Nach Geiselnahme in Zug bei Yverdon: Angehörige des Geiselnehmers erstatten Anzeige

nach geiselnahme in zug bei yverdon: angehörige des geiselnehmers erstatten anzeige

Zwei Polizeibeamte stehen vor dem Zug, in dem sich am 8. Februar eine Geiselnahme ereignet hat.

Zehn Tage ist es her, seitdem zwischen Yverdon und Sainte-Croix eine Geiselnahme in einem Zug stattgefunden hat. An dem besagten Donnerstagabend wurden dreizehn Personen von einem Mann iranischer Herkunft festgehalten, der mit einer Axt und einem Messer bewaffnet war. Die Geiseln, von denen einige gefesselt worden sein sollen, konnten durch ein Manöver der Polizei befreit werden. Der Geiselnehmer, ein 32-jähriger Asylbewerber, wurde bei dem Polizeieinsatz erschossen. Seine Familie hat nun Strafanzeige eingereicht.

Keine Unterstützung der Tat, aber «Ungerechtigkeit»

Der Tod des Asylbewerbers, der am 8. Februar 13 Personen in einem Zug in der Nähe von Yverdon VD gefangen hielt, wird von seiner Familie als «Ungerechtigkeit» angesehen. Sie hat darum bei der Waadtländer Staatsanwaltschaft Klage eingereicht.

Das berichtete das Westschweizer Fernsehen RTS am Sonntagabend. Die Information bestätigte am frühen Abend der Generalstaatsanwalt des Kantons Waadt, Eric Kaltenrieder, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Familie habe am 15. Februar Strafanzeige eingereicht und damit den Status eines Privatklägers im Verfahren erlangt. Derzeit könnten keine weiteren Angaben gemacht werden.

Am 8. Februar hatte der 32-jährige Asylbewerber in einem Regionalzug im Kanton Waadt zwölf Passagiere und den Lokführer als Geiseln genommen. Die Geiselnahme dauert über dreieinhalb Stunden.

Der 32-jährige Asylbewerber iranischer Nationalität, der sich gegen einen Taserschuss wehrte, wurde schliesslich von einem Polizisten erschossen und verstarb noch am Tatort.

Schwere psychische Probleme

Im Westschweizer Fernsehen erklärte der Bruder des Geiselnehmers, der im Iran telefonisch erreicht wurde, dass die Familie die Tat nicht unterstütze, aber der 32-Jährige es dennoch nicht verdient habe, getötet zu werden. Sein Bruder habe ausserdem unter schweren psychischen Problemen gelitten und in den Tagen zuvor einen Nervenzusammenbruch gehabt.

Mittels der Strafanzeige will die Familie des Mannes denn auch herausfinden, ob er Zugang zu einer medizinischen Betreuung hatte, oder ob ein solches Versäumnis zu seinem Tod beigetragen haben könnte. Der Bruder des Mannes sagte gegenüber RTS ausserdem: «Wir möchten, dass die Schweiz, dass die Polizei, die ihn getötet hat und das nicht hätte tun sollen, zumindest die Leiche zurückgibt. Wir können ihn nicht mehr umarmen, also soll man uns die Leiche zurückgeben.»

Die Geiseln erholen sich derweil nur schwer vom traumatischen Vorfall.

(sda)

Mehr zum Thema:

«Muss ungeheuerlich gewesen sein»: So reagieren die Leute in Yverdon auf die Geiselnahme

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