Max Eberl äußert sich zur Trainersuche beim FC Bayern: „Auf einmal gehen Türen auf ...“
Bayerns Sportvorstand Max Eberl sucht weiter nach einem Trainer.
Sportvorstand Max Eberl lässt sich in der Trainersuche des FC Bayern München auch nach mehreren Absagen einiger Top-Kandidaten nicht entmutigen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister werde nicht unter Druck irgendeine Lösung herbeiführen, sagte Eberl am Samstagabend nach dem 1:3 in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart.
„Wir werden nicht einen nehmen, der irgendwo frei ist und sich anmeldet, sondern wollen trotzdem einen finden, der für Bayern München in den nächsten Jahren arbeiten kann“, sagte der Sportvorstand, nachdem in dieser Woche nach Meistercoach Xabi Alonso (Bayer Leverkusen) und Bundestrainer Julian Nagelsmann auch von Österreichs Nationalcoach Ralf Rangnick die erwartete Zusage zur Überraschung der Bayern-Bosse ausgeblieben war.
„Bei der Partnerwahl müssen zwei zusagen. Wenn nur einer will, und der andere nicht, dann ist das so“, kommentierte Eberl. Man fange aber nicht neu bei null an, betonte Eberl, der mit einem Satz Raum zum Spekulieren schaffte: „Auf einmal gehen Türen auf, wo du gedacht hast vor drei Wochen, die sind unmöglich.“ Namen von Trainern nannte er wie üblich nicht.
„Wir werden schon eine gute Entscheidung finden“, versicherte er wenige Tage vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Real Madrid. Ein Umdenken wird es bei der vereinbarten Trennung von Trainer Thomas Tuchel zum Saisonende nicht geben, bekräftigte Eberl, auch wenn die Entscheidung „vor meiner Zeit gefällt worden ist“.
Vor dem Champions-League-Kracher gegen Real Madrid konnten die Bayern kein Selbstvertrauen tanken. Sie müssen zudem um einen weiteren Spieler bangen, der offensichtlich verletzungsbedingt ausfällt. „Wenn es irgendeinen Tag gab, das Spiel hier so schnell wie möglich abzuhaken, dann ist es der Tag heute“, sagte (Noch)-Trainer Thomas Tuchel am Abend. „Es geht jetzt drei Tage darum, uns vorzubereiten, um am Mittwoch hoffentlich den letzten Schritt zu gehen.“ Über allem schwebt der sehnliche Wunsch, sich nach dem 2:2 im Hinspiel in Madrid den Traum vom Finale im Wembley-Stadion zu erfüllen.
Selbstvertrauen konnte Tuchels Mannschaft beim Spiel gegen den Bundesliga-Dritten nicht sammeln. Im Gegenteil: Mental schienen die Bayern Schwierigkeiten zu haben, sich auf die Partie bei den Schwaben einzulassen. Zudem erhielt die riesige Vorfreude auf die Partie in der spanischen Hauptstadt in personeller Hinsicht weitere Dämpfer.
In Stuttgart erwischte es Eric Dier und Raphaël Guerreiro. Der englische Nationalspieler konnte mit Turban zunächst weiterspielen und wurde erst zur Pause ausgewechselt. Er konnte nach Abpfiff den Gang in die Fankurve mit antreten. Beim Portugiesen sah es dagegen viel schlimmer aus. Er musste humpelnd mit einer Beinverletzung vom Feld (17. Minute) und wird laut Tuchel „sehr wahrscheinlich“ für Mittwoch ausfallen.
„Es ist verhext, ein roter Faden“, sagte der Coach. Bei Innenverteidiger Matthijs de Ligt gibt es dagegen Hoffnung auf eine Rückkehr. Der 24 Jahre alte Niederländer trainierte am Samstag individuell und soll am Sonntag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. „Es sieht ganz gut aus“, berichtete Sportvorstand Max Eberl.