Caroline Peters: Wie ein Stück Kulturgut zu ihrem Liebesgeheimis wird

Caroline Peters

Schauspielerin Caroline Peters spricht über das Geheimnis der Liebe, Kinderwunsch und (k)einen Plan B.

Spätestens mit ihrer Hauptrolle in der ARD-Erfolgsserie “Mord mit Aussicht” spielte sich Caroline Peters, 52, in die Herzen von Millionen Krimi-Fans. Genau zehn Jahre ist es her, dass die letzte Folge gedreht wurde. Nun – nach großen Kinoerfolgen, etwa mit “Der Vorname” – kommt das Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters mit einer neuen Krimi-Rolle ins Fernsehen und die Erwartungen sind hoch, schließlich gilt sie als eine der besten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum.

Caroline Peters hatte erst mal keinen Plan B

Gut, dass sie sich am Anfang ihrer Karriere nicht entmutigen ließ von den Absagen, die sie von sieben Schauspielschulen bekam. “Über einen Plan B habe ich nicht so genau nachgedacht”, räumt sie im GALA-Gespräch ein. Heute, als gefeierter Star, resümiert sie: “Schauspielerei ist die Rache der Schüchternen, wie schon Robert Mitchum sagte.” Durch Zufall kam dann übrigens doch noch ein Plan B in ihr Leben.

Gala: Sie betreiben mit Ihrem Partner Frank Dehner ein Postgartengeschäft in Wien. Wie kamen Sie denn darauf?

Caroline Peters: Die Idee entstand 2017, als wir beide das Gefühl hatten, dass sich alles modernisiert. Als wir nach Wien gezogen sind, haben wir uns überlegt, was uns ausmacht. Postkarten sahen immer noch so grässlich aus wie in unserer Kindheit und Jugend. Warum also nicht eine modernere, stylischere Version entwerfen?

“Ein zufälliges Zeichen, dass ich an dich denke”

Viele heben Postkarten auf, weil sie einen emotionalen Wert haben.

Ja, sie ist wie eine geheime Botschaft, die man immer wieder zufällig findet, wenn sie beim Aufräumen aus dem Regal fällt. Es gibt keinen anderen Grund, eine Karte zu schreiben, außer aus purer Liebe und Freundschaft. Sie dient heute nicht mehr ihrem ursprünglichen Zweck, sondern nur noch der Botschaft: Ich möchte, dass du auch in fünf Jahren noch zufällig erfährst, dass ich an dich denke.

Dann ist aus Liebe also ein Liebesprodukt entstanden …

Das kann man so sagen. (lacht) Das ist schon sehr unser Ding geworden. Kann aber natürlich auch mal für Zunder sorgen, weil man nicht immer einer Meinung ist. Für unsere Beziehung ist aber es sehr positiv, weil durch den fachlichen Austausch auch privat ganz neue Kompromissmöglichkeiten entstehen.

Von Postkartenläden und Liebesgeheimnissen

Der Laden ist also Ihr Geheimnis, warum Ihre Liebe seit mehr als zwölf Jahren hält?

Oh, wenn ich das Geheimnis der Liebe wüsste, würde ich sofort einen Weltbestseller schreiben (lacht). Man hofft einfach, dass die Liebe sehr lange hält.

Eine offizielle Etikette wie eine Hochzeit braucht Ihre Liebe jedenfalls nicht.

Es geht viel mehr darum, sich umeinander zu bemühen, sich zu kümmern, den Partner zu beobachten. Wir alle verändern uns ständig. Man weiß nie, ob man sich gemeinsam entwickelt. Für uns hoffe ich natürlich das Beste und bisher kann ich mich nicht beschweren. (lacht)

Welchen Rat würden Sie Ihrem jüngeren Selbst geben?

Heute sieht man natürlich Dinge von damals mit anderen Augen. In meinen Zwanzigern zum Beispiel lebte ich in einem Umfeld junger arbeitsloser Künstler in Berlin, in dem ein Kinderwunsch absurd erschien, obwohl ich eigentlich das Bedürfnis hatte, jung Mutter zu werden. Mit zunehmendem Alter verflog der Wunsch. Ich habe nie gedacht: “Ich muss um jeden Preis ein Kind haben.”

Und sonst?

Kauft Apple-Aktien, das Leben ist nicht umsonst! (lacht) 

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