Nach Rangnicks Absage: Über diese Kandidaten denkt Bayern-Boss Max Eberl jetzt nach
Max Eberl, Sport-Vorstand des FC Bayern München, ist weiter auf der Suche nach dem Nachfolger von Thomas Tuchel.
Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick wird nicht Trainer beim FC Bayern München. Nach Xabi Alonso und Julian Nagelsmann ist Rangnick nun der dritte Coach, der dem deutschen Rekordmeister eine direkte Absage erteilt hat. Welche Kandidaten bleiben dem FC Bayern also noch? Und wer möchte als nunmehr vierte Wahl die Nachfolge von Thomas Tuchel überhaupt antreten?
Zinedine Zidane: Gerüchte um Star-Trainer kühlen ab
Zinedine Zidane: Der Weltmeister von 1998 galt vor rund zwei Wochen nach einem Bericht der spanischen „Mundo Deportivo“ ganz plötzlich als heißer Kandidat bei den Bayern. Sport-Vorstand Max Eberl ließ die Gerüchte jedoch schnell wieder abkühlen und deutete an, noch keine Gespräche mit dem Franzosen geführt zu haben. Aufgrund fehlender Deutsch- und beschränkter Englischkenntnisse gilt ein Engagement Zidanes, der seit seinem Rücktritt bei Real Madrid im Jahr 2021 vereinslos ist, als äußerst unwahrscheinlich.
Roberto de Zerbi: Der Italiener ist seit September 2022 Trainer bei Brighton Hove Albion und begeistert die Premier League durch seine unkonventionelle Taktik. Zuletzt zeigte sich Jürgen Klopp im englischen Hörfunk von der „unglaublichen Leistung“ de Zerbis angetan. Eberl soll mit dem 44-Jährigen laut Berichten der „Sport Bild“ bereits Ende März Kontakt aufgenommen haben. So richtig Fahrt nahmen die Gerüchte um den Brighton-Coach allerdings nicht auf. De Zerbis Vetrag in England läuft noch bis 2026.
FC Bayern: Hansi Flick laut Lothar Matthäus kein Kandidat
Hansi Flick: Der ehemalige Bayern- und Bundestrainer ist auf dem Papier eine naheliegende Lösung. Flick feierte mit dem FCB im Sommer 2020 das Sextuple und ist statistisch der erfolgreichste Bayern-Trainer aller Zeiten, der mehr als fünf Spiele an der Seitenlinie stand. Nach dem angekündigten Rücktritt von Trainer Xavi galt Flick als einer der Top-Kandidaten beim FC Barcelona. Der Rücktritt vom Rücktritt des Spaniers schloss diese Tür vergangene Woche allerdings wieder. Eine Rückkehr nach München hält TV-Experte Lothar Matthäus trotzdem für unwahrscheinlich. Flick wolle„ nicht mehr in der Bundesliga arbeiten“ und sei „auf das Ausland fokussiert“, erklärte Matthäus zuletzt gegenüber Sky.
Martin Demichelis: Einen anderen ehemaligen Müchner kann sich Matthäus hingegen gut als neuen Trainer vorstellen. „Er ist erfolgreich. Ich weiß, dass er eine Ansprache hat, deshalb gefällt mir der Name“, sagte der 62-Jährige jüngst über den ehemaligen Bayern-Verteidiger. Demichelis ist seit Januar 2023 Trainer beim argentinischen Top-Club River Plate und feierte in seiner ersten Saison auf Anhieb die Meisterschaft. Allzu große Hoffnungen darauf, dass Demichelis schon im Sommer in München übernimmt, dürften sich die Bayern allerdings nicht machen. „Verträge sind dazu da, um eingehalten zu werden“, verkündete der 43 Jahre alte Coach zuletzt auf einer Pressekonferenz. Sein Arbeitspapier läuft noch bis Ende 2025.
Jose Mourinho liebäugelt mit Job als Nationaltrainer
José Mourinho: Der Portugiese gehört seit nunmehr über zwei Jahrzehnten zur absoluten Trainer-Elite und ist seit seinem Rausschmiss bei AS Rom im Januar vereinslos. Da erscheint es nur logisch, dass seit Bekanntgabe der Trennung von Thomas Tuchel auch Mourinhos Name in den Schlagzeilen rund um den FC Bayern auftauchte. Das Format und die Erfahrung für den Posten hätte der 61-Jährige allemal. Nach zahlreichen Stationen bei diversen Top-Clubs weiß Mourinho allerdings auch genau, was er möchte. In einem Interview mit „The Telegraph“ stellte der Coach zuletzt klar, in „einer professionellen Struktur“ nur Cheftrainer und nichts darüber hinaus sein zu wollen. Bei einem Engagement beim FC Bayern, wären professionelle Strukturen zwar gegeben, das Arbeitsumfeld nach der enttäuschenden Saison aber wohl nicht frei von Störfaktoren. Zuletzt ließ Mourinho außerdem durchblitzen, dass aktuell ein Job als Nationaltrainer für ihn interessanter sei, als ein Posten bei einem Club.
Optionen wie Unai Emery oder gar ein Verbleib von Thomas Tuchel sind mittlerweile endgültig vom Tisch. Emery verlängerte kürzlich seinen Vertrag bei Aston Villa und bekannte sich eindeutig zu einem Verbleib in England. Das Verhältnis zwischen Tuchel und dem FC Bayern dürfte spätestens nach den kritischen Kommentaren des Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß endgültig irreparabel zerstört sein. (nis)