerbeste war.»

«Man merkt, dass Athletinnen an einem vorbeilaufen, die normalerweise nie an einem vorbeilaufen.»

«Hintenraus hat der Ski stark gesaugt, zu Beginn, wenn die Piste noch hart ist, dann läuft er ganz gut.»

Die Antworten ähneln sich stark. Skisportler, die sonst nur selten die Arbeit ihrer Serviceleute kritisieren, finden klare Worte. Es sind extrem schwierige Bedingungen, die an dieser Biathlon-WM vorherrschen. Nove Mesto na Morave, der tschechische Austragungsort der Weltmeisterschaft bietet zwar frenetische Fans und eine grossartige Kulisse, aber eben auch missliche Bedingungen. Die Stadt, südöstlich von Prag gelegen, liegt halt eben nur auf nicht ganz 600 Metern über Meer.

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Die Schwedin Elvira Öberg kommt in der Mixed-Staffel im strömenden Regen kurz vor der Schweizerin Amy Baserga ins Ziel.

Die hohen Temperaturen, die schon fast den ganzen Februar in Mitteleuropa vorherrschen, machen der Loipe in Nove Mesto stark zu schaffen. An den bisherigen Wettkampftagen hat es zudem teilweise noch geregnet, was die Bedingungen zusätzlich erschwerte. Bei warmen und nassen Bedingungen sorgte bislang Fluor in der Skiwachspräparation für ein gutes Gleitverhalten. Doch das ist seit dieser Saison verboten. «Es ist eine grössere Herausforderung dieses Jahr, mit dem Fluor-Verbot. Da müssen wir noch Erfahrung sammeln», sagt Niklas Hartweg.

Zu Beginn, wenn die Strecke noch härter sei, laufen die Skis jeweils gut. Doch dann lasse er mit jeder Runde nach, erklärt Hartweg. «Es ist für alle hart», ist sich Amy Baserga sicher und hat damit sicher teilweise recht. Während Frankreich und Norwegen gross abräumen, befindet sich mit Deutschland eine andere grosse Biathlon-Nation im Jammertal und steht noch ohne Medaille da. Und auch unsere nördlichen Nachbarn kämpfen mit den Bedingungen und dem Material.

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Von winterlichen Bedingungen ist in Nove Mesto wenig zu sehen.

«Sobald es wärmer wird, tun sich die Deutschen einfach schwerer. Da haben wir irgendein Problem, das wir im Vergleich zu den anderen Nationen nicht behoben kriegen», sagt Eurosport-Experte Michael Rösch. Sebastian Hopf, Cheftechniker des deutschen Teams, spricht von «ziemlich extremen Bedingungen». Auch beim DSV kämpfen sie damit, dass die Ski mit fortschreitender Renndauer immer stärker nachlassen.

Heute Abend (17.10 Uhr) geht die Biathlon-WM in Nove Mesto mit dem Einzelrennen der Frauen weiter. Dort zählt Lena Häcki-Gross als Disziplinenleaderin zu den Mitfavoritinnen. Es ist vielleicht die grösste Schweizer Chance, an der Weltmeisterschaft doch noch zu ihrer ersten Medaille zu kommen. Zumal die Bedingungen für einmal mitspielen sollten. Zum ersten Mal bewegen sich die Temperaturen in Tschechien zum Gefrierpunkt hin, bevor es für den Rest der Woche wieder wärmer wird.

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Lena Häcki-Gross hofft für das Einzelrennen auf besseres Material und bessere Bedingungen.

Häcki-Gross hofft, dass die Materialprobleme in der kurzen Pause seit dem Sprint gelöst werden konnten. Die Service-Crew sei über die Bücher gegangen und habe fleissig getestet, sagt die Engelbergerin gegenüber SRF. Welcher Wachs am Ende aufgetragen werde, sei ihr egal: «Ich konzentriere mich darauf, was ich selber beeinflussen kann.»

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