Syrien: Israel hat offenbar Ziele nahe Damaskus beschossen

Israel hat offenbar von den Golanhöhen aus Ziele im Großraum Damaskus angegriffen. Derweil bereitet Jordaniens einen Trip zu Joe Biden vor – das erste Zusammentreffen des US-Präsidenten mit einem arabischen Herrscher seit dem 7. Oktober.

syrien: israel hat offenbar ziele nahe damaskus beschossen

Schattenkrieg am Limit: Die israelischen Streitkräfte haben offenbar Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen. Von den Golanhöhen aus habe das israelische Militär das Umland von Damaskus unter Beschuss genommen, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur (Sana) am Samstag unter Berufung auf eine Militärquelle. Westlich der syrischen Hauptstadt seien heftige Explosionen zu hören gewesen.

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Die syrische Flugabwehr habe einige der Raketen abgeschossen. Es sei lediglich Sachschaden entstanden, berichtete Sana weiter. Die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, ein Wohngebäude westlich der syrischen Hauptstadt sei getroffen worden. Dabei seien drei Menschen getötet worden. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben der Organisation sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

Am Freitagabend hatte die schiitische Hisbollah-Miliz einen Raketenangriff auf eine israelische Kaserne auf den Golanhöhen für sich reklamiert. Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Israel will verhindern, dass Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens. Seit Beginn des Gazakrieges Anfang Oktober haben die israelischen Angriffe zugenommen.

Einen, den die zunehmende Eskalation besonders umtreibt, ist König Abdullah II. von Jordanien. Seine fragile, vom Westen protegierte Monarchie grenz an Syrien und wurde unlängst in den Großkonflikt mit hineingezogen, als US-Soldaten durch einen Angriff proiranischer Milizen getötet wurden – auf einem Militärgelände in seinem Herrschaftsgebiet.

Diese Woche nun wurde bekannt, dass US-Präsident Joe Biden am 12. Februar den jordanischen König dessen Ehefrau, Königin Rania, in Washington empfangen wird. Anlass sei das 75. Jubiläum der diplomatischen Beziehung zwischen den USA und Jordanien, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Donnerstag mit.

»Die beiden Staats- und Regierungschefs werden besprechen, wie die Vereinigten Staaten und Jordanien unsere starken bilateralen Beziehungen weiter vertiefen können«, hieß es in der Mitteilung. Thema werde auch die Lage in Gaza sein und die Bemühungen um ein dauerhaftes Ende der Krise. Dies beinhalte humanitäre Unterstützung der Menschen im Gazastreifen durch die USA ebenso wie »eine Vision für einen dauerhaften Frieden, der eine Zweistaatenlösung mit garantierter Sicherheit Israels einschließt«.

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