Der Iran hat am Freitagmorgen seine Luftverteidigung aktiviert und Drohnen abgeschossen. Offenbar handelte es sich um eine israelische Militäroperation. Lufthansa und Austrian Airlines setzen Flüge in die Region vorübergehend aus. Die Meldungen im Liveticker.
Israel hat am Freitagmorgen offenbar mit einem Gegenschlag auf den iranischen Angriff in der vergangenen Woche reagiert. Der Iran aktivierte in mehreren Provinzen seine Luftverteidigung. Flugabwehrraketen seien abgefeuert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Kurz darauf hieß es von iranischen Behörden, mehrere kleine Drohnen seien abgeschossen worden. Es habe sich aber nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete Irna wenig später.
Von iranischer Seite gab es zunächst keine direkten Schuldzuweisungen. Die US-Sender ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien berichteten jedoch unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, Israel habe in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt. Dies sei eine Reaktion auf die iranischen Luftangriffe auf Israel am Wochenende gewesen. Die „New York Times“ beruft sich auf zwei israelische und drei iranische Offizielle zur Bestätigung des Angriffs.
Isfahan im Iran dpa/-
Israelische Quellen bestätigten auch WELT-Reporter Paul Ronzheimer, dass es einen Gegenschlag gegeben habe. Ein Informant erklärte demnach, der Angriff sei nach dem Konzept „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ erfolgt. Israel habe dort angegriffen, wo der iranische Angriff in der Nacht zum Sonntag begonnen hatte – gemeint war damit offenbar ein großer Luftwaffenstützpunkt in Isfahan. Über der Stadt waren zuvor „Explosionen“ gemeldet worden. In Isfahan befinden sich neben der Luftwaffenbasis auch Anlagen, die in Verbindung zum Atomprogramm des Landes stehen.
Lufthansa streicht bis Samstagmorgen um 7 Uhr alle Flüge nach Tel Aviv in Israel und Erbil im Irak. Während dieser Zeit werde der irakische Luftraum umflogen, teilte die Fluggesellschaft mit. Bei der Beurteilung der Sicherheitslage verlasse sich die Lufthansa nicht auf Einschätzungen von Regierungen, sondern treffe eigene Entscheidungen. Verbindungen nach Teheran hatte Lufthansa bereits vor zwei Wochen pausiert. Auch Austrian Airlines setzt Flüge nach Tel Aviv und Erbil sowie nach Amman in Jordanien an diesem Freitag aus, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete.
Alle Entwicklungen im Liveticker:
11:15 Uhr – Armeechef: Vorfall in Isfahan wird untersucht
Der Angriff im Iran soll untersucht werden. Experten untersuchten die Dimensionen der Attacke und würden einen Bericht vorstellen, sagte der Oberbefehlshaber der regulären Streitkräfte, Abdolrahim Mussawi, am Freitag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Er bekräftigte die Aussagen des Militärs, dass die Explosionen in der Nacht auf die Luftabwehr zurückzuführen seien.
10:43 Uhr – Angriff verändert G7-Tagesordnung
Der Angriff auf den Iran hat auch die Tagesordnung des Treffens der G7-Außenminister auf Capri verändert. Die Minister aus sieben großen demokratischen Industrienationen (G7) berieten am Freitag auf der italienischen Insel über die neue Lage. Auch in den Pressekonferenzen von US-Außenminister Antony Blinken und Außenministerin Annalena Baerbock zum Abschluss dürfte das Thema eine wichtige Rolle spielen. Offiziell gab es dazu zunächst keinen Kommentar.
10:03 Uhr – Von der Leyen fordert Israel und Iran zu Zurückhaltung auf
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Iran und Israel sowie deren Verbündete aufgerufen, von einer Eskalation im Nahen Osten abzusehen. „Es ist absolut notwendig, dass die Region stabil bleibt und dass alle Seiten von weiteren Aktionen absehen“, sagte von der Leyen bei einem Besuch in Finnland.
