«Unverständlich»: FCB-Legende wettert wegen Knallhart-Strafe

Der FC Basel braucht unbedingt Siege, wenn er noch die Top sechs erreichen will. Derweil gibt es Nebenschauplätze.

Beim FC Basel kommt keine Ruhe rein. Dabei steht am Samstag ein wichtiges Spiel gegen Lausanne in der Super League an. Die Basler brauchen dann unbedingt einen Sieg, wenn sie noch die Top sechs erreichen und damit die kleine Chance wahren wollen, nächste Saison doch noch europäisch spielen zu können.

Denn der einfachste Weg für letzteres ist seit Mittwochabend Geschichte. Da verlor der FC Basel im Cup-Viertelfinal gegen den FC Lugano mit 3:4 nach Penaltyschiessen. Ein Mitgrund für die Niederlage war wohl auch Basels miserable erste Hälfte. In dieser setzte FCB-Trainer Fabio Celestini anfangs Renato Veiga und den späteren Doppel-Torschützen Thierno Barry auf die Bank.

«Massnahme ist unverständlich»

Wie er nach der Partie verriet, hatte das disziplinarische Gründe. «Renato Veiga und Thierno Barry kamen zu spät ins Training», erklärte Celestini. Der Bankplatz war also die Strafe für dieses Fehlverhalten. «Wir sind eine Mannschaft und Regeln sind wichtig.» Ein Entscheid, den nicht nur viele FCB-Fans nicht verstehen, auch SRF-Experte und FCB-Legende Benjamin Huggel nicht.

Thierno Barry (am Boden) traf am Mittwochabend doppelt.

Huggel sagte vor dem Cup-Spiel zwischen Sion und YB (2:1): «Für mich ist die Massnahme unverständlich. Vor allem in einem Cupspiel, bei dem es ja keine Wiederholung gibt.» Man bestrafe die Spieler, die Mitspieler, die Zuschauer. «Ich glaube, man hätte es auch mit einer Geldstrafe lösen können, zumal Barry langsam in Form ist.»

Vor dem Lausanne-Spiel reagierte Celestini auf die Kritik. «Von aussen ist das einfach zu sagen, aber ich muss am nächsten Tag wieder in diese Garderobe», sagte er. Es sei unfair den anderen Spielern gegenüber. «Und was, wenn am nächsten Wochenende zwei andere Spieler zu spät kommen würden? Soll ich dann wieder nur eine Geldbusse geben, weil ich es bei den anderen ja auch gemacht habe?»

Alex Frei teilt aus

Derweil teilte Ex-FCB-Trainer Alex Frei gegen Heiko Vogel aus. Als Trainer war Frei noch kein Jahr im Amt, als er vom damaligen Sportchef Heiko Vogel gefeuert wurde. Dabei hatte der jetzige Aarau-Coach den Deutschen noch selbst nach Basel gelotst.

Frei sagte beim Fussball-Talk «Heimspiel» bei blue: «Ich habe in meinem ganzen Leben nach dem Loyalitätsprinzip funktioniert. Das heisst: Ich habe nie andere in die Pfanne gehauen, dafür habe ich ein bisschen auf die Fresse bekommen.» Und dann: «Heiko Vogel ist fachlich hervorragend – dann hört es auf.»

Heiko Vogel wurde im Herbst beim FC Basel entlassen.

Vogel selbst wurde im Herbst beim FCB entlassen. Und das nach einer Bilanz des Schreckens: Unter ihm blieb Basel in vier aufeinanderfolgenden Spielen punkte- und torlos (0:10 Tore). Das gab es noch in der Geschichte der Super League in Basel.

Albian Ajeti verletzt

Ist das alles an Unruhe? Nein. Winter-Neuzugang Albian Ajeti fehlt dem FC Basel mehrere Wochen. Er zog sich einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu. Nach schwachen 45 Minuten wurde der Stürmer beim Stand von 0:2 im Cup-Viertelfinal gegen den FC Lugano ausgewechselt. Es bleibt also erstmals, wie anfangs erwähnt, unruhig beim FC Basel.