Baerbock: Flüchtlinge im Südsudan stärker unterstützen

Der blutige Machtkampf im Sudan treibt Hunderttausende Menschen außer Landes – viele davon in den Südsudan. Dort machte sich die Bundesaußenministerin ein Bild von der Lage.

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Baerbock: Flüchtlinge im Südsudan stärker unterstützen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, notleidende Flüchtlinge im Südsudan stärker zu unterstützen. Der Appell richte sich vor allem an die Nachbarländer und an die Golfstaaten, sagte die Grünen-Politikerin beim Besuch der Flüchtlingssiedlung Gorom nahe der südsudanesischen Hauptstadt Juba.

Baerbock verlangte, besonders die Hilfe für Frauen und Kinder “massiv hochzufahren”. Der Krieg im angrenzenden Sudan sei namentlich ein Krieg gegen Frauen: Sexualisierte Gewalt werde systematisch als Kriegswaffe eingesetzt. Die Frauen, mit denen sie in Gorom gesprochen habe, hätten “Schlimmstes durchlitten”. So hätten sie mit ansehen müssen, wie ihre Töchter vergewaltigt wurden, oder sie hätten ihre Kinder auf der Flucht verloren.

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Baerbock sucht das Gespräch mit Frauen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten

Die Ministerin forderte den sudanesischen De-Facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und dessen Rivalen im Kampf um die Führung des Landes, Milizenführer Mohamed Hamdan Daglo, zu einer Lösung am Verhandlungstisch auf. Seit Beginn des Konflikts Mitte April sind nach UN-Angaben 7,6 Millionen Menschen innerhalb des Sudans oder über die Landesgrenzen geflohen – in den Südsudan, den Tschad, nach Ägypten, Äthiopien oder in die Zentralafrikanische Republik. Es handelt sich damit um eine der größten Flüchtlingskrisen der Welt.

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In der Hauptstadt Juba trifft die Bundesaußenministerin den südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir Mayardit

In dem für 2000 Menschen eingerichteten Lager in Gorom lebten derzeit 12.000 Menschen, die Wasser, Lebensmittel und medizinische Versorgung brauchten, erklärte Baerbock. Deutschland sei zweitgrößter Geber bei der humanitären Hilfe. Der Besuch in dem seit 2011 unabhängigen Südsudan war die letzte Station ihrer mehrtägigen Ostafrika-Reise.

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Im UNMISS-Hauptquartier im Südsudan sprach Baerbock mit Bundeswehrsoldaten, die an der UN-Mission beteiligt sind

Baerbock kam dabei auch ins Hauptquartier der UN-Blauhelmmission UNMISS im Südsudan, an der gegenwärtig 14 Bundeswehrsoldaten beteiligt sind, darunter mehrere Frauen. Wichtige Ziele der Mission sind der Schutz der Bevölkerung und die Wahrung der Menschenrechte ebenso wie das Dokumentieren von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht.

jj/uh (dpa, afp)

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