09:33 Uhr – Merz: Selbstverteidigungsrecht Israels endet nicht an eigener Grenze
CDU-Chef Friedrich Merz hält israelische Angriffe gegen den Iran auch auf dessen Staatsgebiet für legitim. „Das Selbstverteidigungsrecht Israels endet nicht an seinen Staatsgrenzen. Wenn die Bedrohung von außerhalb kommt, hat Israel das Recht, sich gegen diese Bedrohung zur Wehr zu setzen“, sagte Merz der Deutschen Presse-Agentur. Niemand habe ein Interesse daran, dass der Konflikt im Mittleren Osten eskaliere. „Ich gehe davon aus, dass sich die israelische Regierung klug und auch sehr bedächtig in den nächsten Tagen und Wochen verhalten wird.“
Friedrich Merz am Freitagmorgen im Interview mit der dpa dpa/Peter Kneffel
09:00 Uhr – Iranischer Vertreter: Zunächst keine Vergeltung geplant
Der Iran plant laut einem ranghohen offiziellen Vertreter zunächst keine Vergeltungsmaßnahmen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Nach Darstellung des Offiziellen sei bislang nicht klar, wer hinter dem Vorfall steckt. „Die ausländische Quelle des Vorfalls wurde nicht bestätigt“, sagte der iranische Vertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Es habe keinen „externen Angriff“ auf den Iran gegeben, fügte er hinzu. „Die Diskussion tendiert eher in Richtung Infiltration als in Richtung Angriff.“
08:48 Uhr – US-Botschaft in Israel schränkt Bewegungsfreiheit von Botschaftspersonal ein
Die US-Botschaft in Israel hat ihre Beschäftigten und deren Familien aufgefordert, auf Reisen innerhalb des Landes zu verzichten. Als Vorsichtsmaßnahme sei es US-Regierungsmitarbeitern und deren Angehörigen „bis auf Weiteres“ untersagt, außerhalb der Großstädte Tel Aviv, Jerusalem und Beerscheba zu reisen, hieß es in einem Sicherheitshinweis auf der Website der US-Botschaft. Die Anordnung bezieht sich auf Reisen „aus persönlichen Gründen“ und betrifft insbesondere den Norden Israels an der Grenze zum Libanon. Dort kommt es seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas fast täglich zu Gefechten mit der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz.
08:41 Uhr – US-Bericht: Israel wollte Iran Fähigkeit zu Angriff im Land beweisen
Israel hat mit dem mutmaßlichen Luftschlag im Iran einem US-Medienbericht zufolge Teheran zeigen wollen, dass es innerhalb des Landes angreifen kann. Das israelische Militär habe den Angriff als Vergeltung für Teherans Drohnen- und Raketenbeschuss am vergangenen Wochenende ausgeführt, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten israelischen Regierungsbeamten.
Nach Einschätzung des US-Militärexperten Cedric Leighton habe Israel mit dem Vorgehen, das „ganz klar eine direkte Reaktion auf die iranischen Angriffe vom Wochenende gewesen sei“, bewiesen, dass das iranische Luftabwehrsystem nicht annähernd die Fähigkeiten des israelischen Luftabwehrsystems habe.
08:25 Uhr – Staatsfernsehen: Drohnen sollen innerhalb des Landes gestartet worden sein
Die im Iran abgeschossenen Drohnen sind laut Äußerungen eines iranischen Experten im Staatsfernsehen innerhalb des Landes von „Infiltratoren“ gestartet worden. Er sprach von Mini-Drohnen, die von der Luftabwehr bei der Stadt Isfahan abgeschossen worden seien. Der iranische Fernsehsender Press TV berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, dass es keinen Angriff aus dem Ausland auf iranische Städte wie Isfahan gegeben habe.
08:10 Uhr – Ölpreise legen nach Angriff stark zu
Die Ölpreise sind nach den Berichten über einen israelischen Angriff auf den Iran deutlich gestiegen. Nach einem kräftigen Preissprung in der Nacht gaben die Notierungen am Morgen aber einen Teil der Gewinne wieder ab. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 88,66 US-Dollar. Das waren 1,55 Dollar mehr als am Vortag. In der Nacht war der Preis zeitweise über die Marke von 90 Dollar geklettert. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 1,80 Dollar auf 84,53 Dollar.
07:58 Uhr – IAEA: Keine iranischen Nuklearanlagen beschädigt
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat bestätigt, dass die iranischen Nuklearanlagen bei dem Angriff nicht beschädigt wurden. Die IAEA beobachte die Lage weiterhin sehr genau und rufe alle Beteiligten zu äußerster Zurückhaltung auf. Auf der Plattform X betonte die Behörde, dass nukleare Anlagen niemals Ziel militärischer Konflikte sein sollten.
