Nach der Wiederwahl: Viola Amherd schrieb Putin einen Brief
Mitte März wurde der russische Präsident Wladimir Putin wiedergewählt. Angesichts dieser neuen Amtszeit schickte VBS-Chefin Viola Amherd Putin einen Brief, der mehrere Themen umfasst.
Mitte März wurde der russische Präsident Wladimir Putin zum fünften Mal in seinem Amt bestätigt – ein vorhersehbarer Wahlsieg. Putin regiert das Land autokratisch, und echte Oppositionskandidaten wurden nicht einmal zugelassen.
Auf Anfrage von «Blick» bestätigte das Verteidigungsdepartement (VBS) das Schreiben an Putin. Es handelt sich demnach um eine Mitteilung, die «angesichts der neuen Amtszeit des russischen Präsidenten mehrere Themen umfasst», sagte Sprecher Lorenz Frischknecht. «Der Brief enthält Beileidsbekundungen für die Opfer des Terroranschlags in Moskau vom 22. März und für die Betroffenen der jüngsten Überschwemmungen, die mehrere Regionen Russlands heimgesucht haben.»
Achtung des Völkerrechts
Das Schreiben wird als «Aufforderung zum Dialog in schwierigen Zeiten» bezeichnet. Die Bundespräsidentin erklärt darin die Position der Schweiz, wonach die Achtung des Völkerrechts und der Menschenrechte sowie die universellen Grundsätze, die in der Charta der Vereinten Nationen verankert sind, «den Kompass für das Streben nach Frieden und Wohlstand bilden müssen».
Das VBS möchte betonen, dass der Brief nicht als Glückwunschtelegramm zum Wahlsieg zu verstehen ist. Sprecher Frischknecht erklärt: «Der Brief ist kein Gratulationsschreiben.»
Auf Anfrage von 20 Minuten bestätigt das VBS, dass man seitens Russland keine Antwort auf den Brief erhalten habe.
Gratulationen nicht unüblich
Es ist üblich, dass Staatschefs sich gegenseitig zur Wiederwahl gratulieren, wenn sie auf dem internationalen Parkett agieren. Doch Putin unterscheidet sich von anderen Staatsführern: Sein Angriff auf die Ukraine hat nicht nur ganze Städte zerstört, sondern auch die europäische Nachkriegsordnung in Frage gestellt.
In der vergangenen Woche, als der Brief aus Bern in Moskau einging, intensivierte Russland seine Angriffe auf die Ukraine. Bei diesen Attacken kamen zahlreiche Zivilisten ums Leben und Hunderte wurden verletzt.