Marco Reus und Borussia Dortmund stehen im Finale der Champions League
Borussia Dortmunds Traum vom Gewinn der Champions League lebt weiter. Gegen Paris zieht der BVB ins Finale ein. Damit hat auch Marco Reus weiterhin die Chance seine Karriere in Dortmund mit einem Titel zu beenden.
Spielmacher Marco Reus wird Borussia Dortmund am Saisonende verlassen
In der 56. Minute war es soweit. Nur wenige Momente nach dem 1:0-Führungstreffer von Borussia Dortmund durch Mats Hummels hielt ein Offizieller der UEFA ein Schild mit der Nummer elf in die Höhe. Marco Reus stand an der Seitenlinie rieb sich kurz die Hände und klatsche dann mit Karim Adeyemi ab, der das Feld verlassen musste. Reus betrat das Spielfeld des Pariser Stadions und kam so zu seinem 71. Champions-League-Spiel für den BVB.
Mit Reus schafften es die Dortmunder mit einer reifen und starken Leistung dem Druck der Gastgeber um Superstar Kylian Mbappé Stand zu halten. Durch den 1:0-Sieg zog das Team von Trainer Edin Terzic zum dritten Mal ins Finale ein. Zuletzt gelang dem BVB dieses Kunststück 2013 – damals verloren die Dortmunder gegen den FC Bayern München. Nun bekommen sie die nächste Chance und für Reus, der den Verein am Saisonende nach fast 22 Jahren verlassen wird, ist das die letzte Chance auf einen großen internationalen Titel mit “seinem” Verein.
Abschiedsspiel im Wembley-Stadion
Es wird das letzte Spiel für Reus im Trikot des BVB werden. Denn der 35-Jährige hatte vor wenigen Tagen bekannt gegeben, seinen auslaufenden Vertrag bei den Dortmundern nicht zu verlängern. In einem emotionalen Abschiedsvideo hatte Reus seinen Weggang verkündet. “Mehr als die Hälfte meines Lebens habe ich in diesem Verein verbracht und jeden Tag genossen, obwohl es natürlich auch schwierige Momente gab”, sagte Reus. “Ich weiß heute schon, dass mir der Abschied am Saisonende schwerfallen wird. Und trotzdem bin ich froh, dass jetzt Klarheit herrscht.”
Nach dem Sieg gegen Augsburg in der Bundesliga, bei dem Reus ein Tor erzielte, und zwei weitere Treffer für seine Mitspieler vorbereitete, wurde er nach dem Schlusspfiff von den Fans ausgiebig und insbesondere vor der “Gelben Wand” gefeiert. Nach anfänglicher Zurückhaltung genoss der BVB-Star sichtlich gerührt die Gesänge und Sprechchöre der Fans auf der bebenden Südtribüne.
“Dass die Jungs jemanden nach vorne rufen, den Namen lautstark rufen, das ist mit nichts zu ersetzen. Ich bin unfassbar dankbar. Es ist unbeschreiblich”, sagte Reus im Anschluss und begab sich im Anschluss nach dem vorletzten Heimspiel im Trikot des BVB auf eine Ehrenrunde mit seinen Kindern. Das hat er sich mehr als verdient. Das, was Marco heute hier nochmal geleistet hat, war großartig”, betonte Sportdirektor Sebastian Kehl und lobte: “Er ist einer der größten Spieler in der Geschichte des Vereins.”
Immer wieder verletzt
Mit gerade einmal sechs Jahren schnürte Reus das erste Mal seine Fußballschuhe bei Borussia Dortmund. Er spielte fast die gesamte Jugend beim BVB und wechselte zehn Jahre später nach Ahlen, wo er den Durchbruch im Profi-Fußball schaffte. Nach drei Spielzeiten in Mönchengladbach wechselte der in Dortmund geborene Offensivspieler dann wieder zurück zu seinem Herzensverein. Seitdem Reus in der Bundesliga aktiv ist, erzielte er 155 Treffer und auch in der Champions League gelangen ihm in zehn Saisons starke 24 Tore.
Marco Reus gewinnt 2017 und 2021 den DFB-Pokal mit Borussia Dortmund
Ohne Zweifel zählt der Spielmacher zu den besten deutschen Spielern in der Geschichte und trotzdem ist sein Trophäenschrank ziemlich leer. Zweimal gewann er den DFB-Pokal (2017 und 2021) und dazu ist Reus noch dreifacher Superpokalsieger mit Borussia Dortmund. In der Nationalmannschaft gelang dem Spielmacher nie der Durchbruch. Immer wieder warfen ihn schwere Verletzungen zurück und verhinderten eine große internationale Karriere.
Heim-EM mit Marco Reus?
Im WM-Jahr 2014 zog er sich im letzten Testspiel vor der Abreise nach Brasilien eine Bänderverletzung zu und musste vom Krankenbett aus Zuschauen, wie seine Mitspieler Weltmeister wurden. Zwei Jahre wurde er infolge einer Schambeinentzündung ebenfalls nicht in den finalen Kader der DFB-Elf berufen und verpasste die Europameisterschaft in Frankreich.
Ob Reus bei der Heim-EM in diesem Jahr noch einmal die Chance ist weiter offen. Die Hoffnungen auf eine Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann hat der 48-fache Nationalspieler noch nicht ganz aufgegeben. “Das wäre was ganz Besonderes”, sagte Reus im Januar dieses Jahres. “Das wäre natürlich mein letztes Turnier – und dann auch noch im Heimatland. Ich will ihm [Bundestrainer Nagelsmann, Anm. d. Redaktion] die Auswahl im Sommer so schwer wie möglich zu machen.”
Autor: Thomas Klein