Nach Untersuchung von Trümmern: Ukraine sieht große Schwäche bei Russlands Nordkorea-Raketen
Nordkorea unterstützt Russland wohl mit massiven Waffenlieferungen. Diese machen zwar nur einen geringen Teil des russischen Arsenals aus, sie sind für die Ukraine dennoch eine Gefahr. Bei den ballistischen Raketen will Kiew eine eklatante Schwäche ausgemacht haben.
Trümmer einer Rakete, die bei einem Angriff auf Charkiw eingesetzt wurde. Die ukrainischen Behörden haben sie nach eigenen Angaben als Teil einer nordkoreanischen ballistischen Kurzstreckenrakete KN-23 identifiziert.
Laut Angaben aus der Ukraine explodieren viele der von Nordkorea an Russland gelieferten ballistischen Raketen bereits in der Luft. Das Büro des ukrainischen Generalstaatsanwalts Andrij Kostin sagte, dass die Ausfallrate der nordkoreanischen Waffen offenbar hoch sei.
RUSI: Satellitenbilder belegen Munitionslieferungen aus Nordkorea
Es seien Trümmer von 21 der etwa 50 nordkoreanischen ballistischen Raketen untersucht worden, die Russland zwischen Ende Dezember und Ende Februar abgefeuert habe. “Etwa die Hälfte der nordkoreanischen Raketen verließen ihre programmierten Flugbahnen und explodierten in der Luft. In solchen Fällen wurden die Trümmer nicht geborgen”, teilte Kostins Büro mit.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, man habe Hwasong-11-Raketen, die im Westen auch als KN-23 bezeichnet werden, anhand ihrer Flugbahnen, Geschwindigkeit und Abschussorte identifiziert, wenn Trümmer an Einschlagsorten nicht geborgen werden konnten. Der letzte bekannte Einsatz einer KN-23 fand am 27. Februar statt, so das Büro von Kostin.
“Die wenigsten Kriege enden mit Friedensverhandlungen”
Ukraine: 24 Tote und 115 Verletzte
Laut den USA erhielt Russland nach einem seltenen Gipfeltreffen des nordkoreanischen Führers Kim Jong Un mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im vergangenen September ballistische Raketen und Artilleriegranaten von Nordkorea. Satellitenbilder aus dem Oktober belegten die Lieferung von Munition.
Die 21 Fälle, in denen Trümmer gesammelt wurden, umfassen 3, die auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und die umliegende Region abgefeuert wurden, erklärte das Büro Kostins. Die anderen trafen die Regionen Charkiw, Poltawa, Donezk und Kirowohrad.
Die Angriffe, die am 30. Dezember 2023 begannen, töteten laut ukrainischen Angaben 24 Menschen, verletzten 115 und beschädigten eine Reihe von Wohngebäuden und Industrieanlagen. Die etwa 50 Raketen seien von mehreren Standorten abgefeuert worden, darunter in den westlichen Regionen Russlands Belgorod, Woronesch und Kursk.
Die ukrainische Seite teilte nicht mit, ob eine der Raketen von der Flugabwehr abgeschossen wurde. Ballistische Raketen sind aufgrund ihrer Flugbahn und Geschwindigkeit normalerweise schwer abzufangen. Laut Kostins Büro untersuchen die ukrainischen Behörden, ob Pjöngjang Ausbilder entsandt hatte, um die ballistischen Raketenstarts zu überwachen.
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