06:50 Uhr – Laut iranischem Kommandeur sei kein Schaden entstanden
Einem ranghohen Kommandeur der iranischen Armee zufolge sei kein Schaden entstanden. Der Lärm, der in der Nacht in der Stadt Isfahan zu hören gewesen sei, sei auf die Luftabwehr zurückzuführen, sagte der Kommandeur nach Angaben des Staatsfernsehens. Diese sei auf ein „verdächtiges Objekt“ gerichtet worden.
06:10 Uhr – Fehlalarm in Israel
Im Norden Israels wurde kurz nach der Explosion im Iran laut Armee Raketenalarm ausgelöst – Medien zufolge handelte es sich jedoch um einen Fehlalarm.
06:04 Uhr – „Begrenzter Angriff“
Der US-Sender Fox News berichtet unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen „begrenzten Angriff“ gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert. Am Donnerstag hatte es zwischen hochrangigen Vertretern der US-Regierung und der israelischen Seite eine Schalte gegeben, in der nach Angaben des Weißen Hauses auch über den Iran gesprochen worden sei.
05:41 Uhr – Staatsmedien: Keine Anzeichen für Raketenangriff auf Iran
Nach Aktivierung der Luftabwehr in verschiedenen Teilen Irans gibt es Staatsmedien zufolge keine Hinweise auf einen Raketenangriff auf das Land. Es habe sich nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen.
05:24 Uhr – Nuklearanlagen „völlig sicher“
Die Nuklearanlagen in der Provinz Isfahan seien „völlig sicher“, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf „verlässliche Quellen“. „Die in einigen ausländischen Medien veröffentlichten Informationen über einen Vorfall in diesen Anlagen sind nicht korrekt.“
05:12 Uhr – Auch Beschuss in Syrien
Die „Jerusalem Post“ meldet: Syrischen Berichten vom Freitagmorgen zufolge wurden auch Einrichtungen der syrischen Armee in den Gouvernements As-Suwayda und Daraa im Süden Syriens angegriffen.
04:58 Uhr – Iranische Behörde: Drohnen abgeschossen
Die iranische Luftabwehr hat nach Angaben der iranischen Weltraumbehörde mehrere kleine Drohnen „erfolgreich abgeschossen“. Zunächst habe es keine Informationen über einen möglichen Angriff mit Raketen gegeben, erklärte ein Sprecher der Behörde am Freitag im Onlinedienst X.
04:55 Uhr – Drei Explosionen in Nähe eines Militärstützpunktes
Nahe der Stadt Isfahan im Zentrum des Iran sind nach Angaben des Staatsfernsehens heftige Explosionen zu hören gewesen. Drei Explosionen seien in der Nähe eines Militärstützpunktes zu hören gewesen, meldeten iranische Medien. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, über mehreren Provinzen sei die Luftabwehr aktiviert worden.
04:47 Uhr – Flugabwehrraketen im Einsatz
Der Iran hat am Freitagmorgen in mehreren Provinzen seine Luftverteidigung aktiviert. Flugabwehrraketen seien abgefeuert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Zuvor gab es Berichte über „Explosionen“ über der Stadt Isfahan.
04:42 Uhr – Iran aktiviert Luftabwehr über mehreren Städten
Der Iran hat nach Angaben von Staatsmedien über mehreren Städten sein Luftabwehrsystem aktiviert. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna meldete am Freitag, es seien mehrere Provinzen des Landes betroffen. Das Staatsfernsehen hatte berichtet, Explosionen seien nahe der Stadt Isfahan im Zentrum des Landes zu hören gewesen.
04:37 Uhr – US-Sender: Israel startet Angriff gegen den Iran
Israel hat einem US-Medienbericht zufolge einen Angriff gegen den Iran gestartet. Das berichtete der Sender ABC News am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf einen hochrangigen US-Regierungsvertreter.
04:30 Uhr – Flugzeuge umgeleitet
Am früheren Morgen wurden Passagierflugzeuge im Westen des Irans ohne Angabe von Gründen umgeleitet. Betroffen waren Flüge der in Dubai ansässigen Gesellschaften Emirates und FlyDubai.
04:17 Uhr – Explosionen nahe Isfahan
Über der Stadt Isfahan im Zentraliran sind laut einem Medienbericht am Freitagmorgen laute Explosionen zu hören gewesen. Die Detonationen seien in der Nähe des internationalen Flughafens registriert worden, meldete die halbstaatliche Nachrichtenagentur Fars.
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